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11.05.2005 13:31

Ein Zwitterwesen mit 34 Millionen Geheimnissen

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Ein Zwitterwesen mit 34 Millionen Geheimnissen
    Das Genom einer sozialen Amöbe entschlüsselt

    Kölner Biochemiker haben erstmals das Genom des kleinen Organismus Dictyosteli-um discoideum entschlüsselt. Gemeinsam mit Kollegen aus dem In- und Ausland analysierten Professor Dr. Angelika A. Noegel und Dr. Ludwig Eichinger vom Institut für Biochemie I der Universität zu Köln (Fotos: http://www.uni-koeln.de/uni/aktuell_meld_amoebe.html ) die 34 Millionen Bausteine des Winzlings, der sich an der Grenze zwischen Ein- und Vielzellern befindet. Die neuen Erkennt-nisse können helfen, innovative Therapieansätze für tödliche Erbkrankheiten zu ent-wickeln und Rätsel der Geschichte der Evolution zu lösen. Die Forschungsergebnis-se wurden in der Mai-Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffent-licht.

    Zu ihrer Überraschung fanden die Forscher etwa 12.500 Gene - der Mensch hat nur etwa doppelt so viele. Damit könnte Dictyostelium dazu beitragen, menschliche Ge-ne, deren Funktion bis heute noch unklar ist, zu charakterisieren. Auch Impulse für neue Behandlungsmethoden von Erkrankungen wie Chorea Huntington erhoffen sich die Kölner Biochemiker von den aktuellen Ergebnissen.

    Die soziale Amöbe Dictyostelium discoideum stammt aus einer Zeit vor der Aufspal-tung der Lebewesen in Pilze und Tiere. Die Erforschung ihrer DNA kann deshalb die Evolution komplexer Lebensformen beleuchten. Das kleine Zwitterwesen durchläuft einen ungewöhnlichen Entwicklungszyklus. Bei Nahrungsmangel bilden bis zu 100 000 solche Amöben einen Verband, in dem sich einzelne Mitglieder opfern, um das Überleben anderer zu sichern. Die nun gefundene große Zahl von Genen spiegelt offenbar die Komplexität dieses Prozesses wieder.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Angelika A. Noegel und Dr. Ludwig Ei-chinger unter der Telefonnummer 0221/470-6980, der Fax-Nummer 0221/470-6979 und unter der E-Mail-Adresse noegel@uni-koeln.de und ludwig.eichinger@uni-koeln.de zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/pi/.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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