Die Strahlenklinik (Direktor: Prof. Dr. Rainer Fietkau) des Universitätsklinikums Erlangen ist vom 26. bis 28. September 2016 Gastgeberin der Jahreskonferenz der Gesellschaft für Biologische Strahlenforschung e. V. mit dem Leiter der Strahlen-Immunbiologie an der Strahlenklinik (Prof. Dr. Udo Gaipl) als Kongresspräsident. Es haben sich 180 Strahlungsforschung-interessierte Biologen, Physiker, Mediziner und Industrievertreter aus ganz Deutschland und weiteren europäischen Ländern für die Konferenz angemeldet. Auch und gerade dreißig Jahre nach der Tschernobyl Katastrophe ist es enorm wichtig mehr darüber zu verstehen wie Strahlung lokal wirkt, aber auch systemische Konsequenzen hat, im positiven und negativen Sinne.
Schlechte und gute Strahlung
Die Konferenz widmet sich Fragen des Strahlenschutzes, der Krebsentstehung durch Strahlung, aber auch intensiv wie Strahlung alleine und in Kombination mit Immunmodulationen zur lokalen und systemischen Heilung von Tumoren beitragen kann.
Paradigmenwechsel
In den letzten Jahren fand ein Paradigmenwechsel statt, dass Strahlung nicht nur lokal intensiv mit unserer Erbsubstanz, der DNA, in den Zellen interagiert, sondern über nachgeschaltete Prozesse auch viele systemische und immunologische Konsequenzen hat. Die komplementäre Forschung von DNA-Schadensinduktion- und -Reparatur-Spezialisten und Strahlenimmunbiologen trägt nun ihre Früchte:
Ganz aktuell zeigen erste klinische Daten, dass die lokal auf den Tumor appliziert Strahlung, wie sie in der Radioonkologie Einsatz findet, zusätzlich eine Art körpereigenen Impfstoff gegen den individuellen Tumor erzeugen kann, der seine volle Wirksamkeit aber erst entfaltet, wenn eine abgestimmte zusätzlich Anregung des Immunsystems oder eine Verhinderung der vom Körper ausgehenden Immununterdrückung stattfindet. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind erst in den Anfängen verstanden und die Jahrestagung der GBS e.V. widmet sich diesen mit neuesten Erkenntnissen aus insbesondere prä-klinischen Modellen.
Strahlenforschung: interdisziplinär, traditionell und jung
Die Strahlenforschung ist sehr interdisziplinär geworden, wie auch das Programm der Konferenz widerspiegelt. Die lange Tradition der Strahlenforschung zeigt sich auch in den richtungsweisenden Arbeiten der Gründungsmitglieder der GBS e.V., Prof. Dieter Frankenberg, Prof. Dietrich Harder und Prof. Jürgen Kiefer welche nun in Erlangen zum 20-jährigen Bestehen der Gesellschaft zu Ehrenmitglieder ernannt werden, ebenso wie in der Verleihung des Ulrich-Hagen Preis an Prof. George Iliakis für hervorragende Verdienste um die Strahlenforschung. Der Kongreßpräsident zusammen mit seinem Labmanager Dr. Benjamin Frey freuen sich sehr, dass dieses Jahr in Erlangen über 2/3 der Teilnehmer Nachwuchswissenschaftler sind. Als Neuerung wird ein Biologie-Kurs des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Erlangen an der Young Investigators Session teilnehmen, um erste Kongressluft zu schnuppern. Die Nachwuchsförderung und der Kompetenzerhalt in der Strahlenforschung sind nicht nur ein großes Anliegen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), sondern auch der GBS e.V.
Weitere Informationen:
Dr. Benjamin Frey und Prof. Dr. Udo Gaipl
Tel.: 09131/85-44248 und -44258
benjamin.frey@uk-erlangen.de
udo.gaipl@uk-erlangen.de
Informationen zur Konferenz:
www.strahlenklinik.uk-erlangen.de/fort-und-weiterbildung/gbs-2016/
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.09.2016 - 28.09.2016
Veranstaltungsort:
FAU Erlangen-Nürnberg
Department of Mathematics
Lecture room 12
Cauerstraße 11
91058 Erlangen
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Biologie, Medizin, Physik / Astronomie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
23.09.2016
Absender:
Regine Oyntzen
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55458
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