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23.09.2005 15:59

Hilfe für jugendliche Schwangere und Mütter

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    "Teenagerschwangerschaften in Sachsen" ist der Titel einer Neuerscheinung, die spezifische Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsangebote für minderjährige Schwangere und Mütter enthält. Der Band wurde von Wissenschaftlern der Universität Leipzig und der Fachhochschule Mittweida erstellt.

    Band 25/2005 von Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung, der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herausgegeben wird, enthält die Ergebnisse einer Studie zur Situation minderjähriger Schwangerer und Mütter sowie daraus abgeleitet Vorschläge und Konzepte dafür, wie die Beratungsangebote bedarfsgerechter gestaltet und wie bestehende Angebote besser vernetzt und bekannt gemacht werden können.

    Situationsanalyse

    Die Autoren Prof. Dr. Monika Häußler-Sczepan von der Hochschule Mittweida, sowie Sabine Wienholz und Marion Michel von der Universität Leipzig gingen davon aus, dass minderjährige Schwangere und Mütter spezifischere Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsangebote benötigen. Deshalb untersuchten sie 2004 in einer Studie den Hilfebedarf und die Hilfeangebote für Schwangere und Mütter in Sachsen. Sie interviewten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schwangerschaftsberatungsstellen, Jugendämtern, Schulen und Mutter-Kind-Einrichtungen, auch Gynäkologinnen und Hebammen.

    Zunächst fragte man danach, ob die bestehenden Angebote für Jugendliche bekannt sind und auch angenommen werden bzw. warum sie die jugendlichen Schwangeren und Mütter nicht erreichen. Außerdem versuchte man die Ursachen dafür zu klären, warum Jugendliche sich für eine so frühe Elternschaft entscheiden. Dabei stellte sich heraus, dass dies besonders häufig Jugendliche tun, die sich ins gesellschaftliche Abseits gesetzt fühlen. Sie sehen ihre Zukunft und ihre Identität als Erwachsene in einer frühen Elternschaft. Nicht selten sind damit Armutskarrieren vorprogrammiert.

    Schlussfolgerungen

    Das kann nur vermieden werden, wenn man die soziale und wirtschaftliche Selbständigkeit der Betroffenen fördert sowie spezielle Angebote zur Unterstützung der jungen Familien vorhält, die über die Volljährigkeitsgrenze hinausgehen.

    Zugleich entwickelten die Autoren Vorschläge und Konzepte dafür, wie die Beratungsangebote bedarfsgerechter gestaltet und wie bestehende Angebote besser vernetzt und bekannt gemacht werden können. So schlägt man z.B. vor, mit Hilfe von Informationsveranstaltungen in Schulen bzw. in den Beratungseinrichtungen Wissenslücken zu schließen und Hemmschwellen abzubauen. Dadurch wird den Jugendlichen vermittelt, dass ihnen in schwierigen Lebenssituationen kompetente Partner und Hilfesysteme zur Verfügung stehen. Die Verknüpfung von medizinischer und sozialer Beratung könnte gewährleisten, dass so viele minderjährige Schwangere und Mütter wie möglich erreicht werden und die Sozialberatung als ein normales Hilfeangebot angenommen und aufgewertet wird.

    Weitere Angaben zum Forschungsband: ISBN: 3-937707-05-0, Bestellnummer: 133 000 00 order@bzga.de.


    weitere Informationen:
    Sabine Wienholz
    Telefon: 0341/ 9715425
    E-Mail: Sabine.Wienholz@medizin.uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     


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