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Veranstaltung


08.09.2006 - 09.09.2006 | Marburg

Abschied vom Zelluloid? - Medienwissenschaftliche Tagung in Marburg

Über "Chancen und Probleme der Videokamera für den Spielfilm" diskutieren zahlreiche renommierte Medienwissenschaftler, Kameraleute und Regisseure aus dem In- und Ausland.

Seit der Künstler Nam June Paik in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die Möglichkeiten der Videokamera zu nutzen begann, bestimmen Videobilder immer stärker unsere Bildwelt. Spätestens seit die digitale Technik Mitte der 1990er Jahre die Bildqualität der Videokameras entscheidend verbesserte sowie deren Preis und Größe zu verringern half, dominieren digitale Videobilder nicht nur den Amateurfilm (und durch die omnipräsenten Überwachungskameras unsere Wirklichkeit), sondern finden sich auch in immer stärkeren Maße im Kino wieder. Ein von den Medienwissenschaften bislang kaum beachteter Paradigmenwechsel hinsichtlich der Aufnahmetechnik steht kurz bevor: In Fachkreisen wird mittlerweile nur noch der Zeitpunkt diskutiert, wann die HD (High Definition)-Kameras die altgedienten 35mm-Kameras vollständig ersetzen werden. Schon jetzt erreichen sie problemlos die Bildqualität der bislang für die Spielfilmproduktion üblichen 35mm-Kameras.

Diesem Sachverhalt soll eine internationale Tagung des Fachs Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg unter Leitung von Professor Dr. Karl Prümm, Andreas Kirchner und Martin Richling am 8. und 9. September 2006 durch eine intensive Begegnung von Praxis und Theorie, Kameramännern, Regisseuren, Kritikern und Medienwissenschaftlern Rechnung tragen. (Das Programm finden Sie auf der unten genannten Internetseite). Die durch die "Marburger Kameragespräche" erfolgreich begonnene Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Kamera (bvk) soll hier weitergeführt und intensiviert werden, denn gerade die Kameramänner und -frauen sind unmittelbar von dem Einzug der Videotechnik betroffen. Aber auch Regisseure müssen sich in zunehmenden Maße Gedanken darüber machen, wie sie ihre Geschichten mit den Mitteln der Videoästhetik erzählen können und sollen. Die eingeladenen Medienwissenschaftler haben vor allem die Chance sich im Dialog mit Kameraleuten und Regisseuren über die neuen Bildern auseinanderzusetzen, ihre Technik und ästhetischen Möglichkeiten besser kennen zu lernen und im Gegenzug den Filmschaffenden etwas über Geschichte, Ästhetik und Philosophie der Videobilder mitteilen zu können.

Nicht zuletzt soll die geplante Tagung der Debatte um die digitale Bildlichkeit neue Impulse verleihen. Im Gegensatz zu den oft mit dem Attribut "digitales Kino" versehenen Blockbustern aus Hollywood, die mit spektakulären Effekten der digitalen Postproduktion die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen, zeigen die mit digitalen Videokameras gedrehten Filme eine originär digitale Bildlichkeit. Originär digital sind diese Bilder deshalb, weil sie bereits innerhalb der DV (Digital Video)- oder HD-Kameras digitalisiert werden. Die meisten der teuren Hollywoodfilme werden dagegen immer noch auf klassischem 35mm-Film aufgenommen und erst später in der Postproduktion digitalisiert. Jeder Diskurs um digitale Bilder muss also eigentlich bei den mit digitalen Videokameras produzierten Bildern ansetzen, wenn er einer digitalen Bildlichkeit, einer digitalen Ästhetik habhaft werden will.

Zu den Referenten gehören unter anderem die Kameramänner Benedict Neuenfels (Bis ans Ende der Welt) und Anthony Dod Mantle (Das Fest), aber auch der Regisseur Niklaus Schilling (Rheingold; Der Willi-Busch-Report), Professor Rolf Coulanges, Kameramann, Regisseur, Drehbuchautor und Professor für Bildgestaltung und Filmtechnik an der Hochschule der Medien in Stuttgart (Sacy Perere, Scardanelli) sowie die Professorinnen Dr. Margrit Troehler, Filmwissenschaftlerin an der Universität Zürich, und Dr. Yvonne Spielmann, Medienwissenschaftlerin an der der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm.

Im Kammer-Filmkunsttheater findet am Freitag, den 8. September 2006, um 20 Uhr eine öffentliche Vorführung von Black Night (Regie: Olivier Smolders) statt. Der Kameramann Louis-Philippe Capelle wird eine Einführung zum Film geben und Fragen aus dem Publikum beantworten.

Kontakt:

Carmen Linzmayer, Sekretariat: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften, Institut für Medienwissenschaft, Wilhelm-Röpke-Str. 6a, 35032 Marburg
Tel: (06421) 28 26940, Fax: (06421) 28 26989, E-Mail: linzmaye@staff.uni-marburg.de

Professor Dr. Karl Prümm: E-Mail: pruemm@staff.uni-marburg.de

Martin Richling: Tel.: (06421) 307953, E-Mail: martrich@web.de

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

08.09.2006 ab 10:15 - 09.09.2006 17:00

Veranstaltungsort:

Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 12 (Sitzungssaal 01)
35032 Marburg
Hessen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Medien- und Kommunikationswissenschaften

Arten:

Eintrag:

15.08.2006

Absender:

Thilo Körkel

Abteilung:

Stabsstelle Hochschulkommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event17833


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