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07.10.2010 - 08.10.2010 | Berlin-Dahlem
Die deutsche Hochschullandschaft befindet sich im Umbruch. Neben den Studienreformen (Bologna-Prozess) und den Veränderungen der Forschungslandschaft in Folge der Exzellenz-Initiative haben Maßnahmen der Binnenmodernisierung (Finanz- und Rechnungssysteme, interne Organisations- und Steuerungsstrukturen) hohe Priorität. Weiterhin steht die Neuordnung der Außenverhältnisse (Hochschulautonomie, Globalbudgets, Zielvereinbarungen, leistungsorientierte Mittelvergabe) im Mittelpunkt der Hochschulmodernisierung. Der Reformprozess ist in vollem Gange und noch lange nicht abgeschlossen. Dabei sind die Rahmenbedingungen andere als günstig. Stetige Mittelkürzungen bei Kostenexplosionen, hohe Belastungen der Lehrenden bei fortwährenden Stellenstreichungen – die Gestaltungsmöglichkeiten der Hochschulen sind weitgehend ausgereizt.
Der Blick in die Zukunft verspricht keine Entlastung. Der demografische Wandel wird sich in Gestalt schrumpfender Studienanfängerzahlen auswirken und den deutschen Arbeits- und Hochschulmarkt vor die große Herausforderung stellen, dem Fachkräftemangel durch verstärkte Akademisierung folgender Berufsgenerationen entgegen zu wirken. Die Forderung nach Kapazitätsausbau bzw. -beibehaltung steht der chronischen Unterfinanzierung der Hochschulen in Folge der Finanzknappheit der Länder diametral gegenüber. Die Mitwirkungs- und Finanzierungsmöglichkeiten des Bundes sind in Folge der Föderalismusreformen I und II drastisch eingeschränkt. Mit welchen Strategien begegnen die Beteiligten diesem Dilemma? Wie können die Hochschulen angesichts dieser Entwicklung im nationalen und internationalen Hochschulwettbewerb bestehen? Welchen Beitrag kann und muss die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung des Wissenschaftssystems und seiner Institutionen leisten?
Auf der anderen Seite stehen die Wissenschaftsministerien. Dem Paradigmenwechsel in der Binnensteuerung der Hochschulen folgte bisher nur eine partielle Reform der politischen Steuerungsinstanzen. Damit die Ablösung der hierarchisch-bürokratischen Hochschulsteuerung gelingen kann, bedürfen die beteiligten Institutionen nicht nur der Einführung und Umsetzung neuer Steuerungsinstrumente. Erforderlich ist auch eine intensive Reflexion über ihre politisch-strategische Steuerungsfunktion, eine Neudefinition ihrer Kernaufgaben sowie deren Weiterführung in einem zielgerichteten Organisations- und Personalentwicklungsprozess. Wie kann das Steuerungsverhältnis zwischen Hochschule und Staat weiterentwickelt werden? Welche Gestaltungsspielräume für die Hochschulsteuerung gibt es im Spannungsfeld interner und externer Anforderungen?
Diese vielfältigen und weitreichenden Fragestellungen sollten nicht der Beantwortung am grünen Tisch überlassen werden. Die UniFinanz 2010 will ein Informations- und Diskussionsforum für die Gegenwarts- und Zukunftsthemen des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements sein. Am 7./8. Oktober 2010 versammeln sich ausgewiesene Experten aus Wissenschaft, Politik und Verwaltungspraxis zur Auseinandersetzung mit den skizzierten Themen. Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops soll ein intensiver Ideen- und Erfahrungsaustausch initiiert und ermöglicht werden. Wir stellen mutige Fragen und hoffen auf offene, ehrliche und konstruktive Antworten. Eine Diskussion auf hohem fachlichen Niveau mit dem Ziel, zukunftsfähige und praxistaugliche Lösungen zu finden - das ist der Anspruch der UniFinanz 2010 – „Hochschulsteuerung im Spannungsfeld interner und externer Anforderungen“.
Zielgruppe:
- Kanzler und Führungskräfte von Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien
- Führungskräfte von außeruniversitären Forschungseinrichtungen
- Experten der Finanz- und Wissenschaftsministerien auf Landes- und Bundesebene
- Haushalts- und Wissenschaftspolitiker der Landtags- und Bundestagsfraktionen
- Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Public Management, Verwaltungswissenschaft und Hochschulforschung
- Vertreter von Instituten und Einrichtungen des Hochschulmanagements
Themenschwerpunkte:
- Anforderungen an das Hochschulmanagement aus wissenschaftlicher, politischer und hochschulleitender Sicht
- Einfluss der demografischen Entwicklung auf die Hochschulsteuerung
- Optimierungspotenziale durch neue Organisationsformen (z.B. Shared Service Center)
- Finanzmanagement und Ressourcensteuerung (KLR, Doppik)
- Risikomanagement und Controlling in der Forschung
Hinweise zur Teilnahme:
Anmedlungen sind bis zum 20. September 2010. Bitte nutzen Sie hierfür den Service der Onlineanmeldung unter www.fu-berlin.de/sites/unifinanz/anmeldung.html
Die Teilnahmegebühr beträgt 220 Euro für Teilnehmer aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes sowie 450 Euro für Teilnehmer aus der Privatwirtschaft.
Termin:
07.10.2010 ab 09:30 - 08.10.2010 13:00
Anmeldeschluss:
20.09.2010
Veranstaltungsort:
Freie Universität Berlin
Henry-Ford-Bau
Garystraße 35
14195 Berlin-Dahlem
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
Arten:
Eintrag:
19.08.2010
Absender:
Melanie Hansen
Abteilung:
Kommunikations- und Informationsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event32195
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