Internationaler Workshop vom 19. bis 22. Juni 2005
FRANKFURT. Im Rahmen der gegenwärtigen Diskussion zu 'Europa und Islam' spielt das Offenlegen der islamischen und jüdischen kulturgeschichtlichen Quellen Europas eine immer größere Rolle. Die dynamische Wirkungsgeschichte hellenistisch-jüdischer, patristischer, byzantinischer, und arabisch-islamischer Quellen in der europäischen Geistesgeschichte haben die Ursprünge des europäischen Selbstbewusstseins insbesondere im 10. bis 13. Jahrhundert nachhaltig bis in die Moderne geprägt.
Um die politischen wie kulturellen Auswirkungen des oft gewaltsamen kollektiven Umgangs mit religiösen Quellen zu verstehen, bedarf es einer kulturkritischen Neubestimmung des Verhältnisses der je 'eigenen' kulturgeschichtlichen Traditionen zu den im Westen marginali-sierten Quellen der ostkirchlichen, byzantinischen, arabisch-islamischen, persischen, jüdisch-arabischen, jüdisch-rabbinischen Traditionen.
In der arabisch-islamischen wie in der jüdischen Welt ha-ben einige kritische Intellektuelle vor einigen Jahren begonnen, den Bezug zur je eigenen religiösen Tradition grundlegend neu zu bestimmen. Bei aller Unterschiedlichkeit des politischen und geistigen Umfelds lässt sich hier ein gemeinsames Interesse erkennen: das Interesse einer jüdischen oder islamischen säkularen Selbstbestimmung, die sich aus der Arbeit an den hermeneutischen Strukturen religiöser und anderer kanonischer Texte selbst herausbildet.
Initiiert von der gegenwärtigen Inhaberin der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Prof. Almut Sh. Bruckstein, und dem New Yorker Kabbalah-Forscher Prof. Elliot R. Wolfson beschäftigt sich ein inter-nationaler Workshop vom 19. bis 22. Juni unter dem Titel 'Image, Matter, Body - Poetic and Visual Representations of Divinity in Jewish, Islamic and Christian Esoteric Traditions' mit diesem Themenkomplex. Die Veranstal-tung steht im Zusammenhang einer Intensivierung des jüdisch-islamischen religionswissenschaftlichen Schwerpunktes am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Frankfurt.
Mit der Veranstaltung wollen Almut Sh. Bruckstein und Elliot R. Wolfson mit dem umstrittenen Thema der Sprachbilder und Bildtraditionen in jüdischen und islamischen Überlieferungen eine Plattform des arabisch-jüdischen Gesprächs in Europa schaffen, welches die europäisch-christlichen Traditionen ausdrücklich in das Ge-spräch über die Genese des jüdischen und islamischen kollektiven Selbstbewusstseins mit einbezieht. Teilnehmen werden vor allem jüdische und islamische Wissenschaftler/innen aus den USA, Kanada, Südafrika, Palästi-na, Mexiko, Israel und Deutschland.
Ziel des Workshops ist es, einen intensiven wissenschaftlichen Austausch zwischen den Teilnehmer/innen zu ermöglichen. Deshalb ist nur die Eröffnung des Workshops öffentlich.
Kontakt: Thomas Miertschischk; Fachbereich Evangelische Theologie; Campus Westend; Grüneburgplatz 1; 60323 Frankfurt; Tel.: 069-798-33314; Fax: 069-798-33356; E-Mail: Thomas.Miertschischk@web.de
PRESSEEINLADUNG
Eröffnung des Workshops
Wann? 19. Juni 2005, 18 Uhr
Wo? Gästehaus; Frauenlobstraße 1; 60487 Frankfurt
http://www.evtheol.uni-frankfurt.de/mbuber/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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