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12.08.1999 15:27

Sternenstaub und Sonnensystem

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Neue Forschungsergebnisse über den Sternenstaub werden auf einem internationalen Workshop vom 16. bis 19. August 1999 in Münster diskutiert. Veranstalter ist Prof. Dr. Elmar K. Jessberger, geschäftsführender Direktor des Instituts für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität. Zu dem Arbeitstreffen "GUCS '99" werden etwa 70 Wissenschaftler aus aller Welt erwartet.

    Nach heutiger Erkenntnis entstand unser Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren. Es war zwar keine plötzliche Geburt, aber nach kosmischen Maßstäben ein schneller Prozess von nur zehn Millionen Jahren Dauer. Als Kinderstube diente eine kosmische Gas- und Staubwolke, die sich turbulent verdichtete. Sonne, Planeten und letztendlich der Mensch sind aus Sternenstaub hervorgegangen. In Kometen, Meteoriten oder als Staub im Raum zwischen den Planeten, so vermutet man, sind auch heute noch unveränderte Reste des "Ur-Staubs" vorhanden. Seine Untersuchung erlaubt Rückschlüsse auf die Anfangsgeschichte des Sonnensystems.

    Im Mittelpunkt der Tagung stehen Experimente zur Staub-Analyse an Bord der Raumsonden Galileo, Ulysses, Cassini und Stardust (GUCS). An den beiden letzten Projekte ist das Institut für Planetologie der Universität Münster beteiligt. Alle Raumfahrzeuge können vor Ort Messungen durchführen und die Daten zur Erde übermitteln. Die vier Sonden untersuchen Staubpartikel sehr unterschiedlicher Herkunft: Zum einen Material aus unserem Sonnensystem, dazu gehören interplanetarer Staub, Kometenstaub sowie Staub aus den Ringsystemen der großen Planeten. Zum anderen interstellaren Staub, der aus dem Raum zwischen den Sternen stammt und der unser Sonnensystem durchkreuzt, während sich dieses innerhalb der Milchstraße bewegt. Die Wissenschaftler interessieren besonders Dynamik, Zusammensetzung und Größenverteilung der Staubteilchen. Diese sind winzig - im Durchmesser kleiner als ein Hundertstel Millimeter - und wiegen nur Bruchteile eines Millionstel Gramm.

    Die Sonde Galileo umkreist seit 1995 den Gasriesen Jupiter, Cassini ist seit 1997 auf der Reise zum Ringplaneten Saturn und wird insgesamt sieben Jahre unterwegs sein. Ulysses beschreibt einen Orbit um die Sonne, beinahe senkrecht zur Ekliptik, jener Ebene, in der die Umlaufbahnen der Planeten liegen. Stardust steuert auf ein Rendezvous mit dem Kometen Wild 2 zu, den der Roboter 2004 erreichen wird. Diese Sonde soll Kometenstaub sowie instellare Staubpartikel einfangen und erstmals zur Labor-Analyse auf die Erde bringen.


    Weitere Informationen:

    http://ppla64.uni-muenster.de/guc99/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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