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09.08.1999 15:02

Sparkassen haben 30,6 Milliarden DM zu viel - Studie der Universität Paderborn

Tibor Werner Szolnoki Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    Die deutschen Sparkassen haben nach Ansicht eines Experten zu viel Geld. "Die öffentlich-rechtlichen Geldinstitute könnten mehr als 30,6 Milliarden DM an ihre Eigentümer, die Kommunen, ausschütten, wenn sie ihre Kernkapitalquote reduzieren würden", sagte der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Werner am Samstag im Gespräch mit der dpa.

    Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine aktuelle dpa-Meldung. Ansprechpartner der Universität Paderborn habe ich am Ende des Artikels angegeben. Nach Auskunft der Wissenschaftler können Berechnungen auch für einzelne Sparkassen aufgestellt werden, bzw. die Zahlen heruntergebrochen werden.
    Tibor Werner Szolnoki
    Uni-Pressesprecher

    Banken/(dpa)-Gespräch)
    Wirtschaftswissenschaftler: Sparkassen haben zu viel Geld

    Paderborn (dpa/Inw) - Die deutschen Sparkassen haben nach Ansicht eines Experten zu viel Geld. "Die öffentlich-rechtlichen Geldinstitute könnten mehr als 30,6 Milliarden DM an ihre Eigentümer, die Kommunen, ausschütten, wenn sie ihre Kernkapitalquote reduzieren würden", sagte der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Werner am Samstag im Gespräch mit der dpa.

    Der Professor an der Universität-Gesamthochschule Paderborn hat in einer Bilanzanalyse die Eigenkapitalausstattung der bundesweit rund 600 Sparkassen ermittelt. "Dabei zeigte sich, dass die Sparkassen über eine durchschnittliche Kernkapitalquote von üppigen 8,7 Prozent verfügen", sagte Werner. Ausreichend sei jedoch eine Quote von 5,5 Prozent, wie sie auch den Großbanken zur Verfügung stehe.

    Würden die Sparkassen ihr Eigenkapital reduzieren und den Differenzbetrag an die Städte und Gemeinden weitergeben, könnten diese rund ein Sechstel ihrer gesamten Schulden abbezahlen. "Über einen besonders großen Geldsegen könnten sich die Kommunen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg freuen", erklärte der Wirtschaftswissenschaftler. Allein nach NRW würden 7,7 Milliarden DM fließen.

    Bislang geben die deutschen Sparkassen nach Angaben Werners lediglich 80 Millionen DM, das sind zwei Prozent ihres Jahresüberschusses von vier Milliarden DM, an die Kommunen weiter. "Die einbehaltenen Gewinne nutzen die öffentlich-rechtlichen Geldinstitute, um Bankdienstleistungen günstiger als die private Konkurrenz anzubieten", sagte Werner.

    Eine Änderung der Landessparkassengesetze, die bislang noch eine höhere Ausschüttung verhindern, ist nach Ansicht des Wirtschaftsexperten unbedingt erforderlich. "Es kann nicht angehen, dass die Kommunen unbegrenzt für Schulden der Sparkassen haften, andererseits aber kaum von deren Reichtum profitieren", betonte er.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Thomas Werner und Thomas Padberg, Universität Paderborn, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für internes und externes Rechnungswesen, Tel.: 05251-60-2102/4, Handy Prof. Werner: 0171-3167916, Handy Thomas Padberg: 0177-3319750.


    Weitere Informationen:

    http://econscience.uni-paderborn.de/BWL/RechBest/Werner/index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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