"Diaspora" kann geradezu als Gegenprinzip zu "Staat" gelten: dieser steht für Stabilität, sie für Flexibilität, dieser will Dauerhaftigkeit garantieren, sie setzt auf Beweglichkeit, dieser sucht die Konzentration, sie lebt von der "Zerstreuung", und währen dieser das Zentrum repräsentiert, ist sie eine Organisationsform des Randes.
Es gibt zahllose Abhandlungen über den Staat, seine Genese und seine Zukunft, seine Potenziale und Grenzen, seine Legitmität und Effektivität, seine verschiedenen Formen und Funktionen. Sie haben indes nicht verhindern können, dass seine Anhänger in ein Stadium der Ratlosigkeit eingetreten sind - die staatliche Ordnung scheint mit immer mehr Risiken behaftet und von immer mehr Gefahren heimgesucht zu werden.
Deswegen den Staat einfach zu verabschieden: das wäre sicher keine gute Idee. Eine gute Idee ist es, sich mit alternativen Vergesellschaftungsformen zu beschäftigen, die imstande sein mögen, den "unerledigten Rest" staatlicher Ordnungspolitik zu erledigen, gewollt oder ungewollt. Unter ihnen ist die "Diaspora", also das lockere Netz einer in alle Winde zerstreuten Minderheit, ihrer langen Erfolgsgeschichte wegen besonders interessant. Dan Diners Vortrag wird sich mit dem prominentesten Fall, der jüdischen Diaspora, befassen.
Hinweise zur Teilnahme:
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Termin:
30.01.2008 ab 18:30
Veranstaltungsort:
Universität Leipzig
Geistswissenschaftliches Zentrum (GWZ)
Beethovenstr. 15
Raum 1216
04109 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
Arten:
Eintrag:
28.01.2008
Absender:
Dr. Manuela Rutsatz
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event22521
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