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06.05.1999 13:27

Produktionsplanung und -steuerung mit Hilfe von Software-Bausteinen

Gertraud Pickel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Aufwendige Eigenentwicklung von Software für betriebliche Anwendungen ist nicht generell unumgänglich oder wirtschaftlich sinnvoll, wie Forschungsarbeiten am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik I (Leiter: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Mertens) der Universität Erlangen-Nürnberg beweisen. Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) löst das hier entstandene System CW-PPS (Componentware-PPS) mit Hilfe der erweiterten Funktionalität der Microsoft-Office-Programme. In einem von der DFG geförderten Kooperationsprojekt mit dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen wird der Prototyp in Richtung auf die branchen- und betriebstypischen Anforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen ausdifferenziert. Darüber hinaus ist dieses System für dezentrale Einheiten großer Unternehmen geeignet.

    Das Fundament des Systems bildet Access: Die relationale Datenbankverwaltung benötigen nahezu alle PPS-Aufgaben. Excel bietet u.a. mit dem Solver ein Werkzeug, das sich gut für die Lösung linearer Programme eignet, um beispielsweise einen Absatzplan zu generieren, der den Deckungsbeitrag über einen mittelfristigen Planungshorizont maximiert und die groben Kapazitäts- und Absatzrestriktionen berücksichtigt. Weitere Einsätze bieten sich bei der Erstellung von Rechnungsdokumenten und Maschinenauslastungsdiagrammen an. Project besticht durch Terminierungsfunktionen, die nahezu unmodifiziert in der PPS einsetzbar sind. So ist z.B. der automatische Kapazitätsabgleich eine Option, die längst nicht jedes Softwarepaket bereitstellt, das eigens für die PPS implementiert wurde. Mit Hilfe von Word und Outlook wird CW-PPS derzeit in Richtung auf ein schlankes Workflow- und Dokumenten-Management-System erweitert.

    Das Zusammenspiel der Office-Bausteine beruht weitestgehend auf den Microsoft Standardschnittstellen. Die Möglichkeit, mit Formularen und Steuerelementen Benutzungsschnittstellen zu modellieren, begünstigt den im Vergleich zu ähnlichen Systemen erheblich geringeren Entwicklungsaufwand.

    Einsparungseffekte

    Im Verlauf des Projekts wurde eingeschätzt, wieviel Eigenaufwand durch vorgefertigte Komponenten eingespart werden konnte. So wurden bei der Grunddatenverwaltung 90 Prozent der Aufgaben mit modifizierten Bausteinen gelöst, lediglich 10 Prozent waren durch Individualprogrammierung zu ergänzen. Bei der Materialbedarfsplanung waren 70 Prozent selbst erstellt, immerhin 30 Prozent entfielen auf den Einsatz von Office. Die Wiederverwendungsrate der vorgefertigten PPS-Bausteine kann mit etwa 56 Prozent angegeben werden.

    Mehrere Versuche mit Industriepartnern runden die CW-PPS-Experimente ab. Die Ergebnisse bekräftigen insbesondere den Eindruck, daß das System, bestehend aus schlanken Komponenten, den Anforderungen kleinerer und mittlerer Unternehmen verschiedener Branchen und Betriebstypen gerecht werden kann. Derzeit befinden sich vier Installationen von CW-PPS in der Einführungsphase bzw. bereits im praktischen Einsatz.

    Bei der praktischen Umsetzung in den Unternehmen und der Weiterentwicklung des Komponentensystems zu einem Produkt ist die AXIS information systems GmbH, ein Spin-off-Unternehmen des Bereichs Wirtschaftsinformatik I der Universität Erlangen-Nürnberg, maßgeblich beteiligt.

    * Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Mertens, Dr. Marc Braun
    Bereich Wirtschaftsinformatik I, Informatik-Forschungsgruppe B (Betriebliche Anwendungen)
    Martensstraße 3, 91058 Erlangen, Tel.: 09131/85 -27882, Fax: 09131/85 -27880
    E-Mail: Marc.Braun@informatik.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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