Heidelberger Wissenschaftler lassen Angkor Wat am Computerbildschirm neu erstehen - Kooperation mit der Royal University in Phnom Penh soll das kambodschanische Kulturerbe virtuell erfassen - Chance für Restauration der Tempel
Wenn sich die Heidelberger Forscher vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) in den kambodschanischen Dschungel aufmachen, greifen sie zur Digitalkamera und nicht zur Machete, um einen völlig neuen Blick auf die Ruinenstadt von Angkor zu bekommen. Ihre Mission als Datenjäger hat das Ziel, eine der größten Tempelanlagen der Welt virtuell zu neuem Leben zu erwecken.
Schon seit 2001 hatten Kontakte des IWR-Direktors Professor Hans Georg Bock zu Kooperationen mit Architekten der Royal University in Phnom Penh geführt. Im März 2005 war es dann soweit: Ein Heidelberger Team von Wissenschaftlern und Studenten reiste in das südostasiatische Land und begann damit, einzigartige Tempelanlagen zu fotografieren und zu vermessen. Die ersten Ergebnisse zeigen, was ihre Methoden der Visualisierung am Computerbildschirm vermögen. Ein virtueller Rundflug um und durch den als "Bibliothek" bezeichneten Tempel zeigt die Anlage in solcher Detailtreue, dass diese Art der Präsentation als Vorbild auch für die graphische Rekonstruktion anderer historischer Gebäude gelten kann.
Vor Ort im Kambodscha wird dieses Projekt ganz konkret von Nutzen sein. John Sanday von der Non-Profit-Organisation World Monuments Fund, die an der Konservierung der Gebäude beteiligt ist, sieht darin eine Chance, die Ruinen von unzähligen Besuchern zu entlasten und so den Verfall zumindest zu verlangsamen. Während der Bauarbeiten am Tempel Phnom Bakheng soll ein Besucherzentrum mit den Computeranimationen aus Heidelberg die Touristen dafür entschädigen, dass sie nicht mehr überall Zugang haben.
Wie die jahrelange Erfahrungen der Heidelberger Informatiker und Mathematiker in der Rekonstruktion historischer Gebäude dem vom jahrelangen Bürgerkrieg immer noch gezeichneten Land eine Perspektive bei der Ausbildung seines wissenschaftliches Nachwuchses bietet, beschreibt das Web-Magazin der Universität Heidelberg "Ruperto Online" in seiner neuen Ausgabe: http://www.uni-heidelberg.de/magazin
Andreas Heisel
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Winckel, Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg (IWR)
Tel. 06221 544981
michael.winckler@iwr.uni-heidelberg.de
Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
und
Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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