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06.07.2005 17:59

''Ich habe es ja schon immer gewusst...''

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Internationaler Workshop an der Universität Leipzig zum Rückschaufehler: Der Rückschaufehler beschreibt das Phänomen, dass Personen, nachdem sie wissen, wie ein Ereignis ausgegangen ist, meinen, "es schon immer gewusst" zu haben oder dass "es so kommen musste".

    Zeit: 08. Juli 2005 bis 10. Juli 2005
    Ort: Villa Tillmanns

    Der Organisator des Workshops, PD Dr. Hartmut Blank vom Institut für Psychologie der Universität Leipzig, Lehrstuhl Sozialpsychologie, erklärte das Phänomen Rückschaufehler: ''Dahinter verbirgt sich der Sachverahlt, dass Personen, nachdem sie wissen, wie ein Ereignis ausgegangen ist, meinen, 'es schon immer gewusst zu haben' oder dass 'es so kommen musste'. Zum Beispiel meinten viele Menschen nach dem Fall der Mauer, das baldige Ende der DDR abgesehen zu haben, obgleich zuvor nur wenige Menschen diese Entwicklung wirklich vorhergesagt hatten. Auch nach politischen Wahlen berichten die Medien regelmäßig, dass der Ausgang zwangsläufig so eintreten musste, selbst wenn der Wahlausgang objektiv sehr knapp war.''

    Dabei kann der Rückschaufehler verschiedenen "Zwecken" dienen: So kann es den eigenen Selbstwert steigern, wenn man glaubt, "es schon immer gewusst zu haben" und daher als besonders wissend und vorausschauend erscheint. Andererseits wird es für einen Börsenmakler, dessen Aktien massiv gefallen sind, eher selbstwertdienlich sein, diese Entwicklung im Nachhinein als unvorhersehbar ("umgekehrter Rückschaufehler") wahrzunehmen.

    In Leipzig wird seit Anfang 2004 im Rahmen des von Dr. Blank geleiteten DFG-Forschungsprojekts der Frage nachgegangen, ob es sich beim Rückschaufehler um ein einheitliches Phänomen oder um verschiedene Komponenten handelt. Neben dieser Thematik werden auf dem Workshop die Wirkungen (meta-)kognitiver und motivationaler Prozesse behandelt. Schließlich wird es um Anwendungsbereiche des Rückschaufehlers gehen. Zum Beispiel wird referiert werden, wie sich Erwachsene und Kinder in ihrer Art, rückblickend Ereignisse wahrzunehmen, unterscheiden.

    An dem von der DFG finanzierten Workshop nehmen insgesamt 28 Wissenschaftler/innen aus den USA, Kanada, Israel, Österreich und Deutschland teil. Viele dieser Teilnehmer/innen werden zudem Beiträge zu einem Rückschaufehler-Sonderheft der Zeitschrift "Social Cognition" liefern.

    weitere Informationen:
    Dr. Hartmut Blank
    Telefon: 0341 97-35984
    E-Mail: blank@uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~sozpsy/soz-home.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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