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Wissenschaft
Wurde auf dem Transport die Kühlkette unterbrochen? RFID-Chips werden in Zukunft solche Angaben speichern und die unflexiblen Barcodes deutlich übertreffen. In welchem Umfang ihr Einsatz sinnvoll ist, untersuchen Forscher gemeinsam mit der Industrie in einer Testanlage.
Pflanzenschutzmittel in Babynahrung, Salmonellen in Schokolade - solche Schlagzeilen tauchen immer wieder auf. Doch welche von den Produkten, die sich in den Supermarktregalen stapeln, gehören zu den fehlerhaften? Wann genau wurden die einzelnen Produkte hergestellt? Und wo? Über den Barcode auf der Verpackung sind solche Fragen nicht zu beantworten. Und so landen sicherheitshalber alle Artikel der betreffenden Sorte in der Mülltonne. Gezielter ginge es mit der Radio Frequency Identification per RFID-Chips. Im Gegensatz zum optisch gelesenen Barcode speichert er alle nötigen Informationen wie Ort und Zeit der Herstellung oder die genauen Lieferwege. Zudem sind Funkchips gegen Verschmutzungen immun. Mit einem Thermosensor ist sogar nachvollziehbar, ob die Kühlkette unterbrochen wurde. So ist es möglich, bei einer Rückrufaktion ausschließlich die fehlerhaften Produkte auszusortieren. Besonders für größere Verpackungseinheiten wie Paletten und Kartons eignen sich RFID-Chips - für billige Wegwerfartikel kommen sie wegen der zu hohen Kosten momentan noch nicht infrage.
Vor allem im Großhandel werden die kleinen Informationsträger logistische Abläufe vereinfachen. Bislang ist die Auskunft, für welche Adressaten Waren bestimmt sind, im Barcode fix gespeichert. Kurzfristige Änderungen können höchstens noch im assoziierten Lagerhaltungssystem vorgenommen werden. RFID-Chips dagegen lassen sich einfach umschreiben. Das kontaktlose Funkauslesen ermöglicht es darüber hinaus, ganze LkwLadungen in einem Rutsch zu scannen - ohne die Waren erst abladen zu müssen.
Doch hält die Technik, was sie verspricht? Die Marktstudie "RFID 2004 Logistiktrends für Industrie und Handel", die am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML durchgeführt wurde, zeigt: Experten sind besonders skeptisch wegen der noch ausstehenden Standardisierung und der hohen Investitionskosten für die Umstellung. "Bei den Unternehmen führt das zu einer abwartenden Haltung, da niemand aufs falsche Pferd setzen will", weiß Abteilungsleiter Volker Lange. "Die Bereitschaft RFID einzuführen, ist jedoch durchaus vorhanden. Um die Technik genauer testen und ihre Potenziale überprüfen zu können, haben wir das Open ID-Center aufgebaut." Vorgestellt wird es während der Dortmunder Gespräche, der jährlichen Fachtagung des IML am 14. und 15. September. In der matLog-Halle können Industriekunden Systeme vergleichen und auswählen und zudem Investitions- und Betriebskosten ermitteln.
Dr. Volker Lange
Telefon 02 31 / 97 43-2 64
Fax 02 31 / 97 43-3 11
volker.lange@iml.fraunhofer.de
Dipl.-Ing. Wolfgang Lammers
Telefon 02 31 / 97 43-2 77
wolfgang.lammers@iml.fraunhofer.de
fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4
44227 Dortmund
http://www.openID-center.de
http://www.iml.fraunhofer.de/1720
© Fraunhofer IML - In der Versuchshalle des Instituts können Kunden verschiedene logistische Konzept ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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