idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.06.2005 09:46

Wie Gänseblümchens Parfum den Bodyguard ruft

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Boland erläutert am 22. Juni im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium, wie sich Pflanzen schützen

    Jena (20.06.05) Wenn Menschen in Not geraten, können sie mit ihren Gegnern reden, vor ihnen weglaufen oder sich handgreiflich wehren. Was machen aber Gänseblümchen, Klee, Eiche und ihre Verwandten, wenn ihnen Blattläuse, Schmetterlinge oder andere Pflanzenfresser, so genannte Herbivore, zu Leibe rücken? Antworten auf diese Frage kennt Prof. Dr. Wilhelm Boland. Der Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie wird am Mittwoch, den 22. Juni, um 17.00 Uhr im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) darlegen, wie der pflanzliche David den tierischen Goliath überwindet. Im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums, das die Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung veranstaltet, wird Prof. Boland zum Thema "Überleben mit Duft: Pflanzen contra Herbivore" einen Vortrag halten. Besucher sind im Planetarium herzlich willkommen, der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.

    Ganz so wehrlos, wie es scheint, sind die Pflanzen nicht. Sie schützen sich teilweise durch Stacheln oder Blätter, einige produzieren in Stresssituationen auch Gifte - oder das genaue Gegenteil. Sie stoßen betörende Düfte oder gar (Blatt-)Nektar aus. Beides sind effektive Mittel der Selbstverteidigung. Denn wenn etwa viele Blattläuse an der Pflanze nagen, benötigt sie fremde Hilfe. Und die erwünschten Bodyguards, beispielsweise Wespen oder Ameisen, werden durch den Duft oder den Nektar angelockt. Dabei dient der Blattnektar den Ameisen als Nahrungsquelle, die sie gegen Konkurrenten verteidigen müssen, oder die Pflanze lockt die "Fleischfresser" zu den Herbivoren, die an ihr nagen. Beide Wege führen zum erwünschten Ziel: Die Wirtspflanze wird auf natürliche Weise geschützt.

    Wie diese Kommunikation der Pflanze funktioniert und welche wehrchemischen Prozesse wann in den Pflanzen ablaufen, hat Prof. Boland untersucht. Er hat ermittelt, dass manche Pflanzen je nach Feind unterschiedliche Duftprofile abgeben, um passende Bodyguards anzulocken. Wie dies auf molekularer Ebene in der Pflanze geschieht, welche Kriterien den Duftausstoß beeinflussen und welche Bedeutung pflanzliche Kommunikation sowie ihre direkte chemische Gegenwehr für das Überleben der Pflanze hat, wird der Biochemiker während des Abbe-Kolloquiums allgemeinverständlich darlegen.


    Bilder

    Prof. Dr. Wilhelm Boland, Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie.
    Prof. Dr. Wilhelm Boland, Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie.
    Foto: MPI
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Wilhelm Boland, Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Chemische Ökologie.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).