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19.04.1999 15:05

EXPO 2000: Vom Rohstoff zum Recycling - Das Wolfsburger Verbund-Projekt "Kreislaufwirtschaft"

Evelyn Meyer PR/Presse
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel

    Stadt Wolfsburg und Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel erproben erfolgreich den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen.

    Kreislaufwirtschaft bedeutet - auch im Automobilbau -, alle Lebensstationen eines Produkts von der Rohstoffbeschaffung, der Herstellung, seiner Nutzung bis hin zur Entsorgung oder erneuten Verwertung so zu gestalten, daß sie möglichst einen Kreislauf bilden. Auf Grund der Gesetzeslage müssen die Autohersteller Demontagehandbücher und Verwertungshinweise erstellen. Durch das Verbundprojekt "Kreislaufwirtschaft" der EXPO 2000 Hannover leistet die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel mit ihrem Wolfsburger Institut für Recycling einen wertvollen Beitrag bei der Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.

    Nachwachsende Rohstoffe
    Der Abwasserverband Wolfsburg verwendet gereinigtes Abwasser beim Anbau von Industrie- und Energiepflanzen auf dem Gebiet seiner Verbandsmitglieder. Diese nachwachsenden Rohstoffe erschließen neue Ressourcen und schonen fossile Energieträger. Sie sind biologisch abbaubar und CO²-neutral. Sie stellen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung dar. Der Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung von Industrie- und Energiepflanzen finden in der Region statt und werden von der Regierung gefördert.

    Werkstoffe
    Intelligente Innovationen von Forschern aus Industrie und Wissenschaft erweitern erfolgreich die Palette von Werkstoffen aus Kunststoffen sowie Energieträgern, die umweltfreundlich und recycelbar sind.

    Die Prozesse der Entstehung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen und deren Berücksichtigung bei Werkstoffen der Chemie- und der Automobilindustrie finden in Wolfsburg statt.

    Nutzung
    Umweltgerechte Nutzung von Automobilen schont Ressourcen und vermindert Emissionen. Der Bürger wird durch seine Auswahl beim Kauf und sein Verhalten als Nutzer aktiv in die Kreislaufwirtschaft mit einbezogen und angeregt, durch "Vermeiden und Vermindern" einen aktiven Beitrag zur Optimierung der Kreisläufe zu leisten.

    Recycling
    Modernes Automobilrecycling gibt genutzten Werkstoffen und Autoteilen eine neue Zukunft. Die Demontage und Wiederverwertung oder -verwendung von Bauteilen und Chemiewerkstoffen aus Altfahrzeugen wird wissenschaftlich entwickelt und unter Beteili-gung der Wirtschaft und Industrie umgesetzt.

    Automobildemontagezentrum in Wolfsburg
    Unter Beteiligung der Volkswagen AG, der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Wolfsburger Institut für Forschung, Innovation und Technologie) und weiterer Partner, entsteht parallel zum EXPO-Projekt "Kreislaufwirtschaft" das Automobil-Demontagezentrum Wolfsburg.

    Nach ersten Demontageversuchen im Kunststofftechnikum der Fachhochschule wurde ab Februar 1999 eine angemietete Halle zur Autodemontage in Betrieb genommen. Sie befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Kunststofftechnikums im Wolfsburger Gewerbegebiet Heinenkamp.

    Technologieentwicklung für Fahrzeugdemontage
    Die Zusammenarbeit mit Spezialfirmen ermöglicht der Fachhochschule einen Dreh-Wende-Positionierer sowie eine Trockenlegungsanlage zur kompletten Demontage von Fahrzeugen einzusetzen. Die verwendeten Geräte sollen von der Fachhochschule im Rahmen der Technologieentwicklung so weiterentwickelt werden, daß sie auch für kleine Betriebe finanziell erschwinglich sind.

    Der Wiederverwertung von Teilen aus demontierten Fahrzeugen, besonders durch "Kunststoffrecycling", kommt bei einem ökologisch und ökonomisch orientierten Autorecycling eine große Bedeutung zu. Es müssen sortenreine Ausgangsstoffe für die Herstellung neuer Verbundwerkstoffe gewonnen werden. Dabei spielt auch der Einsatz von "Nachwachsenden Rohstoffen" eine bedeutende Rolle.

    Fahrzeuganalyse/Musterdemontage
    Bei der Fahrzeuganalyse werden Automobile demontiert und Demontagehandbücher sowie entsprechende Computerprogramme erstellt. Die Volkswagen AG arbeitet hier eng mit der Fachhochschule zusammen. Die Studierenden erhalten dabei eine praxisnahe Ausbildung.

    Kommerzielle Fahrzeugdemontage
    Durch die Fahzeugdemontage von Versuchs- und Vorserienfahrzeugen des VW-Konzerns entsteht in Wolfsburg eine Referenzanlage zur Erprobung neuer Techniken. Durch eine kommerzielle Ausrichtung entstehen neue Arbeitsplätze in der Region. Einsatzfähige Autoteile werden über das VW-Werk Kassel verkauft.

    Entwicklung spezifischer Berufsbilder
    Berufsbilder im Zusammenhang mit Automobilrecycling stehen noch nicht zur Verfügung. Sie sollen hier entwickelt werden. Eine aktive Beteiligung der Volkswagen AG, der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel und des Jugenddorfes Wolfsburg sind eingeplant.

    Zentrale Präsentation
    Die Ideen des Projekts "Kreislaufwirtschaft im Automobilbau" werden der Öffentlichkeit zur EXPO 2000 in einem Ausstellungspavillon am Bahnhofsvorplatz in Wolfsburg vorgestellt.

    Einzelne Projektteile wie das Versuchsareal mit Anbau von "Nachwachsenden Rohstoffen" im Norden der Stadt, das Technikum für "Kunststoffrecycling" und das "Automobildemontagezentrum" im Süden können ebenfalls besucht werden.

    Insgesamt wird durch die Projektträger Stadt Wolfsburg und die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel die Kompetenz der Region auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik demonstriert.

    Informationen:Wolfsburger EXPO-TEAM
    GWB Tel.:05361/282857 Fax: -99 /
    FH Tel.:05361/831401 Fax: -02
    e-mail: T.Roemer@FH-Wolfenbuettel.De

    Text: Tillmann Römer EXPO-Team WOB


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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