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13.10.2005 10:57

Professor Udolphs Buch der Namen

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Nach mehreren tausend entschlüsselten Familiennamen stellt der Leipziger Namenforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph nun das ''Buch der Namen'' vor. Auf 320 Seiten begibt sich Deutschlands einziger Onomastik-Professor auf eine Reise in die Vergangenheit, hunderte Jahre zurück bis zu den Ursprüngen der ersten Familiennamen.

    ''Das Interesse an der Namenforschung ist ungebrochen'', sagt Prof. Udolph, der ''Herr der Namen'' (''Der Spiegel''). Am Freitag (14. Oktober, 22:00 Uhr) ist Udolph Gast in der NDR-Talkshow bei Jörg Pilawa und am Sonntagabend in der Reihe ''ZDF Expedition'' (19:30 Uhr) zu sehen. Bereits am vergangenen Mittwoch berichtete Udolph gemeinsam mit der deutsch-slawischen Namenforscherin Dr. Dietlind Krüger und einigen Mitarbeitern aus der Namenberatung in der RTL-Sendung Stern-TV bei Günther Jauch vom wissenschaftlichen Alltag. ''Herr Jauch, bedeutet ihr Name a) ein Stück Land, b) ein Automobil, c) etwas, mit dem man Felder düngt, oder d) dass der Ursprungsnamenträger fröhlich war'', hätte Udolph den Moderator am liebsten gefragt. Die Antwort lüftet Udolph allerdings schon in seinem Buch. Jauch beziehe sich auf das Joch, jenen Teil des Geschirrs auf dem Nacken der Rinder, damit man sie vor den Karren spannen kann, um ein Stück Land an einem Tag zu beackern.

    Anekdoten aus jahrelanger Forschertätigkeit kombiniert Udolph mit der Entschlüsselung bekannter, aber meist unverständlicher Namen. Untergliedert ist das Buch in drei Teile. Nach einer ausführlichen Erklärung über den Ursprung der Familiennamen fasst Udolph einzelne Gruppen zusammen. Politikernamen wie Adenauer, Rau, Weizsäcker oder Namen der Wirtschaft wie ALDI, Porsche, Haribo werden ebenso dechiffriert wie Namen prominenter Nazis, Kalendernamen oder Namen der Schriftsteller und Literaten (Grass, Süskind, Heidenreich).

    Aber auch das Geheimnis um zunächst unanständig erscheinende Namen wie Rescheiße, der in Deutschland nur etwa fünf Mal vorkommt, wird gelüftet. ''Trotz seines bildhaften Klangs hat der Name weder etwas mit Tieren noch einer Körperfunktion im weitesten Sinne zu tun. Es ist der Übername für einen Beruf'', erklärt Udolph. Wenn der Schmied früher zu Werke ging und bei seiner Tätigkeit das Eisen von der Schlacke befreien wollte, dann musste er es ''röschen'', daraus sei ''Röscheisen'' und die spätere Form entstanden. Eine kleine Einführung in die jüdische Namenkunde sowie Städtenamen und ihre Bedeutung rundet das 19 Kapitel umfassende Kompendium ab.

    Neben dem Streifzug durch die deutsche Namengeschichte möchte Prof. Udolph mit diesem Werk auch seiner wachsenden ''Fangemeinde'' einen Ratgeber zur eigenen Entschlüsselung des Namens an die Hand geben, was dem dritten Teil des Buches gewidmet ist.

    Jürgen Udolph / Sebastian Fitzek
    ''Professor Udolphs Buch der Namen. Woher sie kommen - was sie bedeuten''
    320 Seiten, 18,00 Euro
    ISBN-10: 3-570-00879-7
    ISBN-13: 978-3-570-00879-9

    tob

    Weitere Informationen:
    Dietlind Krüger
    Telefon: 0341 97-37474
    E-Mail: dkrueger@rz.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-leipzig.de/~slav


    Bilder

    Professor Jürgen Udolph
    Professor Jürgen Udolph

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Professor Jürgen Udolph


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