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16.10.2008 10:16

Kölner Forscher "wiegen" den Marsmond Phobos

Gabriele Rutzen Presse und Kommunikation
Universität zu Köln

    Kölner Forscher "wiegen" den Marsmond Phobos

    Raumsonde Mars Express liefert neue Erkenntnisse über die Entstehung des Marsmondes Phobos

    Das Kölner Radio Science-Experiment MaRS an Bord der europäischen Raumsonde Mars Express hatte am 17. Juli bei einem nahen Vorbeiflug Gelegenheit, die Masse von Phobos, dem inneren Mond unseres Nachbarplaneten Mars, mit bislang unerreichter Präzision zu vermessen. Die aktuellen Messungen sind zehn- bis hundertmal genauer als die letzten, vor 20 bzw. 30 Jahren durchgeführten Messungen.
    Mitglieder des MaRS-Teams unter der Leitung von Dr. Martin Pätzold vom Rheinischen Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln bestimmten aus den MaRS-Daten die Phobos-Masse zu 1.072 1016 kg, was etwa einem Milliardstel der Erdmasse entspricht.
    Aus den Nahaufnahmen der Hochleistungskamera HRSC lässt sich das Volumen und zusammen mit der bestimmten Masse die Dichte des innersten Marsmondes eingrenzen. Damit sind auch Rückschlüsse auf seine Entstehungsgeschichte möglich. Vorläufige Schätzungen ergeben einen Wert von nur 1,85 Gramm pro Kubikzentimeter, was beinahe halb so dicht wie Marsgestein ist, aber mit der Zusammensetzung einiger Asteroiden der D-Klasse übereinstimmt.
    Die Massenbestimmung ist zugleich eine wichtige Vorbereitung für die russische Mission "Phobos Grunt", die 2009 auf dem Marsmond landen, Bodenproben nehmen und für die Analyse zurück zur Erde bringen soll. Für das Gelingen dieses Vorhabens ist es unabdingbar, im Voraus zu wissen, welche Massenanziehung der Mond Phobos auf das Landefahrzeug ausüben wird und welche Landestelle sicher ist.

    Bei Rückfragen: Privatdozent Dr. Martin Pätzold, Tel.: 0221 277 81810 Mobil: 0170 2947318
    Email: mpaetzold@uni-koeln.de
    Dipl. Phys. Ludmila Carone, Tel: 0221 277 81814 Mobil: 0160 90622714
    Email: lcarone@uni-koeln.de

    Internet: www.radio-science.de

    Verantwortlich: Dr. Meike Hauser


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    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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