(Leipzig, Dresden) Zum Abschluss des dreitägigen 2. Weltkongresses für
Regenerative Medizin in Leipzig übergab Sachsens Ministerpräsident, Prof.
Georg Milbradt, heute den Paul-H.-Fraisse-Preis für den besten
wissenschaftlichen Beitrag an Prof. Dr. Xuetao Pei, Direktor des AMMS
Stammzell-Forschungszentrums in Peking, China. Sein Beitrag beschäftigt
sich mit der Nutzung humaner, adulter Stammzellen für die Regeneration der
Leber.
Dr. Axel Linke vom Herzzentrum der Universität Leipzig erhielt den
Preis für das beste wissenschaftliche Poster. Er entwickelte im
Tierexperiment eine Methode, wie die Freisetzung von Stammzellen gemessen
werden kann: durch Untersuchung der körperlichen Bewegung. Für den
Menschen kann man damit zukünftig die Verfügbarkeit von Stammzellen
einfach ermitteln. Zweites Forschungsergebnis ist, dass durch Bewegung die
Regeneration von Geweben und Organen gezielt unterstützt werden kann.
Leipzig ist dabei, sich als internationales Zentrum der regenerativen
Medizin zu etablieren, so Milbradt anlässlich des Leipziger Kongresses.
Der erfolgreiche Kongress und die Gründung des neuen Fraunhofer-Institutes
für Zelltherapie und Immunologie sind dafür Beispiele, die weltweit
Zeichen setzen. Leipzig habe es u.a. neben Dresden auch in die Endrunde
um die Einrichtung eines neuen Zentrums für Regenerative Medizin der
Deutschen Forschungsgemeinschaft geschafft. Schon das sei ein Erfolg.
Dieses 60-Millionen-Euro-Projekt passe exzellent in die sächsische
Wissenschaftslandschaft und würde die mit der sächsischen
Biotechnologie-Offensive geschaffene Infrastruktur und Forschungskapazität
perfekt ergänzen.
Prof. Augustinus Bader vom Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum der
Universität Leipzig ist Initiator und Präsident des Kongresses. Der
Kongress dient besonders der Vernetzung des Wissens um die Regeneration
von Organen und Geweben. Aufgrund der rasanten Fortschritte ist es meist
lückenhaft und verstreut. Um dieser Idee langfristige Wirkung zu
verleihen, haben heute die Präsidenten der Fachgesellschaften eine
Europäische Assoziation gegründet. Damit bündeln wir die Anstrengungen,
die regenerative Medizin schnell in die klinische Praxis zu überführen,
so Bader. Leipzig spielt hier eine Vorreiterrolle: mit dem Kongress, der
Internationalen Stiftung für Regenerative Medizin und vor allem der
Vernetzung von universitärer und außeruniversitärer Forschung, die
weltweite Strahlkraft besitzt. Prof. Paul Hermann Fraisse, Namensgeber
des Preises, hatte bereits im 19. Jahrhundert in Leipzig zur Regeneration
von Organen geforscht. Diesem Vorbild man gerecht werden, so Bader.
Fraisse begann als einer der Ersten damit, die Wiederherstellung
tierischer Organe systematisch zu erforschen. Heute beginnen Kliniker,
Menschen ihre gesunden Organe wiederzugeben. Er konnte von unseren
Möglichkeiten nur träumen.
Über den Kongress
Der 2. Weltkongress für Regenerative Medizin Leipzig stand unter dem
Motto Vom Gewebeersatz zur Geweberegeneration. Mehr als 600 Wissenschaftler
und Kliniker aus 30 Ländern diskutierten neue Wege, bisher wenig oder nicht
behandelbare Krankheiten mit Hilfe regenerativer Therapien zu heilen. Das
Programm spiegelte das breite Spektrum der wissenschaftlichen Ansätze in
der Regenerativen Medizin wider. Die Themenschwerpunkte reichten von
technischen Fragen wie der Entwicklung in Bioreaktoren für
Gewebezüchtung über Regeneration von verschiedenen Gewebetypen und die
Kommunikation der Zellen - bis zur ethischen und rechtlichen Fragen. Für
die Integration von Medizin und Biotechnologie in der Regenerativen
Medizin ist das Zusammenspiel von Medizintechnik, Zellbiologie und
Pharmazie sowie das Verstehen der Mechanismen der Geweberegeneration
unverzichtbar. Die Teilnehmer waren deshalb Vertreter aller relevanten
Bereiche aus Medizin, Technik, Biotechnologie und Pharmaindustrie.
Joachim Kuss
Weitere Informationen:
Joachim Kuss, Presseservice des Kongresses
Telefon 0174 - 38 54 007
E-Mail: joachim.kuss@pleon.com
www.regmed.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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