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30.11.2011 - 30.11.2011 | Berlin

Georg Schweinfurth - Unveröffentlichte botanische Zeichnungen: Ausstellung zum 175. Geburtstag

Erstmals zeigt das Botanische Museum Berlin vom 1. Dezember 2011 bis 4. März 2012 aus eigenen Beständen eine repräsentative Auswahl von Original-Pflanzenzeichnungen des berühmten Botanikers und Afrikaforschers Georg Schweinfurth. Anlass ist der 175. Geburtstag dieses äußerst vielseitigen Forschers, der vom 29.12.1836 bis 19.9.1925 lebte. Als hervorragender Zeichner dokumentierte er auf Forschungsreisen im Nordosten des afrikanischen Kontinentes und der Arabischen Halbinsel seine ethnographischen, archäologischen, zoologischen und botanischen Forschungsobjekte.

Die aktuelle Ausstellung zum Schweinfurth-Jubiläum zeigt 78 seiner rund 600 erhalten gebliebenen Pflanzenzeichnungen. Mit Ausstellungsbeginn geht Schweinfurths komplette Sammlung botanischer Zeichnungen in einer Internetpräsentation unter http://www.bgbm.org/schweinfurth online.

Wertvoller Nachlass
Schon zu Lebzeiten überließ Schweinfurth dem Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem seine Sammlung von botanischen Zeichnungen, von denen nur einzelne in seinem wissenschaftlichen Werk publiziert wurden. Die Pflanzenzeichnungen überstanden die Bombentreffer auf das Botanische Museum im 2. Weltkrieg nur mit starken Löschwasserschäden und bezeugen noch heute die Tragödie des Krieges. Mittel für die Restaurierung des zum Teil stark beschädigten Materials waren bisher nicht verfügbar. Die aktuelle Ausstellung und Internetpräsentation wurden maßgeblich durch den „Fördererkreis der naturwissenschaftlichen Museen Berlins e.V.“ finanziert.

Afrikas und Arabiens Pflanzenvielfalt
Schweinfurths Zeichnungen vermitteln einen Einblick in die Pflanzenwelt von Ägypten, Sudan, Eritrea, Kongo, Algerien sowie des Libanon, des Jemen und des Sokotra-Archipels. Er dokumentierte Wasserpflanzen, spezielle Wuchsformen wie »Flaschenbäume«, Früchte, unterirdische Pflanzenteile und saftreiche Pflanzen wie Aloe und Wolfsmilch. Oft sind einzelne, auch kleinste Elemente im Detail dargestellt und beschriftet.

Zeichentechnik Schweinfurths
Schweinfurth zeichnete stets mit bloßem Auge, auf ganz unterschiedlichen Papierformaten mit schwarzer Tinte und vermutlich selbst zugeschnittenen Gänse- oder Putenfedern, mit Bleistiften, mit Pinseln und Aquarellfarben oder Pastellkreiden. Seine Pflanzenzeichnungen sind keine Skizzen, sondern Reinzeichnungen, die meist auf den Forschungsreisen direkt vor Ort in einem Stück entstanden.

Noch heute von großem wissenschaftlichen Wert: Schweinfurths Zeichnungen und Herbarbelege
Sowohl in der Auswahl der Objekte als auch in der charakteristischen Art der Zeichnungen wird deutlich, dass Schweinfurth Pflanzen nicht für ihre spätere Darstellung in einem botanischen Prachtwerk zeichnete. Vielmehr dokumentierte er mit den Zeichnungen Informationen, die in den als Herbarbelegen getrockneten Pflanzenproben so nicht enthalten oder schwer erkennbar sind. Auf den Zeichnungen angegebene Sammelnummer, Fundort und Datum lassen eine eindeutige Zuordnung zu Schweinfurths Herbarbelegen zu. Damit sind Schweinfurths botanische Zeichnungen auch heute noch von großem wissenschaftlichem Wert.

Tipp: Altägyptische Grabbeigaben in der Dauerausstellung und Schweinfurths Grab
Es wird empfohlen, den Besuch der aktuellen Schweinfurth-Galerieausstellung mit einem Besuch in der Dauerausstellung des Botanischen Museums und des Botanischen Gartens zu verbinden. Georg Schweinfurth beschäftigte sich auch mit der Pflanzenwelt des Alten Ägypten und sammelte pflanzliche Grabbeigaben aus den Pyramiden oder Totengräbern. Diese werden in der Dauerausstellung des Botanischen Museums gezeigt. Kein anderes Museum in Europa besitzt eine derart reiche Kollektion und keine andere Sammlung gibt einen so umfassenden Eindruck von der Flora des Alten Ägypten von etwa 3000 v. Chr. bis 300 n. Chr.
Georg Schweinfurth wurde im Botanischen Garten Berlin-Dahlem beigesetzt und sein Grab ist noch heute in der Nähe der Gewächshäuser zu finden.

Georg Schweinfurth - Unveröffentlichte botanische Zeichnungen: Ausstellung zum
175. Geburtstag
Galerieausstellung im Botanischen Museum Berlin-Dahlem
Ort: Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin
Dauer: 1. Dezember 2011 bis 4. März 2012, täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: Erwachsene 2,50 €, ermäßigt 1,50 € (beim Garteneintritt 6 €, erm. 3 € ist der Museumseintritt inklusive)

Wir laden Sie sehr herzlich zur Ausstellungseröffnung ein:

Datum: Mittwoch, den 30. November 2011
Ort: Botanisches Museum Berlin
Zeit: 18 Uhr
Eingang: Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und danken für Ihre Vorankündigung und Besprechung.

Pressekontakt:
Gesche Hohlstein, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin
Tel. 030 / 838 50134, E-Mail: g.hohlstein@bgbm.org

Der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin-Dahlem ist eine botanische Sammlungs- und Forschungseinrichtung mit Bildungsauftrag. Die 1679 gegründete Einrichtung ist eine der größten und bedeutendsten ihrer Art weltweit. 22.000 Pflanzenarten werden kultiviert und umfangreiche Sammlungen dokumentieren die globale Pflanzenvielfalt. Forschungsschwerpunkte betreffen die Evolution und Biodiversität von astern- und nelkenartigen Blütenpflanzen sowie von Kieselalgen (Asterales, Caryophyllales, Bacillariophyta) und die Flora von Europa und des mediterranen Raumes sowie der Insel Kuba. International führend ist die Einrichtung im Bereich der Biodiversitätsinformatik.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

30.11.2011 ab 18:00

Veranstaltungsort:

Botanisches Museum Berlin Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin
14195 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Biologie, Geschichte / Archäologie

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest

Eintrag:

15.11.2011

Absender:

Gesche Hohlstein

Abteilung:

Pressestelle Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event37638


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