FRANKFURT. In der Bundesrepublik leben 80.000 gehörlose oder fast gehörlose Menschen, die zur Teilnahme am gesellschaftlichen und beruflichen Leben auf Dolmetschdienste angewiesen sind. Um dem Bedarf an gut ausgebildeten Gebärdensprachdolmetschern und -dolmetscherinnen gerecht zu werden, bietet die Goethe-Universität zusammen mit der Fachhochschule Frankfurt am Main ab dem kommenden Wintersemester ein weiterbildendes Studium zur Qualifikation zum Gebärdensprachdolmetscher bzw. zur -dolmetscherin an.
Die berufsbegleitende Weiterbildung erstreckt sich über 20 Monate und umfaßt 588 Lehrveranstlatungs- und 80 Praktikumsstunden. Die Abschlußprüfung entspricht den Anforderungen der "Staatlichen Prüfung als Gebärdenspracholmetscher und -dolmetscherin". Anmeldeschluß für die Weiterbildung ist Freitag, 17. September 1999, Beginn ist Montag, 1. November 1999. Die Weiterbildung kostet 8300 Mark. Am Freitag, 3. September, veranstaltet die Fachhochschule Frankfurt am Main einen Informationsnachmittag ab 16 Uhr im Raum 409 der FH, Kleiststraße 31.
Bundesweit stehen derzeit etwa 450 Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung. In Hessen, wo circa 3000 (fast) gehörlose Menschen leben, arbeiten 20 Gebärdensprachdolmetscher und -dolmetscherinnen. "Gehörlosen oder resthörigen Menschen stehen durchschnittlich nur 10 bis 15 Minuten Dolmetschzeit pro Monat zur Verfügung, obwohl vier bis fünf Stunden monatlich von den Verbänden gefordert werden", stellt Prof. Dr. Helen Leuninger, fachliche Leiterin des Weiterbildungsprogramms, fest. Zusammen mit dem Landesverband der Gehörlosen, dem Hessischen Sozialministerium, dem Landeswohlfahrtsverband Hessen und der Fachhochschule für Pflege und Soziales Frankfurt kann die Linguistin das Programm verwirklichen. Das Land Hessen hat als erstes Bundesland die Gebärdensprache anerkannt und sich auf eine Förderung der Gebärdensprachdolmetschausbildung festgelegt.
Weitere Informationen:
Institut für Deutsche Sprache und Literatur II, Heike Doussier, Telefon: 069/798-23923, Fax 069/798-23865,
E-Mail: leuninger@lingua.uni-frankfurt.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).