Am Donnerstag, 2. Juni 2005, um 18.00 Uhr wird im Senatssaal des Kollegienhauses, Universitätsstraße 15, Erlangen, das neue Interdisziplinäre Zentrum für Lexikografie, Valenz- und Kollokationsforschung der Universität Erlangen-Nürnberg eröffnet. An diesem Zentrum sind Forscher aus verschiedenen Fachbereichen der Universität beteiligt - von der anglistischen und germanistischen Linguistik über Angewandte Linguistik, Computerlinguistik bis hin zu Informatik und Neurochirurgie. Ziel ist es, linguistische Forschungsansätze der Universität, die eine bestimmte Auffassung vom Wesen der Sprache vertreten, zu koordinieren und zu größeren Projekten zusammenzuführen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Verwendung von Wörtern in bestimmten Kombinationen und Kontexten, wobei kognitive und psycholinguistische Aspekte eine große Rolle spielen werden. Interessant sind vor allem die Fragen, wie viel Sprache memoriert wird und welche Rolle so genannte Regeln überhaupt spielen. Untersucht wird außerdem, welche Konsequenzen sich bei einer solchen Sichtweise für die Beschreibung von Wörtern und Wortverwendungen in Wörterbüchern ergeben, wobei die Entwicklung von Wörterbüchern und ihre Geschichte ebenfalls einen Schwerpunkt der Arbeit des Zentrums darstellen.
Das Zentrum wird eröffnet durch den für Forschung zuständigen Prorektor der Universität, Prof. Dr. Harald Meerkamm. Die Vorstände des Interdisziplinären Zentrums - Prof. Dr. Thomas Herbst (Sprecher), Prof. Dr. Mechthild Habermann und Prof. Dr. Franz Josef Hausmann - werden anschließend kurz die Ziele des Zentrums darlegen.
Es folgt ein Vortrag von Prof. Dr. Thomas Herbst über das kürzlich erschienene Valency Dictionary of English (VDE). Bei diesem Wörterbuch handelt es sich um das erste Valenzwörterbuch für das Englische überhaupt. Es wurde auf der Basis des größten verfügbaren Computercorpus der englischen Sprache erstellt. Das VDE stellt das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeiten am Erlanger Lehrstuhl für Anglistik/Linguistik und am Sprachenzentrum in Kooperation mit Kollegen anderer Universitäten dar. In dem Vortrag soll das Valenzwörterbuch allgemein vorgestellt werden, wobei auch gezeigt werden wird, inwiefern die praktische lexikografische Beschreibung englischer Verben, Adjektive und Substantive grundlegende theoretische Probleme der Valenz- und Kollokationstheorie aufwirft. Außerdem wird auf die kommerziellen Bedingungen solcher Projekte eingegangen.
Welche weitergehenden Forschungsperspektiven sich auf der Basis des VDE ergeben, wird anschließend von Prof. Dr. Ulrich Heid von der Universität Stuttgart dargelegt werden.
Die Veranstaltung am Donnerstag, 2. Juni, bildet den Auftakt zu einer Reihe von Vorträgen, in denen Mitglieder des Zentrums sowie renommierte Wissenschaftler anderer Universitäten zu zentralen Problemen der Thematik Stellung nehmen, um die universitäre und außeruniversitäre Öffentlichkeit über die aktuelle Forschung im Bereich der Linguistik an der Friedrich-Alexander-Universität zu informieren.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Thomas Herbst
Tel.: 09131/85-22936
Thomas.Herbst@angl.phil.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Psychologie, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).