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11.06.1999 14:27

Mittelmeer in Münster

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Der Botanische Garten in Münster bietet den Besuchern jetzt auch einen Mittelmeergarten. Der neue "mediterrane Bereich" des Botanischen Gartens hinter dem münsterschen Schloß wurde am 11. Juni eröffnet.

    Das Mittelmeer umspült die Füße, den Rücken stützt eine Korkeiche, Orangen und Weinreben hängen zum Anbeißen nah, eine Palme wiegt sich in der milden Luft... Die entsprechenden Temperaturen vorausgesetzt, braucht man nicht mehr unbedingt nach Spanien, Italien oder Griechenland zu fahren, um sich wie in südlichen Gefilden zu fühlen. Auch der Botanische Garten der Westfälischen Wilhelms-Universität hinter dem Schloß zu Münster bietet als neue Attraktion für die zahlreichen Besucher einen mediterranen Bereich.

    Die Verbreitung der Pflanzen des am 11. Juni eröffneten Mittelmeergartens reicht von der iberischen Halbinsel bis nach Griechenland. Kübelpflanzen wie Oleander und Palmen sind dabei ebenso vertreten wie die winterharte Flora mit Lavendel, Weinstöcken und Korkeichen oder Zwiebelpflanzen wie Gladiolen oder Tulpen und einjährige Gewächse. Eine besondere Attraktion sind die bis zu zwei Meter großen Rutenkräuter mit ihren gelben Blüten.

    Bei der Gestaltung des neuen Areals haben der Leiter des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Focke Albers, und der Technische Leiter, Herbert Voigt, besonderen Wert darauf gelegt, dem Besucher auf kleinstem Raum die Vielfalt der Vegetationszonen zu präsentieren. Direkt am See befindet sich die küstennahe Flora mit Kork- und Steineichen. Darüber erstreckt sich eine Kulturlandschaft mit Weinstöcken, Oliven-, Granatäpfel- und Mandarinenbäumen. Schließlich folgt der trockene Maccien- und Gariguebereich, der mit dornigen Halbsträuchern und Gräsern Landschaften in Spanien und Südfrankreich nachahmt. Durch Brücken ist der Mittelmeergarten mit dem ebenfalls neu gestalteten Kalk- und Urgesteinsalpinum verbunden.

    Eine weitere wichtige Rolle bei der Gestaltung des Mittelmeergartens spielte die möglichst naturnahe Anlage. Denn in ihren Herkunftsländern wachsen die Pflanzen in freier Natur häufig auf Kies und Schotter. Daher kofferten Voigt und seine Mitarbeiter den Boden zuerst einen Meter tief aus, füllten ihn dann mit grobem Kalkgeröll auf und bedeckten ihn schließlich mit Feinschotter. Auf Erde wurde verzichtet, damit die Pflanzen nicht unter Staunässe leiden. "Da die Pflanzen wie in ihrer natürlichen Umgebung wachsen sollen, werden wir sie auch nicht düngen und nur selten wässern", betont Voigt.

    Um den Mittelmeergarten neben der alltäglichen Arbeit anlegen zu können, haben seit März 1998 mehrere Gärtnerinnen und Gärtner hart gearbeitet und dabei auch Wochenendschichten in Kauf genommen. "Und das alles in Handarbeit", wie Revierleiter Erwin Dieckmann hervorhebt. Da der Schotter mit schwerem Gerät nicht zu befahren war, mußten beispielsweise mehrere hundert Kilogramm schwere Steine auf Holzrollen mühsam an die richtigen Stellen bewegt werden. Trotz des Aufwandes hat die Anlage des Mittelmeergartens dank Spenden und Unterstützung durch den Förderverein nur relativ wenig gekostet. Auch für die Pflanzen mußte Voigt wenig ausgeben: Die meisten erhielt er kostenlos von Botanischen Gärten rund um das Mittelmeer.

    Bis zum zweihundertjährigen Jubiläum des Botanischen Gartens der Universität Münster im Jahre 2003 sollen alle Neugestaltungen abgeschlossen sein. Bis dahin hofft Herbert Voigt, auch ein Kaltgewächshaus für Pflanzen aus Australien und Neuseeland fertiggestellt zu haben. Dann müßten die Westfalen auch nicht mehr bis ans andere Ende der Welt fliegen, um sich wie auf dem fünften Kontinent zu fühlen.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/museum/d2musebg.htm


    Bilder

    Sommerliche Blumenpracht im Botanischen Garten der Universität Münster
    Sommerliche Blumenpracht im Botanischen Garten der Universität Münster

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Sommerliche Blumenpracht im Botanischen Garten der Universität Münster


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