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09.11.2005 15:28

Microsoft erwirbt DFKI Gesellschaftsanteil

Reinhard Karger M.A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

    Seit Oktober 2005 ist Microsoft Industriegesellschafter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammen mit DaimlerChrysler, SAP, Deutsche Telekom, Bertelsmann, IDS Scheer und der blue order AG.

    "Microsoft schätzt die wissenschaftliche Kompetenz des DFKI, die Anwendungsorientierung und die thematisch fokussierte Zusammenarbeit," erklärt Wolfgang Branoner, Director Public Sector, Microsoft-Deutschland. "In den letzten Jahren hat Microsoft weltweit eigene Forschungslabore eingerichtet, in dem international renommierte Wissenschaftler auch zu Themen der Künstlichen Intelligenz arbeiten. Die vorhandenen intensiven wissenschaftlichen Kontakte zwischen Microsoft und DFKI werden durch den Erwerb des Gesellschaftsanteils nun gebündelt und auf eine solide Basis gestellt."

    "Für das DFKI ist Microsoft als Kooperations- und Projektpartner eine ideale Ergänzung zum bisherigen Gesellschafterkreis," so Prof. Wolfgang Wahlster. "DFKI-Innovationen können jetzt dank des Microsoft Know-hows noch stärker in Richtung marktfähige Produkte und Dienste entwickelt werden. Gemeinsame Interessensgebiete sind mannigfaltig und Projektideen werden evaluiert. Wir sind sehr stolz darauf, dass sich Microsoft entschieden hat, mit dem DFKI diese Innovationspartnerschaft einzugehen."

    Für das DFKI ist der Beitritt von Microsoft zum Gesellschafterkreis eine weitere Bestätigung des Modells der Public-Private-Partnership, der wirtschaftsnahen Forschung mit starken Industriegesellschaftern.
    Das DFKI verbindet Forschungsexzellenz mit Anwendungsorientierung. DFKI-Projekte erschließen die Informationstiefe des Internets für die Bürger der Wissensgesellschaft. Forschung am DFKI findet in sechs Forschungsbereichen statt:
    - Bildverstehen und Mustererkennung
    - Wissensmanagement
    - Intelligente Benutzerschnittstellen
    - Deduktion und Multiagentensysteme
    - Sprachtechnologie
    - Intelligente Visualisierung und Simulation
    sowie dem Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im DFKI und dem assoziierten Zentrum für Mensch-Maschine Interaktion (ZMMI)

    Organisiert als Public-Private-Partnership ist das DFKI mit Sitz in Kaiserslautern und Saarbrücken eine gemeinnützige GmbH. Die Industrie hat die Mehrheit im Aufsichtsrat. Siemens war Gründungsgesellschafter, DaimlerChrysler, SAP, IDS Scheer, die Deutsche Telekom, Bertelsmann und Microsoft sind wichtige Innovationspartner. Ohne staatliche Grundfinanzierung, durch reine Auftrags- und Projektforschung hat sich das DFKI seit der Gründung 1988 zum weltweit größten Zentrum für intelligente Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz entwickelt mit aktuell über 200 Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. 20 Mio. Euro in 2005.

    Die Gesellschafter des DFKI:
    Der Gesellschafterkreis des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz setzt sich aus folgenden Unternehmen und Institutionen zusammen:
    DaimlerChrysler
    Deutsche Telekom
    Bertelsmann Empolis
    Microsoft
    Fraunhofer Gesellschaft
    IDS Scheer AG
    KIBG GmbH
    SAP AG
    Blue Order AG
    Technische Universität Kaiserslautern
    Universität des Saarlandes

    Statement von Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Wolfgang Wahlster
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
    Pressekonferenz: Microsoft erwirbt DFKI Gesellschaftsanteil
    Kaiserslautern und Saarbrücken, 9. November 2005
    Es gilt das gesprochene Wort, Saarbrücken, 9.11.05, 12:45 Uhr, DFKI, Saarbrücken

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    das DFKI ist eine gemeinnützige Public-Private-Partnership mit Großunternehmen, Mittelständlern, den Ländern Rheinland Pfalz und Saarland als Gesellschaftern einer GmbH und dem BMBF als wichtigem Projektförderer. Heute möchten wir Ihnen Microsoft als neuen Gesellschafter präsentieren.

    Für das DFKI ist Microsoft als Kooperations- und Projektpartner eine ideale Ergänzung zum bisherigen Gesellschafterkreis. DFKI- Innovationen können dank des Microsoft Know-hows noch stärker in Richtung marktfähige Produkte und Dienste entwickelt werden. Gemeinsame Interessensgebiete sind mannigfaltig und Projektideen werden evaluiert. Wir sind sehr stolz darauf, dass sich Microsoft entschieden hat, mit dem DFKI diese Innovationspartnerschaft einzugehen.

    Natürlich evaluieren wir zurzeit mögliche gemeinsame Themen und Projekte und selbstverständlich werden wir Sie weiter über Ergebnisse dieser Zusammenarbeit informieren - bitte haben Sie Verständnis, dass öffentliche Projekte zu Beginn, Industrieergebnisse zur Fertigstellung präsentiert werden bzw. dann, wenn Ergebnisse im Interesse der Unternehmen, der Kunden, der Benutzer getestet sind und lieferbereit vorliegen und Patente gesichert sind. Deshalb werden wir aktuell in die inhaltlichen Aspekte der Zusammenarbeit nicht einsteigen können.

    Ich hatte die Gelegenheit sowohl mit Bill Gates als Gründer und Steve Ballmer, dem CEO von Microsoft, in diesem Jahr persönlich zu sprechen. Dabei haben wir uns über Zukunftsthemen der IT-Industrie ausgetauscht. Dazu zählen natürlich Themen wie IT-Sicherheit, in denen Europa eine besondere Expertise hat.

    Es ist - und das möchte ich betonen - der Erwerb des DFKI-Gesellschaftsanteils durch Microsoft eine weitere Bestätigung der hohen Aktualität und industriellen Relevanz der Forschungsthemen des DFKI.

    Heute fand in unserem Haus die DFKI-Aufsichtsratssitzung statt, an der auch die neuen oder noch jungen Gesellschafter wie Bertelsmann, die Deutsche Telekom und natürlich auch Microsoft teilgenommen haben. Wir hatten ein umfangreiches Programm und ich möchte auf einige Ergebnise eingehen:

    Microsoft konnten wir als neuen Gesellschafter begrüssen und zusammen haben wir uns darauf geeinigt, drei neue, zusätzliche Gesellschafteranteile zu schaffen, da derzeit weitere bedeutende Unternehmen aus der Logistik, der Raumfahrt und der Automobilindustrie gerne noch DFKI-Gesellschafter werden wollen. D.h. wir werden bald weitere Gesellschafter im DFKI haben und so unsere starken Partnerschaften ergänzen. Das ist für das DFKI, unsere Gesellschafter und unsere Kunden wichtig, denn das DFKI ist ein Informationsradar und internationaler Trendsetter:

    Wir stimmen unsere Roadmaps, unsere Forschungshorizonte, unsere Anwendungsszenarien mit unseren Gesellschaftern ab und berücksichtigen dabei Ergebnisse der nationalen, der europäischen und der weltweiten innovationsgetriebenen Informatik-Forschung, aber auch vergleichende Benutzerstudien, die wir selber durchführen. Der Dialog mit dem DFKI ermöglicht inhaltlich einen Überblick zu aktuellen Innovationstrends und Forschungsergebnissen, die das "digitale Leben" und die Mensch-Technik-Interaktion beeinflussen werden.

    Die Forschungsbereichsleiter des DFKI sitzen mit Stimme und Einfluss in den weltweit wichtigsten Beratungs- und Entscheidungsgremien zu Fragen der Softwareforschung und -entwicklung. Ich selber berate die japanische, die französische, die schwedische, die italienische und die kanadische Regierung zur IT-Forschungsstrategie und bin Mitglied in der deutschen Initiative "Partner für Innovation", die seit Anfang 2004 sehr intensiv und sehr ergebnisreich gearbeitet hat. Das nächste Treffen der Initiative ist auf Einladung der Bundesregierung für den 12. Dezember angesetzt und wird die Impulse aufgreifen und verstärken. Zusammen mit Telekom und Microsoft habe ich hier das Thema "Vernetzte Welten" vorangetrieben.

    Im Jahr 2006 werden wir für das DFKI in Kaiserslautern ein neues Gebäude bauen und beziehen und werden die Attraktivität des DFKI-Standortes Kaiserslautern für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter weiter ausbauen.

    Wir werden 2006 aber auch ein neues Forschungslabor in Bremen eröffnen. Dazu gab es in der letzten Zeit schon verschiedene Spekulationen in der Presse. Ich erhielt zu Beginn dieser Woche die Freigabe für die notwendigen Investitionen des Landes Bremen von 1,3 Mio Euro durch die Bremer Wissenschaftsdeputation. Der DFKI-Aufsichtsrat gab auf dieser Basis grünes Licht für die Erweiterung unserer Aktivitäten mit dem neuen DFKI-Forschungslabor in Bremen. Themen, die wir dort bearbeiten, sind die Unterwasser- und Weltraumrobotik sowie sichere kognitive Systeme. Die Laborgründung institutionalisiert eine langjährige Zusammenarbeit zwischen der Universität Bremen und dem DFKI.

    Abschliessend ein vorweg genommener Rückblick auf das Jahr 2005. Mit der Telekom, Bertelsmann und Microsoft haben wir in den letzten zwei Jahren drei neue, wichtige und starke Innovationspartnerschaften. Das DFKI selber entwickelt sich auch in Bezug auf Auftragslage, Mitarbeiter und Umsatz äußerst positiv: Wir erwarten für 2005 einen Umsatz von 20 Mio. Euro und eine durchschnittliche Anzahl von mehr als 200 Mitarbeitern.

    Ich freue mich über Ihr Interesse, bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und stehe jetzt gerne für Ihre Fragen zur Verfügung.

    Wolfgang Wahlster

    DFKI-Pressekontakt:

    Reinhard Karger, M.A.
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
    Stuhlsatzenhausweg 3, Geb. D 3.2
    D-66123 Saarbrücken
    Tel.: +49 681-302 5253, Fax: +49 681-302 5341, Mobil: 0177 2422118
    email: reinhard.karger@dfki.de
    Internet: http://www.dfki.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dfki.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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