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17.10.2005 13:38

Deutschland braucht Forschungspolitik aus einem Guss

Thomas Gazlig Kommunikation und Außenbeziehungen
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek gegen Zersplitterung von Zuständigkeiten für Forschung im neuen Kabinett

    Bonn/Berlin, 17. Oktober 2005. Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Professor Jürgen Mlynek, fordert, dass der Bund in allen Fragen der Forschung auch künftig mit einer Stimme im Kabinett spricht: "Eine Zersplitterung von Zuständigkeiten würde die Innovationsfähigkeit Deutschlands gefährden."

    Der Helmholtz-Präsident reagiert damit auf Berichte, wonach die Zuständigkeiten für Technologie sowie Verkehr und Weltraum künftig nicht mehr im Forschungsministerium, sondern beim Wirtschaftsminister angesiedelt sein sollen.

    Mlynek begründet seine Position mit zwei Argumenten:
    - Forschung, Wissens- und Technologietransfer sowie wirtschaftliche Innovation bilden zusammen einen komplexen Wertschöpfungsprozess. Sie lassen sich nicht ohne Verluste auf mehrere Ressorts verteilen.
    - Die Lösung großer und drängender Fragen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und Einrichtungen. Aus engen Wechselwirkungen zwischen den großen Forschungsgebieten, zum Beispiel zwischen der Fernerkundung aus dem Weltraum und der Umweltforschung, resultieren fruchtbare Ansätze und weltweit beachtete Lösungen wie ein Tsunami-Frühwarnsystem. Hochschul-, Wissenschafts- und Forschungspolitik muss dem Rechnung tragen und in einer Hand vereint sein.

    Das deutsche Forschungssystem hat sich in den letzten Jahren grundlegend weiterentwickelt. Die Wissenschaftsorganisationen haben gemeinsam mit den Universitäten die gegenseitige Vernetzung ausgebaut - mit dem Effekt, dass Technologietransfer aus der Wissenschaft stärker und der Kontakt zwischen Wissenschaft und Wirtschaft enger geworden ist. Möglich wurde dies durch eine Balance aus klaren forschungspolitischen Signalen einerseits und dem Vertrauen der Politik in die wissenschaftliche Autonomie andererseits. Ein gutes Beispiel dafür ist der Pakt für Forschung und Innovation, eine zeitgemäße Zielvereinbarung von Politik und Wissenschaft, deren Einhaltung für die internationale Konkurrenzfähigkeit von Deutschland in Wissenschaft und Wirtschaft unerlässlich ist.

    Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere durch die Erforschung von Systemen hoher Komplexität.


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Informationstechnik, Medizin, Verkehr / Transport
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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