Prof. Dr. Giuseppe Alberigo, der mit seiner Geschichte des II. Vatikanischen Konzils international hervorgetreten ist, wird Ehrendoktor der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. In Verbindung mit der Ehrung findet ein deutsch-italienisches Symposium über das II. Vaticanum statt.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verleiht am Freitag, 18. Juni 1999, in einem Festakt in der Aula des münsterschen Schlosses dem italienischen Theologen und Kirchenhistoriker Prof. Dr. Giuseppe Alberigo die Würde eines Ehrendoktors. In Verbindung mit der Ehrung findet am Samstag, 19. Juni 1999, ein deutsch- italienisches Symposium über "Rezeptionsmodelle des II. Vatikanischen Konzils" in Münster statt.
Alberigo, geboren 1926 in Varese, promovierte in Rechtswissenschaften an der Katholischen Universität Mailand. Seit seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am "Centro di documentazione" in Bologna gilt sein besonderes Forschungsinteresse der Rechts- und Kirchengeschichte. Von 1951 bis 1954 war er Professor an der Universität Modena, von 1954 bis 1967 an der Universität Florenz. 1962 übernahm Prof. Alberigo in Bologna die Leitung des "Istituto per le scienze religiose". Seit 1967 ist er Professor für Kirchengeschichte an der Universität Bologna. Durch einen längeren Forschungsaufenthalt bei Prof. Dr. Hubert Jedin in Bonn hat Prof. Alberigo auch eine wissenschaftliche Heimat in der deutschen Theologie.
Unter seinen zahlreichen Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Werken ragt in neuester Zeit die bereits in mehreren Sprachen vorliegende "Geschichte des II. Vatikanischen Konzils" hervor. Mit seinen Arbeiten zum II. Vaticanum stellt sich Prof. Alberigo eindeutig und unmißverständlich in den Dienst einer kirchlichen Erneuerung und sucht die von Papst Johannes XXIII. angestoßene Programmatik nicht nur zu retten sondern fortzuschreiben. Nicht ohne Grund gelten dem "Friedenspapst" weitere wichtige Einzelstudien des italienischen Theologen.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster will nach den Worten ihres Dekans Prof. Dr. Udo Fr. Schmälzle mit der Ehrenpromotion von Prof. Alberigo die Verdienste eines Wissenschaftlers würdigen, "der einen fundamentalen Beitrag zur Rettung des II. Vatikanischen Konzils geleistet hat". Ausgezeichnet werde Alberigo wegen seiner herausragenden Arbeiten zur Geschichte und Theologie der Ökumenischen Konzilien, vor allem aber wegen seiner kirchenpolitisch bedeutsamen Publikationen zur Programmatik, Rezeption und Relevanz des II. Vatikanischen Konzils.
In Verbindung mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Alberigo veranstaltet die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster gemeinsam mit dem "Centro per le scienze religiose" am Samstag, 19. Juni 1999, ein deutsch-italienisches Symposium zum Thema "Rezeptionsmodelle des II. Vatikanischen Konzils", zu dem namhafte Referenten aus Italien und Deutschland eingeladen sind und das vom münsterschen Bischof Dr. Reinhard Lettmann um 10 Uhr in den Räumen der Fakultät an der Johannisstraße 8-10 eröffnet wird. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Dr. Karl Lehmann, hält am Samstagnachmittag um 16 Uhr im Festsaal des münsterschen Rathauses einen Festvortrag über das Thema "Das II. Vaticanum zwischen Überlieferung und Erneuerung. Hermeneutische Überlegungen zur Struktur der verschiedenen Rezeptionsprozesse".
http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0336.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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