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30.06.1997 00:00

Gesundheit 2000: Interdisziplinäres Zentrum für klinische Forschung eingerichtet

Dr.rer.pol. Dipl.-Kfm. Ragnwolf Knorr Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    FAU erhaelt Interdisziplinaeres Zentrum fuer Klinische Forschung

    Hoher Besuch zum Festakt "Gesundheit 2000"

    Mit einem Festakt, zu dem die Parlamentarische Staatssekretaerin im Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF), Elke Wuelfing, sowie der bayerische Kultusminister Dr. Hans Zehetmair in Erlangen erwartet werden, feiert die Medizinische Fakultaet der Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg am Freitag, 4. Juli 1997, die Einrichtung eines interdisziplinaeren Zentrums fuer klinische Forschung (IZKF). Der Festakt beginnt um 14.30 in der Aula des Schlosses. Bereits im Oktober 1996 erhielt die Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg zusammen mit sieben weiteren bundesdeutschenUniversitaeten vom Bonner Ministerium den Zuschlag fuer die Einrichtung eines klinischen Forschungszentrums. Das Erlanger Zentrum wird in den naechsten zehn Jahren mit rund 25 Millionen Mark von der Bundesregierung unterstuetzt.

    Die Gruendung des Zentrums geht zurueck auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsrats im Rahmen des BMBF-Programms "Gesundheit 2000". Das Vorhaben verfolgt das Ziel, exemplarisch an acht Medizinischen Fakultaeten die Gruendung von Interdisziplinaeren Zentren fuer Klinische Forschung zu etablieren. Zentrale Aufgaben sind, transparente leistungsorientierte und interdisziplinaere Finanzierungsmechanismen zu entwickeln, die interdisziplinaere Forschung zwischen theoretischen Instituten und klinischen Einrichtungen zu verbessern und nicht zuletzt neue und verbesserte Strukturen zur Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu schaffen.

    So wurden in der Antrags- und Begutachtungsphase - zurueckreichend bis in das Jahr 1993 - nicht nur das wissenschaftliche Konzept der gestellten Antraege beurteilt, sondern es standen ebenso neue Vorschlaege und Ideen zur Entwicklung innovativer, interaktiver und transparenter Finanzierungsformen wie geplante, integrierte und kooperative Forschungsstrukturen zwischen Kliniken und Instituten sowie neue und verbesserte Moeglichkeiten zur Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern aus Klinik und Theorie auf dem Pruefstand.

    Insgesamt wurden von 27 Medizinischen Fakultaeten Antraege auf die Einrichtung eines IZKFŽs beim Ministerium eingereicht. Folgende acht Universitaeten wurden nach einem doppelten Begutachtungsgang zur Foerderung empfohlen: Universitaet Aachen, Universitaet Erlangen-Nuernberg, Universitaet Koeln, Universitaet Leipzig, Universitaet Muenster, Universitaet Tuebingen, Universitaet Ulm und Universitaet Wuerzburg.

    Der Erlanger Schwerpunkt: Entzuendungsprozesse

    Schwerpunktthema und damit Ziel des Erlanger Zentrums ist die Intensivierung und Verbesserung der klinischen Forschung bei Entzuendungsprozessen. Das Zentrum in Erlangen passt sich in eine Gruppierung von vier laufenden bzw. bewilligten Sonderforschungsbereiche sowie drei Graduiertenkollegs und einer klinischen Forschergruppe der DFG ein.

    In derzeit 20 Teilprojekten konzentriert sich die Arbeit im Zentrum auf drei Forschungsschwerpunkte:

    Projektbereich A (Sprecher: Prof. Dr. Thomas Kirchner/Pathologisches Institut): Die Verbesserung diagnostischer Verfahren von Infektionserregern als Ursache entzuendlicher Erkrankungsbilder.

    Projektbereich B (Sprecher: Prof. Dr. Ralf B. Sterzel/Medizinische Klinik IV): Die Aetiopathogeneseforschung immunologischer Erkrankungen des Gefaesssystems mit der Charakterisierung relevanter Krankheitsprozesse und deren Regulatoren mit Hilfe von zell-, molekularbiologischen, tierexperimentellen und klinischen Studien.

    Projektbereich C (Sprecher: Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein/Institut fuer Klin. und Molekulare Virologie): Die Entwicklung neuer Therapieansaetze in in-vitro- und ex-vitro-Modellen auf der Basis eines verbesserten Kenntnisstandes krankheitsinduzierender Mechanismen. Direkte Zielsetzung ist die Verbesserung der therapeutischen Moeglichkeiten fuer chronisch-entzuendliche Krankheiten.

    Erklaertes Ziel des Projekttraegers ist es, in den acht Forschungszentren neue Finanzierungsformen zu entwickeln und neue Formen der Kooperation unter klinischen und theoretischen Wissenschaftlern zu foerdern, um damit die Forschungseffizienz im klinischen Kontext insgesamt zu steigern. So wird angestrebt, durch die enge organisatorische und strukturierte Zusammenarbeit zwischen Kliniken und theoretischen Instituten Synergieeffekte zu erzielen. Diese Synergieeffekte spiegeln sich auch in den Teilprojekten des Erlanger Zentrums wieder, die sich ungefaehr gleichgewichtig aus den klinischen wie klinisch-theoretischen Bereichen rekrutieren.

    Eine besondere Aufmerksamkeit wird in allen Zentren - so auch in Erlangen - der Foerderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gewidmet. Hierzu stehen zwei Nachwuchsgruppen sowie mehrere Rotationsstellen zur Verfuegung, die vor allem Aerzten die Moeglichkeit geben sollen, fuer laengere Zeit in eine wissenschaftliche Aktivitaet in der Klinik oder in theoretische Institute zu wechseln. Die Nachwuchsgruppen wie die Rotationsstellen sind zeitlich befristet und werden kompetitiv vergeben. Das Erlanger Zentrum wird von einem Forschungskollegium (FoK) geleitet. Sprecher des Zentrums ist derzeit Prof. Dr. med. Joachim R. Kalden, Direktor der Medizinischen Klinik III mit Poliklinik und Institut fuer Klinische Immunologie. Zum stellvertretenden Sprecher wurde Prof. Dr. med. Martin Roellinghoff, Direktor des Instituts fuer Klinische Mikrobiologie und Immunologie, gewaehlt. Insgesamt entstand eine Forschungseinrichtung, in der etwa 60 Wissenschaftler aus ueber zehn Instituten und Kliniken kooperieren. Das Zentrum wird in seiner Entwicklung dynamisch sein. Das bedeutet, dass jederzeit neue, auch wiederum kompetitiv ausgewaehlte Teilprojekte in das Zentrum aufgenommen werden koennen, wie andererseits nicht mehr aktuelle oder abgeschlossene Forschungsvorhaben ausscheiden.

    Die Finanzierung: 25 Millionen Mark Bundesmittel

    Das Zentrum wird durch Bundes- als auch durch Landesmittel finanziert. Die Gesamtfinanzierung hinsichtlich der Bundesmittel ist degressiv. So wird bei einem anfaenglichen Finanzierungsanteil des Bundes von 70 Prozent bis zum 10. Jahr die Finanzierung voll in die Verantwortung des Landes bzw. der Universitaet uebergehen, ohne dass zusaetzliche Landesmittel der Medizinischen Fakultaet zur Verfuegung gestellt werden. Ueber den gesamten Foerderungszeitraum von 10 Jahren ergibt sich ein Bundesbetrag von rund 25 Millionen DM .

    Ein Wissenschaftlicher Beirat begutachtet jaehrlich die Effizienz des Zentrums im wissenschaftlichen Bereich, die Entwicklung neuer Strukturen zur Finanzierung, zur Nachwuchsfoerderung sowie zur Kooperation zwischen Instituten und Kliniken. Zusaetzlich erfolgt eine prozessbegleitende Evaluierung durch das Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe. Damit wird neben der Sicherung von Qualitaet und Effizienz klinischer Forschung auch ein Strukturvergleich der gefoerderten acht Forschungszentren moeglich. Anhand dieses Vergleiches koennen Erkenntnisse fuer eine Verbesserung organisatorischer Rahmenbedingungen fuer klinische Forschung gewonnen werden.

    Der Geschaeftsfuehrer des Zentrums ist Dr. rer. pol. Gert Landauer. Die Geschaeftsstelle ist ueber Telefon 09131/85 -9223 fuer Auskuenfte zu erreichen. Sprecher, Stellvertretender Sprecher und die Sprecher der drei Schwerpunkte sind jederzeit bereit, Auskuenfte an wissenschaftlich interessierte Kolleginnen und Kollegen zu geben.

    Kontakt: Geschaeftsstelle des Interdisziplinaeren Zentrums fuer klinische Forschung, Dr. Gert Landauer, Krankenhausstrasse 12, 91054 Erlangen, Tel: 09131/85 -9223


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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