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21.10.2005 10:33

Vom Saulus zum Paulus

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    Ehemalige russische Waffenforscher diskutieren in der FAL erste Ergebnisse und Anwendungen der Entwicklung neuer Phosphordünger aus Gläsern

    Vor zwei Jahren kamen in Goslar zum ersten Mal ehemalige Waffenforscher aus Russland und Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig zusammen, um gemeinsam über die Entwicklung neuer Phosphordünger zu beraten (Foto 1). Hintergrund ist ein Programm der Europäischen Union, das nicht nur technisches Know-how der ehemaligen Waffenforschung in der Sowjetunion erhalten, sondern auch verhindern soll, dass Mitarbeiter/innen ehemals sicherheitssensibler Forschung in nicht mehr kontrollierbare Bereiche abwandern. Die russischen Wissenschaftler/innen, die am 28./29. November 2005 zu einem zweiten Workshop die FAL besuchen werden, arbeiten am St. Petersburger "Forschungs- und Entwicklungs-Institut für Optische Materialien", wo zu Zeiten des Kalten Krieges Spezialgläser als Träger für militärisch relevante Mikroorganismen sowie für die Herstellung von Lasern entwickelt wurden.

    Von den ehemaligen Waffenforschern in St. Petersburg erschmolzene Gläser werden zum neuartigen Trägermaterial für Phosphor. Als Düngemittel sollen sie den Pflanzennährstoff mit Hilfe von Mikroorganismen nur in einem solchen Umfang bereitstellen, der den Bedarf der Pflanzen deckt, die Umwelt aber nicht belastet. Zwei Jahre nach dem ersten Workshop in Goslar sind nun die ersten Prototypen der "gläsernen Dünger" fertig (Foto 2) und die Gruppe berät am 28./29. November 2005 in der FAL über die Rahmenbedingungen für die ersten Versuche mit Pflanzen. Geprüft werden die Dünger insbesondere im Hinblick auf den Einsatz zur Rekultivierung von Böden in Bergbaufolgelandschaften. Bei Anwendung konventioneller Phosphordünger stellt sich erst nach Jahrzehnten eine ausgeglichene standorttypische Phosphordynamik ein, die Voraussetzung für die Begrenzung der Höhe der Phosphordüngung auf den reinen Pflanzenentzug ist. Phosphordüngung rein nach dem Entzug der Pflanzen ist aber umwelt- und ressourcenschonend. Bei Einsatz der neuartigen Dünger könnte dieser Zustand in wesentlich kürzerer Zeit erreicht sein.

    Kontakte: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel.: 0531 596 2101; E-Mail: pb@fal.de


    Bilder

    Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug (links), Leiter des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig und der Leiter des russischen Entwicklungsteams, Prof. Dr. Garegin Karapetyan (rechts) von der Universität St. Petersburg diskutieren die physikochemische Struktur neuer Phosphordünger (1. Workshop on Glassy Fertilizers, Goslar, November 2003)
    Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug (links), Leiter des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bu ...
    Foto: FAL-PB
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    Phosphordünger (22% P) auf Glasbasis - sie sollen auf rekultivierungsbedürftigen Böden Pflanzen bedarfsgerecht und umweltschonend mit dem Nährstoff Phosphor versorgen
    Phosphordünger (22% P) auf Glasbasis - sie sollen auf rekultivierungsbedürftigen Böden Pflanzen beda ...
    Foto: Schnug
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug (links), Leiter des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig und der Leiter des russischen Entwicklungsteams, Prof. Dr. Garegin Karapetyan (rechts) von der Universität St. Petersburg diskutieren die physikochemische Struktur neuer Phosphordünger (1. Workshop on Glassy Fertilizers, Goslar, November 2003)


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    Phosphordünger (22% P) auf Glasbasis - sie sollen auf rekultivierungsbedürftigen Böden Pflanzen bedarfsgerecht und umweltschonend mit dem Nährstoff Phosphor versorgen


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