Die Fachwelt ist alarmiert: Aufgrund stark zurückgegangener Studienanfängerzahlen droht ein massiver Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren. Inzwischen bemühen sich nicht nur die Universitäten und Fachhochschulen selbst um studentischen Nachwuchs im Bereich Technik und Naturwissenschaften, sondern auch die Wirtschaft und die technischen Berufsverbände.
Vor diesem Hintergrund ist das Schülerforum '99 zu sehen, das am Mittwoch, 21. Juli 1999, von den beiden großen Ingenieurverbänden Deutschlands, dem VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik) und dem VDI (Verein deutscher Ingenieure), in Zusammenarbeit mit der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen ausgerichtet wird. Von 9.00 bis 16.00 Uhr haben Schülerinnen und Schüler aus ganz Mittelfranken Gelegenheit, im Hörsaal H7 der Technischen Fakultät (Erwin-Rommel-Straße 60, 91058 Erlangen) unter dem Motto "Von Schülern für Schüler" eigene Projektarbeiten vorzustellen und zu diskutieren, Einzelheiten über das Ingenieurstudium von Studiendekan Prof. Dr. Wolfgang Blum zu erfahren, mit jungen Ingenieuren ins Gespräch zu kommen und die Technische Fakultät zu besichtigen. Das "Schülerforum" hatte im vergangenen Jahr seinen erfolgreichen Start an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg erlebt.
In diesem Jahr nehmen 16 Schulen aus ganz Mittelfranken am Schülerforum '99 teil. In 12 Referaten stellen Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Projektarbeit ihren Mitschülern vor. Die Themen reichen von der Energie-, Umwelt- und Werkstofftechnik (Windkraft, Solarzellen) über Verkehrstechnik (Hochgeschwindigkeitszüge), Elektrotechnik und Informatik (Glasfaser, Prozessoren, Datenvernetzung, Lernprogramme) bis zur Chemie und Biologie (Analyse von Honig, Triebwerke, Gentechnik) und Physik (Urknall). Damit wird den aktiv vortragenden und den etwa 250 zuhörenden Schülerinnen und Schülern ein Einblick in die faszinierende Welt zwischen Natur und Technik gegeben, die im Alltag oft nicht wahrgenommen wird und in ihrer Bedeutung dementsprechend unterschätzt wird.
In den Hörsälen der Technischen Fakultät können die Schülerinnen und Schüler Hochschulatmosphäre schnuppern und sich eine erste Vorstellung vom Vorlesungsbetrieb verschaffen. Am Nachmittag wird eine zweistündige Besichtigung der Technischen Fakultät geboten, bei der jeweils eine der fünf Fachrichtungen näher unter die Lupe genommen werden kann. Neben den Fachrichtungen Elektrotechnik und Informatik sind dies der Maschinenbau, die Werkstoffwissenschaften und das Chemieingenieurwesen samt Verfahrenstechnik, die untereinander eng verbundene Richtungen moderner Ingenieurwissenschaften darstellen. Denn die Technische Fakultät in Erlangen ist eine Art kleine Technischer Hochschule mit dem Vorzug der Einbindung in eine klassische Universität.
Eins ist klar: Selbst wenn sich der eine oder andere Schüler, angeregt durch das Schülerforum, für einen technischen Beruf entscheiden sollte, das akute Problem des Ingenieurmangels wird dadurch nicht gelöst, denn die jetzigen Schüler werden die Hochschule frühestens im Jahre 2005 verlassen, mit dann vermutlich hervorragenden Berufsaussichten...
* Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Blum, Studiendekan der Technischen Fakultät
Martensstraße 5, 91058 Erlangen
Tel.: 09131/85 -27507, Fax: 09131/85 -27504
E-Mail: blum@ww.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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