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15.08.2005 13:01

Vor 1500 Jahren war Karies kein Problem

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    "Forschungsoffensive", Teil 3: Gräberfunde aus der Ukraine beweisen: Richtige Ernährung verhindert Karies

    Bei Ausgrabungen in der Umgebung von Kharkov sind Archäologen auf Gräberfelder aus der Zeit zwischen 400 und 800 n.Chr. gestoßen. Und die Zähne der Menschen der Kasar Khagnat Kultur interessieren Prof. Dr. Wolfgang Arnold von der Universität Witten/Herdecke: "Die hatten alle keine Karies, obwohl sie sich sehr unterschiedlich ernährt haben und Zahnbürsten damals sicher unbekannt waren." Wie also kann man sich die gesunden Zähne erklären?

    Die Ernährung der frühmittelalterlichen Menschen ist an ihren Zähnen noch gut zu erkennen, erklärt Prof. Arnold: "Wir haben im Prinzip zwei Gruppen: Die einen haben sich vorwiegend von Getreide ernährt. Deren Zähne waren - wie man so sagt - bis auf die Felge abgekaut. Denn das Getreide wurde in Sandsteinmühlen gemahlen und das grobe Getreidemehl schleift die Zähne runter." Die andere Gruppe hat weichen Fisch und weiches Fleisch gegessen. Deren Zähne sind nur wenig abgenutzt. Aber beide haben keine Karies.

    Da bleibt für Prof. Arnold nur eine Erklärung: "Unsere Ernährung heute ist schuld. Früher haben sich die Zähne noch beim Kauen selber reinigen können, weil viel mehr rohe und harte Gegenstände gekaut werden mussten. Heute sind viel mehr Kohlenhydrate in der Ernährung versteckt und sie ist weicher und wer isst schon wirklich viel rohes Gemüse oder Müsli, das nicht in Milch eingeweicht ist?" Das Getreide, bzw. die darin enthaltenen Kohlehydrate hätten, so Prof. Arnold weiter, die Zähne zwar auch schädigen können. Aber die übrige Ernährung habe das ausgeglichen. Seine Empfehlung für die richtige, zahngesunde Ernährung heute lautet denn auch: Mehr Rohkost. "Wir essen zuviel Fastfood und Tiefkühlkost. Selber frisch kochen und nicht alles totkochen, das hilft viel". Außerdem rät er: Die Zahnbürste zwei bis drei Mal pro Tag einsetzen und regelmäßig Fluor zuführen, um die Zähne zu schützen.

    Die Ergebnisse ihrer Forschung stellen Prof. Arnold und seine Frau Dr. Ella Naumova im September auf einer internationalen Tagung in Amsterdam vor.

    Weitere Infos: Prof. Dr. Wolfgang Arnold, 02302/926-658, wolfa@uni-wh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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