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13.04.2005 15:21

Philipps-Universität Marburg schließt Kooperation mit Universität Bagdad

Dr. Viola Düwert Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Erstes Abkommen einer deutschen Hochschule mit der größten irakischen Universität in Bagdad

    Die Philipps-Universität Marburg wird künftig eine zentrale Rolle beim Aufbau der deutsch-irakischen Wissenschaftsbeziehungen übernehmen: Heute unterzeichneten der Präsident der Universität Bagdad, Professor Dr. Mosa Al Mosawi, und der Generaldirektor des irakischen Wissenschaftsministeriums, Professor Dr. Sabah Al-Mussawy, zusammen mit dem Präsidenten der Philipps-Universität, Professor Volker Nienhaus, den ersten Kooperationsvertrag zwischen der Universität Bagdad und einer deutschen Hochschule. Die Universität Bagdad ist mit 80 000 Studierenden und 6500 wissenschaftlichen Mitarbeitern die größte und wichtigste Hochschule des Landes. Zudem ist sie die einzige im Irak, an der deutsche Sprache und Kultur gelehrt wird.

    "Dies ist ein signifikanter Schritt", erklärt Nienhaus, der zusammen mit dem Marburger Irak-Experten und Altorientalisten Professor Walter Sommerfeld das Treffen initiierte. Bereits am Montag hatte es in der hessischen Landesvertretung in Berlin auf Einladung des hessischen Wissenschaftsministers Udo Corts Gespräche über die Entwicklungsmöglichkeiten der deutsch-irakischen Wissenschaftsbeziehungen nach den ersten freien Wahlen im Nachkriegs-Irak gegeben. "In den 13 Jahren der Blockade haben unsere Wissenschaftler den Anschluss verpasst", erklärte der Präsident der Universität Bagdad, "deshalb bemühen wir uns seit dem Kriegsende vor zwei Jahren intensiv um Kooperationen mit Universitäten in Großbritannien, Frankreich, den USA und anderen arabischen Staaten."

    Als besonderen Erfolg werten beide Seiten, dass ein Kooperationsvertrag nun erstmals mit einer deutschen Universität unterzeichnet werden konnte. "Der Austausch, der bislang nur punktuell stattfinden konnte, bekommt nun einen stabilisierenden Rahmen", erklärt Nienhaus. Zusätzlich erleichtere der Vertrag eine Finanzierung des Wissenschaftsaustauschs von außen (zum Beispiel über Auswärtiges Amt, DAAD und Unesco). Das Besondere an diesem Vertrag sei, dass die Philipps-Universität damit auch eine wichtige Scharnierfunktion übernehme: "Die Philipps-Universität wird mit ihrem Know-how weitere Kooperationen unseres Partners zu anderen deutschen Universitäten unterstützen, initiieren und koordinieren. Das ist eine Arbeit, die sich sehr lohnt", ist Nienhaus überzeugt. Bereits jetzt ist in Ergänzung zur Universität Marburg eine Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt angedacht, da diese in Ingenieurwissenschaften ausbildet.

    Die irakische Delegation hat in Marburg erste Gespräche unter anderem mit den Fachbereichen Physik, Wirtschaftswissenschaften und Chemie der Philipps-Universität geführt. Zunächst soll auf irakischer Seite das wissenschaftliche Personal weiter qualifiziert werden. Ein Aufenthalt von deutschen Wissenschaftlern im Irak ist aus Sicherheitsgründen derzeit noch nicht möglich.

    Die irakischen Universitäten sind durch den Krieg teilweise bis zu 84 Prozent zerstört worden. Zusätzliche Plünderungen erschwerten zunächst die schnelle Wiederaufnahme des Lehrbetriebs. Im vergangenen Jahr unterstützten deutsche Institutionen, unter anderen die Philipps-Universität, die Universität Bagdad mit einer Spende von 11.000 Büchern.


    Bilder

    Professor Volker Nienhaus, Präsident der Philipps-Universität Mabrug, und der Präsident der Universität Bagdad, Professor Dr. Mosa Al Mosawi.
    Professor Volker Nienhaus, Präsident der Philipps-Universität Mabrug, und der Präsident der Universi ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Professor Volker Nienhaus, Präsident der Philipps-Universität Mabrug, und der Präsident der Universität Bagdad, Professor Dr. Mosa Al Mosawi.


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