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Der junge Hautkrebs - Die Altersgrenze sinkt
In den letzten Jahren hat die Neuerkrankung von Personen mit malignem Melanom, einem der boesartigsten Hautkrebstumore des Menschen, deutlich zugenommen. Eine Verdoppelung im 10-Jahresabstand ist zu beobachten. Dabei ist der Anteil der unter dreissigjaehrigen deutlich gestiegen. Geschlechtsspezifisch laesst sich feststellen, dass Frauen haeufiger und juenger als Maenner erkranken, wobei der maennliche Anteil um mehr als das dreifache gestiegen ist. Knapp die Haelfte aller Patienten in den beiden Vergleichsjahren ist juenger als fuenfzig Jahre. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Dr. Michaela Broehl-Cieslik, die an der Klinik und Poliklinik fuer Dermatologie und Venerologie der Universitaet zu Koeln entstanden ist und die Entwicklung des malignem Melanoms der Haut an der Universitaets-Hautklinik Koeln in den Jahren 1979 bis 1989 vergleicht. Auffallend sind Veraenderungen in Hinblick auf die Tumorart und Eindringtiefe sowie seine Lokalisation.
Haeufigster Melanotypen ist das sich oberflaechlich ausbreitende SSM (superficial spreading melanoma), gefolgt vom grossflaechigen LMM (Lentigo maligna Melanom). Das knotenartige NMM (nodoeses maligne Melanom) liegt in den beiden untersuchten Jahren an dritter Stelle. Der SSM-Typ entsteht meist auf Hautregionen, die nur zeitweilig der Sonne ausgesetzt sind. Er entwickelt sich ueber Jahre auf unveraenderter Haut und tritt am haeufigsten im mittleren Lebensalter auf. Er erscheint als dunkelpigmentierter Fleck mit wallartigem Randsaum. Der NMM-Typ dagegen hat eine kurze Wachstumszeit sowie ein schnelles Dickenwachstum. Er erscheint als einfarbiger Knoten, der schwarz, braun, roetlich oder gar nicht pigmentiert sein kann. Er weist eine scharfe Abgrenzung auf. Aus der Verteilung der Melanomtypen im Gesamtkrankengut der Vergleichsjahre laesst sich erkennen, dass der SSM-Typ um zehn Prozent auf mehr als 75 Prozent gestiegen ist. Im Gegensatz dazu ist der prognostisch unguenstige NMM-Typ von 15 Prozent auf vier Prozent gesunken. Die Studie zeigt, dass sich die betroffenen Koerperregionen zwischen 1979 und 1989 veraendert haben. 1979 waren die Beine zu 37 Prozent erkrankt, der Oberkoerper zu 30 Prozent. Zehn Jahre spaeter haben dagegen die Melanome am Oberkoerper um 10 Prozent zugenommen, die Beine sind nur noch zu einem Viertel betroffen. Bei Frauen sind haeufiger Beine betroffen, wobei in den achtziger Jahren ein prozentualer Rueckgang von knapp 50 Prozent auf ca. 33 Prozent zu verzeichnen ist. Bei Maennern ist der Rumpf weiterhin mit 40 Prozent am staerksten betroffen. Es faellt auf, dass bei Maennern von mehr als einem Viertel der Erkrankungen im Kopf und Halsbereich der Anteil auf knapp 10 Prozent zurueckgegangen ist. Interessant ist die bessere Prognose fuer Frauen, was guenstigere Heilungschancen bedeuten kann. Dies gilt allerdings nur bis zur Menopause. Die UEberlebensrate haengt von der Tumordicke ab, denn mit zunehmender Dicke sinkt diese kontinuierlich. 1979 waren mehr als 50 Prozent aller untersuchten Melanome nicht im Risikobereich. UEber 30 Prozent allerdings hochgradig risikoreich. Zehn Jahre spaeter hat sich das Verhaeltnis zugunsten der duenneren Melanome verschoben. UEber zwei Drittel liegen im weniger gefaehrlichen Bereich und nur noch 13 Prozent im gefaehrlichen.
Dank zunehmender Frueherkennung ist immer oefter eine rechtzeitige Behandlung moeglich. Notwendige Voraussetzung fuer die Frueherkennung ist die Aufklaerung der Bevoelkerung ueber die Ursachen und moeglichen Folgen von Hautkrebserkrankungen. Dazu gehoeren Sonnenbraende schon in der Kinder- und Jugendzeit.
Verantwortlich: Patricia Huber und Nina Hohmann
Fuer Rueckfragen steht Ihnen Dr. W. Groth unter der Telefonnummer 0221/478-4519 zur Verfuegung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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