idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.11.2005 16:39

FH Düsseldorf - Erfolgreiche Tagung zum Thema "Einwanderungsgesellschaft"

Simone Fischer Informations- und Pressestelle
Fachhochschule Düsseldorf

    "Chancengleichheit herstellen - Vielfalt gestalten. Anforderungen an Organisations- und Personalentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft"

    Auf großes Interesse stieß die Tagung "Chancengleichheit herstellen - Vielfalt gestalten. Anforderungen an Organisations- und Personalentwicklung", die der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften in Kooperation mit der Diakonie der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Hauptstelle RAA NRW und Vertretern des ehemaligen Landeszentrums für Zuwanderung am 16. November in der Fachhochschule Düsseldorf angeboten hat. "Mit dieser Tagung will sich der Fachbereich in die öffentliche Diskussion einmischen und den Austausch mit der Praxis pflegen" erklärten der Rektor Prof. Dr. Hans-Joachim Krause und die Dekanin Prof. Dr. Ruth Enggruber. 140 Fachleute aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit und Studierende der Hochschule nutzten die Veranstaltung als Forum für Diskussion und Informationsaustausch.

    Das Thema der Tagung ist hochaktuell, denn längst hat sich die bundesdeutsche Gesellschaft zu einem Einwanderungsland entwickelt, in der kulturelle und religiöse Vielfalt das Leben in einer zunehmend alternden Gesellschaft kennzeichnen. Einen Migrationshintergrund zu haben, ist nicht mehr Merkmal einer verschwindenden Minderheit, sondern gehört zunehmend zur gesellschaftlichen Normalität. Jede fünfte Eheschließung ist heute binational, jedes vierte Neugeborene hat mindestens einen ausländischen Elternteil, jeder dritte Jugendliche in Westdeutschland hat einen Migrationshintergrund. Auf diese Veränderungen - so der Tenor der Vorträge - muss angemessen reagiert werden. Alle gesellschaftlichen Institutionen, insbesondere Soziale Dienste, Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Kommunalverwaltungen müssen sich öffnen, um die kulturelle Vielfalt produktiv zu nutzen und gesellschaftliche Benachteiligungen abzubauen. Dazu sind allerdings eine Reihe von Hemmschwellen zu beseitigen, die den Zugang zu bestimmten Institutionen erschweren. Die Gastrednerin Frau Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning verdeutlichte anhand verschiedener Beispiele Versäumnisse im Hinblick auf die soziale und gesundheitliche Versorgung von Migranten und Migrantinnen. Nach wie vor gilt, dass sie bei der Inanspruchnahme von Vorsorgemaßnahmen generell und auch konkret bei der Zahngesundheit unterrepräsentiert sind. Im Bereich der Hilfen zur Erziehung ist ebenfalls eine unterdurchschnittliche Teilhabe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verzeichnen.

    Prof. Dr. Veronika Fischer von der Fachhochschule Düsseldorf zeigte im anschließenden Vortrag auf, worin die Zugangsbarrieren zu den Sozialen Diensten bestehen und welche Strategien notwendig sind, um Zielgruppen mit Migrationshintergrund oder Gruppen in vergleichbaren sozialen Lagen erreichen zu können. Damit dies gelingt, sind Aus- und Fortbildung des haupt- und nebenberuflichen Personals in den Einrichtungen erforderlich. Ein Forschungsteam der Fachhochschule Düsseldorf - Prof. Dr. Veronika Fischer, Prof. Dr. Doris Krumpholz und Prof. Dr. Volker Eichener - hat über zwei Jahre lang eine Fortbildung für Pädagoginnen und Beraterinnen im Übergang Schule-Beruf begleitet, um die Anforderungen an die Qualifikation des Fachpersonals zu ermitteln. Die im Anschluss an die Vorträge des Vormittags durchgeführten Arbeitsgruppen kamen zu einer Reihe von Forderungen, die an die interkulturelle Öffnung von Einrichtungen geknüpft werden.

    Hervorgehoben wurde, dass eine Leitbildentwicklung mit Zielvereinbarungen erforderlich sei, die von der Spitze der Organisation gewollt und von den Beschäftigten getragen wird, dass die Wünsche und Bedürfnisse von Migranten und Migrantinnen bei Planungen einbezogen werden müssen, dass die Beteiligung von Migranten und von ihren Selbsthilfeorganisationen gesichert werden müsse und multikulturell zusammen gesetzte Teams den Prozess der Organisationsentwicklung unterstützen. Lebendig wurde die Tagung vor allem durch die musikalischen und künstlerischen Beiträge, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-duesseldorf.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).