Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern über die Zukunft der europäischen Demokratie zu debattieren – das ist das Ziel der „Konferenz zur Zukunft Europas“, die am 9. Mai eröffnet wird. Aber welche Art von Europäischer Union (EU) wollen die Bürger eigentlich? Politikwissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster haben dazu im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts „RECONNECT“, das sich mit Vertrauensverlust und Demokratiedefizit in der Europäischen Union (EU) beschäftigt, eine Umfrage in sechs europäischen Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse stellt das Forscherteam am 10. Mai ab 16 Uhr in einem Webinar vor. In einer anschließenden Gesprächsrunde diskutieren die Wissenschaftler, wie die Erkenntnisse in mögliche EU-Reformen übersetzt und im Rahmen der Konferenz berücksichtigt werden können. Das kostenlose Online-Seminar richtet sich an alle Interessierten und findet in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung über den untenstehenden Link ist erforderlich.
Die Ergebnisse des von Prof. Bernd Schlipphak und Prof. Oliver Treib geführten Teams der WWU zeigen etwa, dass die Bürger verschiedener Länder und sozialer Gruppen unterschiedliche Vorstellungen von der idealen EU haben. Über alle Länder und Schichten hinweg zeigte sich aber, dass sich die Bürger mehr Partizipation und mehr Transparenz im Entstehen europäischer Politik sowie mehr Gerechtigkeit zwischen den Mitgliedsstaaten wünschen. In der Gesprächsrunde mit Prof. Brigid Laffan (Europäisches Hochschulinstitut Florenz), Prof. Vivien A. Schmidt (Universität Boston) und Prof. Michael Zürn (Wissenschaftszentrum Berlin) erörtern die Wissenschaftler unter anderem Möglichkeiten, um das Legitimationsdefizit der EU zu überwinden und die Unterstützung der EU durch die Bürger zu stärken.
Die Veranstaltung findet als Hintergrundbeitrag der auf zwei Jahre angelegten Konferenz zur Zukunft Europas statt, die aus von Bürgern getragenen Debatten und Diskussionsreihen besteht. Menschen aus ganz Europa haben die Möglichkeit, Ideen auszutauschen und ihre gemeinsame Zukunft mitzugestalten. Die Konferenz bietet ein öffentliches Forum für offene und transparente Bürgerdebatten über zentrale Prioritäten und Herausforderungen in der EU. Sie wird gemeinsam von EU-Mitgliedstaaten sowie den EU-Institutionen Europäischer Rat, Europäisches Parlament und Europäische Kommission getragen.
Über das RECONNECT-Projekt
In dem auf vier Jahre angelegten interdisziplinären Forschungsprojekt „RECONNECT“ forschen Wissenschaftler von 18 Institutionen zum Vertrauensverlust und Demokratiedefizit der EU. Ziel des Projekts ist es, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union zu analysieren und durch geeignete Reformen zu stärken, um so die Kluft zwischen Bürgern und europäischen Eliten zu überwinden. Am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster beschäftigen sich die Experten vor allem mit den Reformvorstellungen der Bevölkerung für die EU. Das Projekt wird über das „Horizon 2020“-Rahmenprogramm der EU finanziert.
Hinweise zur Teilnahme:
Das kostenlose Online-Seminar richtet sich an alle Interessierten und findet in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung über den untenstehenden Link ist erforderlich.
Termin:
10.05.2021 ab 16:00
Anmeldeschluss:
10.05.2021
Veranstaltungsort:
Online-Seminar an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Institut für Politikwissenschaft
Münster
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Politik
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
06.05.2021
Absender:
Jana Haack
Abteilung:
Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event68666
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).