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09.03.1999 00:00

Ohne Kabel und Netzstecker mailen und telefonieren

Karsten Eckold Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Ohne Computer kommt heute kein Büro mehr aus. Und immer selbstverständlicher wird es, zum Kundenbesuch sich nicht mehr die Akten unter den Arm zu klemmen, sondern den Laptop. Computerdaten statt Papier lautet die Devise. Doch wie ärgerlich, wenn der Kundenbetreuer nicht an seine Daten herankommt, weil die andere Firma den passenden Netzstecker nicht parat hat. Dieses Geschäft ist gelaufen.
    Derartige Probleme wird es mit einem Kommunikationssystem ohne Drähte und Netzstecker nicht mehr geben, an dem die Arbeitsgruppe um Professor Adolf Finger vom Institut für Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Dresden arbeitet. In dem extrem hohen Frequenzbereich von
    60 Gigahertz, der noch frei ist, können Daten in sehr hoher Geschwindigkeit übertragen werden. Das Innovationskolleg "Kommunikationssysteme", gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Freistaat Sachsen, stellt die ersten Ergebnisse auf der CeBIT vom 18. bis 24. März 1999 (Halle 16, Stand B023) vor.

    Bei einer Frequenz von 60 Gigahertz sollen diese zukünftigen Systeme Dienste vom schmalbandigen Telefon bis hin zu Videoübertragungen und Computeranwendungen mit hoher Datenrate im sogenannten Indoor-Bereich integrieren. "Wir verbinden dabei die Mobilkommunikation mit der Lichtwellentechnik", berichtet Professor Adolf Finger, Leiter des Kollegs. In einem Großraumbüro beispielsweise wären dann alle Computer, Videogeräte oder Telefone miteinander vernetzt. "Eine Basisstation könnte im Keller eines Hauses installiert sein", sagt Finger. Die Anbindung an eine Basisstation erfolgt optisch mittels Lichtwellenleitern, also Glasfaserkabeln. Ruft zum Beispiel Herr Meier im ersten Stockwerk solch eines vernetzten Gebäudes auf seinem Handy Herrn Schulze im Erdgeschoß an, so bedeutet das für das System: Elektronische Funksignale werden von einem Transpoder (Sender und Empfänger der Funksignale) im ersten Stockwerk empfangen und gelangen dort auf eine Laserdiode, die das elektronische Signal in Licht umwandelt. Die Lichtwellen flitzen dann über einzelne Fasern des Glaskabels zum Empfänger im Erdgeschoß. Dort wandelt eine Fotodiode am Handy das Licht wieder in elektronische Funksignale um. Herr Meier und Herr Schulz können nun miteinander telefonieren.

    Professor Adolf Finger schätzt: "Der Bedarf an mobiler, kostengünstiger Breitbandkommunikation wird stark wachsen." Noch betreiben die Dresdner Wissenschaftler Grundlagenforschung: Sie haben neben Theorien und Technologien einen Sender und Empfänger komplett zusammengesetzt sowie die Leiterplatten samt Signalverarbeitung selbst gefertigt.
    Ziel ist es erst einmal, solch ein Kommunikationssystem für ein Gebäude fertigzustellen. Signale könnten dann auch in der näheren Umgebung des Hauses empfangen werden. Finger: "Für einen Ausbau des Systems ist die Anbindung über öffentliche Leitungen - zum Beispiel das weitverzweigte Netz der Telekom - die einzige wirtschaftlich sinnvolle Lösung.

    Weitere Informationen: Technische Universität Dresden, Institut für Nachrichtentechnik, Professor Adolf Finger, Telefon (03 51) 4 63-39 44, Dipl.-Ing. Holger Hösel, Telefon (03 51) 4 63-50 24, Fax (03 51) 4 63-72 36, e-mail: hoesel@entno1.et.tu-dresden.de
    Internet: http://www.ifn.et.tu-dresden.de/~inno
    oder vom 18. bis 24. März 1999 auf der CeBIT in Hannover (Halle 16, Stand B023, Gemeinschaftsstand "Forschungsland Sachsen",
    Telefon (05 11) 89-5 94 12, Fax (05 11) 89-5 07 37


    Weitere Informationen:

    http://www.ifn.et.tu-dresden.de/~inno


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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