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02.10.2017 11:13

Unimedizin Greifswald bietet Spezialsprechstunde für Patienten mit Gedächtnisstörungen an

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Wie viel Schussligkeit ist normal? - Frühzeitige Diagnose von großer Bedeutung

    Schlüssel verlegt, Termin vergessen… Das kann jedem passieren, aber was bedeutet es, wenn sich solche Vorkommnisse häufen? Wie viel Vergessen ist im Alterungsprozess normal und ab wann sollte man etwas unternehmen?

    Seit dem Frühjahr bietet die Neurologische Klinik an der Universitätsmedizin Greifswald eine Spezialsprechstunde für Gedächtnisstörungen an, die sich vor allem an Patienten richtet, bei denen bereits eine Demenz diagnostiziert wurde, oder Menschen ab 50 Jahren mit Störungen des Gedächtnisses, der Konzentration, Sprache oder Orientierung.
    „Die möglichst frühzeitige Erkennung einer Demenz ist dabei von besonderer Bedeutung, da Erkrankte und auch deren soziales Umfeld von einer Behandlung zumindest für einige Zeit profitieren können“, betonte Prof. Agnes Flöel (Foto). Die Ärztin und Wissenschaftlerin kam von der Berliner Charité und ist seit März dieses Jahres die neue Direktorin der Neurologischen Universitätsklinik. Die Neurologin erforscht seit vielen Jahren, wie sich Demenz und geistige Einschränkungen durch den Lebensstil beeinflussen lassen.

    Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen

    „In unserer Spezialsprechstunde werden Gedächtnis- und andere Störungen in der Wahrnehmung der Umwelt mittels verschiedener Methoden umfassend abgeklärt. Dazu gehört ein ausführliches Erstgespräch sowohl mit dem Betroffenen als auch möglichst mit einem nahen Angehörigen“, erläuterte die Klinikdirektorin. „Hinzu kommt eine Untersuchung relevanter Blutwerte, da Demenzen zuweilen auch allgemeine organische Ursachen haben können, wie beispielsweise eine Fehl- und Mangelernährung oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Auch eine MRT-Aufnahme sowie die eine Untersuchung des Nervenwassers können Aufschluss über die genaue Ursache einer Demenzerkrankung geben.“

    Ziel der Spezialsprechstunde ist es, in einer ausführlichen neuropsychologischen Diagnostik möglichst konkret Art und Ausmaß der Defizite zu erfassen, wobei auch emotionale Einflussfaktoren einbezogen werden. Nach Abschluss der Untersuchungen findet eine ausführliche ärztliche Beratung der Patienten und deren Angehörigen statt, in der die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden.
    Zudem wird über weitere Beratungsmöglichkeiten und Hilfsangebote informiert. „Als universitäre Spezialsprechstunde sind wir aktiv an der klinischen Erforschung neuer Therapien beteiligt“, unterstrich Prof. Agnes Flöel. „Daher können wir in bestimmten Fällen die Teilnahme an Studien, beispielsweise mit neuen Medikamenten ermöglichen.“

    Weitergehende Informationen stehen auf der Internetseite der Neurologischen Klinik (http://www.medizin.uni-greifswald.de/neurolog) zur Verfügung. Über den telefonischen Kontakt Tel. 03834-86 68 15 ist zu den Arbeitszeiten in der Woche eine Anmeldung zur Sprechstunde möglich.

    Hintergrund Demenz
    Mit Demenz bezeichnet man eine anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung des Gedächtnisses, des Denkens oder anderer Gehirnleistungen. Die Ursache dafür kann variieren. Häufige Demenzformen sind die Alzheimer-Krankheit, die vaskuläre Demenz sowie Mischformen dieser beiden Gruppen.

    Demenz ist bereits heute eine der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Mit mindestens 1,2 Millionen Erkrankten in Deutschland gehören die Demenzen zu den häufigsten Erkrankungen des Alters. Im Jahr 2050 werden es Prognosen zufolge um die drei Millionen Menschen sein, die unter einer Demenz leiden. Neben dem geistigen Abbau führen zunehmende Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens zu Unselbstständigkeit, Folgeerkrankungen und Pflegebedürftigkeit mit oftmals vermehrten stationären Aufenthalten.

    Aktuelle Studie: Wie Essen vor Demenz schützen kann
    Aktuell untersucht eine Studie an der Charité in Berlin unter der Leitung der Greifswalder Professorin Agnes Flöel den Einfluss des Wirkstoffs aus Weizenkeimen auf die Lernfähigkeit und das Gedächtnis. Über potenzielle Wirkungen von Nährstoffen und „Smart Drugs“ auf die geistige Fitness wird viel berichtet und spekuliert. Im Rahmen der großen Berliner „SmartAge“-Studie untersuchen die Forscher die Wirkung einer 12-monatigen Gabe von natürlichem Spermidin aus Weizenkeimen auf Lernen und Gedächtnis sowie auf die Struktur des Gehirns. An der Studie nehmen ältere, noch gesunde Menschen teil, deren Gedächtnis sich nach eigener Einschätzung verschlechtert hat. Infos und Kontakt: https://idw-online.de/de/news681430


    Flyer Demenzsprechstunde unter https://goo.gl/gwzRd2

    Foto: UMG/Janke
    Die Sprechstunde für Patienten mit Gedächtnisstörungen mit Prof. Agnes Flöel und ihrem Team kann von allen Patienten in Vorpommern genutzt werden. Notwendig ist lediglich eine Überweisung von einem niedergelassenen Neurologen oder Psychiater.

    Universitätsmedizin Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Neurologie
    Direktorin: Prof. Dr. med. Agnes Flöel
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-68 15
    E agnes.floeel@uni-greifswald.de
    www.medizin.uni-greifswald.de
    www.facebook.com/UnimedizinGreifswald
    Twitter @UMGreifswald


    Bilder

    Prof. Dr. med. Agnes Flöel
    Prof. Dr. med. Agnes Flöel
    Foto: UMG/Janke
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Prof. Dr. med. Agnes Flöel


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