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14.05.2005 13:14

Ein heikler Winter für Schneesportler - 26 Lawinentote in der Schweiz

Birgit Ottmer Medienkontakt WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos
Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

    Im Winter 2004/05 haben in der Schweiz 26 Personen ihr Leben bei Lawinenunfällen verloren; 17 bei Skitouren, 3 beim Variantenskifahren, 3 beim Variantensnowboarden, 2 beim Eisklettern und eine Person beim Schneeschuhlaufen. Keine Opfer gab es in Siedlungen, auf Verkehrswegen und auf Skipisten. Die Opferzahl liegt über dem langjährigen Durchschnitt von 25 Lawinentoten pro Jahr.

    Gemäss der Statistik des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF - es gehört zur Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL - wurden insgesamt 160 Personen von 98 Lawinen erfasst. Dabei starben 26 Personen; 37 weitere wurden verletzt. Die Anzahl Unfalllawinen liegt deutlich über dem Durchschnitt (+25%). Das ist einerseits darauf zurückzuführen, dass dem SLF vermehrt Lawinen ohne Todesfolgen gemeldet werden, andererseits war aber die Schneedecke diesen Winter schlecht aufgebaut, was Lawinen begünstigte.

    Schlechter Schneedeckenaufbau
    Bis Dezember lag in den meisten Regionen der Schweizer Alpen nur wenig Schnee, obwohl es kalt war. Deshalb wandelten sich die Schneekristalle zu kantigen, grossen Kristallen um, die - ähnlich wie Zucker - untereinander schlecht verbunden sind. Wird diese Schicht eingeschneit, ist auch die Verbindung zum neuen Schnee schlecht, so dass sich leicht Lawinen lösen können. Die Schwachschicht blieb den ganzen Winter erhalten und führte zu generell heiklen Verhältnissen.
    Nach Neuschneefällen bei stürmischen Winden herrschte vor allem im Westen und am Alpennordhang Ende Januar eine erste Phase mit zahlreichen spontanen Lawinenabgängen. Die Lawinengefahr stieg verbreitet und wiederholt auf die Stufe "gross" (4) an. Einige Strassen und Bahnlinien wurden vorsorglich gesperrt.
    Die zweite Phase intensiver Lawinentätigkeit ereignete sich um den 20. März: Eine starke Erwärmung liess die Nullgradgrenze auf etwa 3000m ansteigen. Unzählige Nassschneelawinen gingen ab; zum Teil bereits am Vormittag. Sie umfassten oft ganze Bergflanken.

    Kein Rekordwinter
    Der Winteranfang war schneearm, gegen den Frühling lag hingegen in mittleren und tiefen Lagen eher viel Schnee. Der Winter 2004/05 ist aber gemäss SLF-Messnetz kein Rekordwinter. Eine tabellarische Übersicht über Schneehöhen im Winter 04/05 im Vergleich zum langjährigen Mittel ist unter http://www.slf.ch/media/Medienmitteilung_Winter04_05.pdf zu finden.


    Weitere Informationen:

    http://www.slf.ch/media/Medienmitteilung_Winter04_05_ausf.pdf - detailliertere Version der Medienmitteilung
    http://wa.slf.ch/index.php?id=271 - tödliche Lawinenunfälle in der Schweiz


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Sportwissenschaft, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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