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02.09.1999 12:51

Macht UV blind? Greifswalder Ökologen erforschen Nahrungssuche der kleinsten Krebse

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Was im Labor gilt, muß in der Natur nicht wahr sein. Und wenn doch?

    Die Pflanzenökologen vom Hiddenseer Institut für Ökologie sind schon lange spezialisiert auf das Lichtklima und dessen Verhältnisse unter Wasser. Darum fördert seit gestern BEO, der Projektträger Biologie, Energie, Umwelt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, einen Verbund der Universitäten Münster, Osnabrück, Greifswald und des Bremerhavener Alfred Wegner-Instituts für Polarforschung. Die Forscher wollen herausfinden, wie der harte, kurzwellige Teil der Ultraviolettstrahlung, UV-B, auf die Meeresorganismen wirkt. Das »Ozonloch« ist verantwortlich, daß mehr UV-B auf der Erde ankommt.

    In Laborversuchen hatten die Forscher entdeckt, daß die Zooplankter, die kleinsten Tiere im Meer, einen Sensor für die UV-B-Strahlung besitzen: sie fliehen vor ihr. Wenn sie auch im Meer vor UV-B fliehen, werden sie möglicherweise nicht mehr in der Lage sein, das Phytoplankton, ihre winzige Einzelleralgen-Nahrung, zu finden. Das könnte Einfluß auf Fischbestände haben, denn zum Beispiel der Hering lebt großenteils von den winzigen Krebschen - und diese eben von den Pflanzen. Schwierig sind die Messungen nicht nur wegen der kleinen Objekte, sondern auch, weil im Verlauf eines Tages Zoo- und Phytoplankton je nach Sonnenstand eigene Auf- und Abwärtsbewegungen machen.

    Die Greifswalder Forscher sind wegen ihrer langen Erfahrung und ihrer Ausrüstung prädestiniert, für die anderen Forschergruppen im Verbund die Messung des Unterwasserklimas zu übernehmen sowie die Frage der Entkoppelung der Nahrungskette Zooplankton/Phytoplankton zu lösen. Als Grundlage dienen Vertikalprofile der Phyto- und der Zooplanktonverteilung, die in diesem Herbst und im nächsten Frühjahr vor Hiddensee und vor Helgoland aufgenommen werden.

    Das jetzt begonnene Projekt führt übrigens die erfolgreiche Arbeit des Forschungsverbundes UV-MAOR weiter, dem Greifswald in der neuen Konstellation nun beigetreten ist.

    Infos:
    Sabine Gerbersdorf, Institut für Ökologie, Schwedenhagen 6,
    18565 Hiddensee, Telephon 03834-86-4123, Telefax 03834-86-4114,
    e-mail: gerbersd@uni-greifswald.de
    und Prof. Dr. Hendrik Schubert,
    Telephon 03834-86-4123, Telefax 03834-86-4114,
    e-mail: schubh@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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