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24.02.2005 12:41

Zufall und Notwendigkeit der Sprache

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Zufall und Notwendigkeit der Sprache
    700 Linguisten aus aller Welt tagen in Köln

    Ist menschliche Sprache ein Zufall, ein Ergebnis historisch-kultureller Umstände? O-der könnte Sprache nicht anders sein als sie ist? Welche sprachlichen Strukturen sind regelgeleitet organisiert, welche möglicherweise nicht? Wie steht es mit dem Zusammenhang zwischen der Bedeutung und der Verwendung sprachlicher Zei-chen? Wie verschieden kann die Aussprache gleicher Wörter sein? Über Fragen die-ser Art bzw. darüber, welche sprachlichen Strukturen regelgeleitet organisiert sind und welche möglicherweise nicht, diskutieren ca. 700 Linguisten aus aller Welt auf der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft - der größten linguistischen Tagung in Europa - vom 23. bis zum 25. Februar 2005 an der Universität zu Köln. Professor Dr. Rosemarie Tracy, Vorsitzende der Deutschen Ge-sellschaft für Sprachwissenschaft, Professor Dr. Jürgen Lenerz vom Kölner Institut für Deutsche Sprache und Literatur, Professor Dr. Gereon Müller, Universität Leipzig, und Professor Dr. Damaris Nübling, Universität Mainz, stellten heute auf einer Pres-sekonferenz einige Aspekte des Tagungsthemas vor.

    Sprache ist mehr als nur Grammatik, mehr als bloße Regeln, darüber herrscht Einig-keit. Aber ob menschliche Sprache ein Zufall, ein Ergebnis historisch-kultureller Um-stände ist oder ob einige Eigenschaften von menschlicher Sprache notwendigerwei-se so sein müssen, wie sie sind, ist umstritten.

    Dass in natürlichen Sprachen sowohl deterministische als auch indeterministische Kräfte wirken, lässt sich an der Unterscheidung von Lexikon und Syntax verdeutli-chen. Jeder Sprecher kennt eine gewaltige Menge von Wörtern, deren Eigenschaften nur für jeweils ein Element, eben das betreffende Wort, spezifisch sind. Diese Eigen-schaften müssen einzeln gelernt werden: Wer nicht weiß, dass das Wort Haus ein Neutrum ist, wird sich diese Information nicht aus irgendeinem Gesetz er-schließen können. Demgegenüber haben die Regeln des Satzbaus einen weitaus größeren Geltungsbereich, indem sie ganze Klassen von Ausdrücken bestimmen. Diese Re-geln und Prinzipien können, einmal gelernt, auf alle Arten von Sätzen und Satzteilen angewendet werden.

    Zwischen den Polen von Determiniertheit und Indeterminiertheit lassen sich in allen Be-reichen der Sprachstruktur Phänomene beobachten, deren Eigenschaften nur zum Teil vorhersagbar sind. Mit dieser Problematik befassen sich auch die vier Ple-narvorträge renommierter nationaler und internationaler Wissenschaftler am Mitt-woch und Freitag.

    Im Rahmen der Jahrestagung finden 12 Arbeitsgruppen statt, die die Themenkom-plexe in-tensiv behandeln, die damit verbundenen empirischen Beobachtungen sam-meln, um deren theoretische Erfassung weiterzuentwickeln und zu verbessern. Neue Erkenntnisse zu diesem Thema sind nicht nur von theoretischer Relevanz, sondern auch für praktische Anwendungsgebiete der Sprachwissenschaft von Bedeutung - so etwa für die Computerlinguistik, die Spracherwerbsforschung und insbesondere auch die Sprachdidaktik.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Kay Gonzalez unter der Telefonnummer 0221/470-3807, mobil: 0178 5244251 und der E-Mail Adresse kay.gonzalez@uni-koeln.de zur Verfü-gung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).
    Für die Übersendung eines Belegexemplars wären wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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