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01.06.2005 18:28

225 Jahre Veterinärmedizinische Ausbildung in Sachsen

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Anlässlich des 225jährigen Jubiläums der Veterinärmedizinischen Ausbildung in Sachsen laden wir zu einer Pressekonferenz ein, auf der die historische Entwicklung, die Veränderung des Berufsbildes des Tierarztes über die Jahrhunderte, der Tag der Offenen Tür, und aus dem reichen Themenkatalog der Forschung zwei auch für die Öffentlichkeit interessante Projekte vorgestellt werden.

    Anlässlich des 225jährigen Jubiläums der
    Veterinärmedizinischen Ausbildung in Sachsen am 17. und 18.
    Juni 2005 laden wir herzlich zu einer Pressekonferenz ein,
    auf der die historische Entwicklung, die Veränderung des
    Berufsbildes des Tierarztes über die Jahrhunderte,
    Organisatorisches zum Tag der Offenen Tür, und aus dem
    reichen Themenkatalog der Forschung zwei auch für die
    Öffentlichkeit interessante Projekte (Qualzuchten,
    Auswirkungen von Stress in der Schwangerschaft) vorgestellt
    werden. (s.u.)

    Zeit: 13.06.2005, 11:00 Uhr
    Ort: Hörsaal vor der Schmiede (Halbrundbau am Eingang)
    An den Tierkliniken 19

    Fototermin gegen 12:00 Uhr in der Kleintierklinik

    Wir bereiten selbstverständlich wieder eine Pressemappe für
    sie vor und laden zu einem kleinen Imbiss ein. Über Ihr
    Kommen würden wir uns sehr freuen. Bitte informieren Sie
    uns über Ihre Teilnehme (adams@uni-leipzig.de, 0341 97 35
    021)

    Von der Churfürstlichen Thier-Arzney-Schule in Dresden zur
    Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig

    Die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig
    kann auf mehr als zwei Jahrhunderte im "Dienst an Tier und
    Mensch" zurückblicken, davon über 80 Jahre als im Kreise
    der Schwesternfakultäten der Universität Leipzig. Ihrer
    selbständigen Vorgeschichte hat sie es zu verdanken, dass
    ihr Dekan zu feierlichen Anlässen im Gegensatz zu seinen 13
    Amtskollegen der Universität eine wertvolle goldene
    Rektorkette tragen darf: Von Sr. Majestät, dem sächsischen
    König Friedrich August, im Jahre 1907 höchstselbst an den
    Rektor der Tierärztlichen Hochschule Dresden verliehen. Zur
    Pressekonferenz kann die Kette angeschaut werden. Dekan
    Prof. Gotthold Gäbel wird außerdem viel Spannendes zur
    Geschichte der tiermedizinischen Ausbildungs- und
    Forschungsstätte vortragen, zu dem auch das Hin und Her
    bezüglich des Umzuges von Dresden nach Leipzig und des Wie
    der Eingliederung in die Universität gehören, aber auch die
    Ursachen dafür, warum die private tierärztliche Lehranstalt
    des Dresdner Oberroßarztes Christian Friedrich Weber zur
    Churfürstlichen Thier-Arzney-Schule Dresden wurde.

    Änderung des tierärztlichen Berufsbildes: Vom Rossarzt zum
    Verbraucherschützer

    Im Laufe der Zeit hat sich das Aufgabenspektrum des
    Tierarztes beträchtlich gewandelt. Heute arbeiten ca. 25 %
    aller ausgebildeten Tierärzte im
    Verbraucherschutz, stehen also direkt im Dienste der
    Gesundheit des Menschen. Der Direktor des Institutes für
    Lebensmittelhygiene Prof. Karsten Fehlhaber gibt einen
    Überblick über die Entwicklung des Berufsbildes "Tierarzt"
    in Abhängigkeit vom historischen Kontext und erklärt den
    jüngsten Trend zum Verbraucherschutz, dessen Wurzeln bis
    ins alte Ägypten zurückzuverfolgen sind.

    "Qualzuchten" - was kann der Tierarzt tun?

    Vom Verbraucherschutz zum Tierschutz: In Zusammenarbeit mit
    tierärztlichen Einrichtungen in Zürich und Berlin
    beschäftigt sich eine Leipziger Forschergruppe um Prof.
    Gerhard Oechtering, Direktor der Klinik für Kleintiere, mit
    Atemnot, an der jene Tiere leiden, denen über viele
    Generationen sozusagen der Kopf kurzgezüchtet wurde. Solche
    kurzköpfige Rassen sind z.B. der Mops, die Französische
    Bulldogge und der Boxer. Zunächst geht es dem Tiermediziner
    darum, den betroffenen, an Atemnot leidenden Tieren, zu
    helfen. Dabei wird z.B. durch mikrochirurgische
    Lasereingriffe der untere Nasengang neu angelegt, damit
    ausreichend Platz in den Atemwegen geschaffen wird. Die
    Tiere können wieder frei atmen und die typischen
    schnarchenden Atemgeräusche verschwinden.
    Darüber hinaus streben die Wissenschaftler aber auch an,
    Kriterien dafür aufzustellen, welche anatomischen
    Veränderungen eine Einordnung des Zuchtergebnisses als
    Qualzucht rechtfertigen. Längerfristig soll damit Einfluss
    auf Züchter und Halter genommen werden. CT-Aufnahmen mit
    dem neuen hochauflösenden dreidimensionalen
    Hochgeschwindigkeits-Computertomografen der Kleintierklinik
    von verschiedenen Hunderassen verdeutlichen das Problem.

    Stress in der Schwangerschaft und die Folgegeneration

    Wenn Tierärztin Prof. Almuth Einspanier vom
    Veterinär-Physiologisch-Chemischen Institut sich mit den
    Auswirkungen von Stress in der Schwangerschaft (Gravidität)
    auf Folgegenerationen beschäftigt, tut sie es letztendlich
    für den Menschen, denn ihr Tiermodell ist auf den Menschen
    übertragbar: Im Rahmen eines seit 2003 laufenden
    EU-Projektes und in Zusammenarbeit mir dem Leipziger Zoo
    suchte sie zunächst nach Stresshormonen (Glukokortikoide)
    bei trächtigen Tieren, deren Freisetzung verschiedene
    Ursachen haben kann, z.B. Neuverpaarungen,
    Umsetzungsaktionen. Später schaute sie sich die
    Folgegenerationen an und kam dabei zu interessanten
    Entdeckungen: Trotz optimaler medizinischer Betreuung sind
    die Männchen, deren Mütter in der frühen Schwangerschaft
    Stress ausgesetzt waren, kleiner und leichter als ihre
    Artgenossen. Parallel dazu setzt bei den Weibchen der
    Folgegeneration die Geschlechtsreife früher ein, was dies
    für ihre Lebenserwartung bedeutet, gilt es zukünftig zu
    klären .Stress in der Spätschwangerschaft scheint dagegen
    ohne gravierende Folgen zu bleiben.

    Tag der offenen Tür

    Zu ihrem Jubiläum wollen die Tiermediziner nicht unter sich
    bleiben. Für den 18. Juni laden sie alle interessierten
    Leipziger zu einem Tag der offenen Tür ein, der für Groß
    und Klein ein abwechslungs- und aktionsreiches Programm
    bietet. Mehr zu Polizeireiterstaffel, Greifvogelschau und
    Ponyreiten, historischer Sammlung, Studien- und
    Berufsberatung trägt Prof. Arwid Daugschies, Direktor des
    Institutes für Parasitologie, vor. Vielleicht erklärt er
    auch, was sich hinter dem "Pferdemusical" verbirgt, eines
    der Highlights auf dem Sommerfest der Mitarbeiter und Gäste
    der Veterinärmedizinischen Fakultät am 17. Juni.

    Fototermin, gegen 12:00 Uhr in der Klinik für Kleintiere

    Für die bildgebenden Medien bieten wir nach der
    Pressekonferenz, gegen 12:00 Uhr, einen Fototermin an. Am
    neuen dreidimensionalen
    Hochgeschwindigkeits-Computertomografen verdeutlicht Prof.
    Oechtering anhand der anatomischen Beschaffenheit und der
    Funktion des Hundekopfes die Problematik der sogenannten
    Qualzüchtungen bei kurzköpfigen Hunderassen.

    Außerdem stellen wir im Raum der Pressekonferenz einige
    alte Instrumente und Tiermodelle aus. Selbstverständlich
    kann anlässlich der Pressekonferenz auch im Gelände der
    Veterinärmedizinischen Fakultät gefilmt und fotografiert
    werden. Sollte Bedarf nach Besuch eines Institutes, Labors
    oder Hörsaales oder nach Tier-Untersuchungs-Bildern
    bestehen, bitten wir um rechtzeitige Absprache.

    ------------------------------------------------------------

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Gotthold Gäbel
    Telefon: 0341 97-38000
    E-Mail: dekanat@vmf.uni-leipzig.de
    www.vmf.uni-leipzig.de


    Bilder

    Dreidimensionale Darstellung des Kopfes eines Mopses. Wegen der extremen Verkürzung der Nase haben kurzköpfige Rassen oft Atemprobleme
    Dreidimensionale Darstellung des Kopfes eines Mopses. Wegen der extremen Verkürzung der Nase haben k ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dreidimensionale Darstellung des Kopfes eines Mopses. Wegen der extremen Verkürzung der Nase haben kurzköpfige Rassen oft Atemprobleme


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