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01.12.2005 13:45

Gemeinsam für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Thomas Gazlig Kommunikation und Außenbeziehungen
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Helmholtz-Gemeinschaft richtet 17 neue Nachwuchsforschergruppen mit längerfristiger Karriereperspektive ("Tenure"-Option) ein.

    Bonn, 1. Dezember 2005. Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und die Vernetzung mit den Hochschulen ausbauen. Das sind die Ziele des Programms der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren für exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Gemeinschaft wird jetzt 17 neue Nachwuchsgruppen einrichten, davon 15 gemeinsam mit Universitäten als Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppen. Die Gruppen werden für fünf Jahre mit jährlich mindestens 250.000 Euro gefördert. Insgesamt unterstützt die Gemeinschaft derzeit 52 Nachwuchsgruppen; die Zahl soll in den nächsten Jahren auf rund 100 erhöht werden.

    "Viele Bewerberinnen und Bewerber kommen aus deutschen Hochschulen und sehen in unserem Programm eine attraktive Karriereperspektive. Was wir bieten sind eine frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit, sehr gute Arbeitsbedingungen und eine "Tenure-Option", also die Aussicht auf eine Dauerposition", so Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. "Durch eine gemeinsame Berufung von Nachwuchsgruppenleitern auf Juniorprofessuren möchte ich unsere Zusammenarbeit auch stärker institutionell verankern."

    Die 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren mit externen Fachbegutachtungen und Präsentationen vor einer interdisziplinären Jury unter 50 Bewerbungen durchgesetzt. Nach drei bis vier Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Fällt diese positiv aus, wird dem Gruppenleiter ein unbefristetes Arbeitsverhältnis angeboten.

    Eine Forscherin und drei Forscher konnten aus dem Ausland zurückgeholt werden, wo sie bei sehr renommierten Einrichtungen wie der Harvard Medical School, dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, der Columbia University oder der Thomas Jefferson National Accelerator Facility kommen. Sechs Gruppen werden von Wissenschaftlerinnen geleitet.

    Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert zwei unterschiedliche Typen von Nachwuchsgruppen, die für fünf Jahre mindestens 250.000 Euro jährlich bekommen: Bei Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppen besteht bereits eine enge Verbindung mit einer Partnerhochschule. Die Kosten werden mit 125.000 Euro zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gedeckt. "Als Kernelemente des deutschen Wissenschaftssystems sind Universitäten unsere wichtigsten Kooperationspartner. Gemeinsam können wir den Wissenschaftsstandort Deutschland dauerhaft stärken und durch ein neues Niveau der Zusammenarbeit die Versäulung des Wissenschaftssystems überwinden", sagte Mlynek. Das Konzept wurde gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz entwickelt. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler übernehmen akademische Rechte und Pflichten und können sich so für eine Universitätskarriere qualifizieren. Der zweite Typ, Helmholtz-Nachwuchsgruppen, richtet sich an Kandidaten aus dem Ausland. Hier sollen die Verbindungen mit einer Partnerhochschule erst noch aufgebaut werden.

    Geförderte Nachwuchsgruppen

    Die geförderten Gruppen kommen aus allen sechs Helmholtz-Forschungsbereichen: Energie (1), Erde und Umwelt (4), Gesundheit (5), Schlüsseltechnologien (1), Struktur der Materie (4), Verkehr und Weltraum (2):

    Titel: Aufklärung geochemischer Reaktionsmechanismen an der Wasser/Mineralphasen-Grenzfläche
    Forschungsbereich: Energie
    Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Karlsruhe
    Hochschule: U Heidelberg
    Leitung: Dr. Thorsten Stumpf Universität Heidelberg

    Titel: Paleo Acidity and CO2 reconstructions from marine Geochemichal archives - pAGE
    Forschungsbereich: Erde und Umwelt
    Helmholtz-Zentrum: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
    Hochschule: U Bremen
    Leitung: Dr. Bärbel Hönisch Columbia University, New York, USA

    Titel: Applications of molecular 14C analysis for the study of sedimentation processes and carbon cycling in marine sediments
    Forschungsbereich: Erde und Umwelt
    Helmholtz-Zentrum: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
    Hochschule: U Bremen
    Leitung: Dr. Gesine Mollenhauer Universität Bremen

    Titel: Sensitivity of the permafrost system`s water and energy balance under changing climate: A multiscale perspective
    Forschungsbereich: Erde und Umwelt
    Helmholtz-Zentrum: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
    Hochschule: U Heidelberg
    Leitung: Dr. Julia Boike Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven

    Titel: Biotic Ecosystem Services
    Forschungsbereich: Erde und Umwelt
    Helmholtz-Zentrum: Umweltforschungszentrum Halle-Leipzig
    Hochschule: U Göttingen
    Leitung: Dr. Carsten F. Dormann Umweltforschungszentrum Halle-Leipzig

    Titel: Structural tumour biology
    Forschungsbereich: Gesundheit
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Krebsforschungszentrum
    Hochschule: keine
    Leitung: Dr. Nicolas H. Thomä Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, USA

    Titel: Regulation of mRNA turnover in normal and tumor cells
    Forschungsbereich: Gesundheit
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Krebsforschungszentrum
    Hochschule: keine
    Leitung: Dr. Georg Stoecklin Harvard Medical School, Boston, USA

    Titel: Oncolytic adenoviruses for targeted and multimodal cancer therapy
    Forschungsbereich: Gesundheit
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Krebsforschungszentrum
    Hochschule: U Heidelberg
    Leitung: Dr. Dirk M. Nettelbeck Universität Erlangen

    Titel: Molecular Epidemiology of Cancer
    Forschungsbereich: Gesundheit
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Krebsforschungszentrum
    Hochschule: U Heidelberg
    Leitung: Dr. Barbara Burwinkel Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidleberg

    Titel: RNA editing and hyperexcitability disorders
    Forschungsbereich: Gesundheit
    Helmholtz-Zentrum: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
    Hochschule: HU Berlin
    Leitung: Dr. Jochen Meier Charité Berlin

    Titel: Metamaterials for Photonics
    Forschungsbereich: Schlüsseltechnologien
    Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Karlsruhe
    Hochschule: U Karlsruhe
    Leitung: Dr. Stefan Linden Forschungszentrum Karlsruhe

    Titel: Multi-messenger study of point sources of cosmic rays including data from IceCube
    Forschungsbereich: Struktur der Materie
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Elektronen-Synchrotron
    Hochschule: HU Berlin
    Leitung: Dr. Elisa Bernardini Deutsches Elektronen-Synchrotron, Hamburg

    Titel: R&D Studies for New Photo Detectors and their Integration in HEP Detectors
    Forschungsbereich: Struktur der Materie
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Elektronen-Synchrotron
    Hochschule: U Hamburg, U Heidelberg, U of Shinshu, Japan
    Leitung: Dr. Erika Garutti Deutsches Elektronen-Synchrotron, Hamburg

    Titel: Hypernuclear Spectroscopy with Heavy Ion Beams
    Forschungsbereich: Struktur der Materie
    Helmholtz-Zentrum: Gesellschaft für Schwerionenforschung
    Hochschule: U Mainz
    Leitung: Dr. Takehiko Saito Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt

    Titel: Few-Nucleon Systems in Chiral Effective Field Theory
    Forschungsbereich: Struktur der Materie
    Helmholtz-Zentrum: Forschungszentrum Jülich
    Hochschule: U Bonn
    Leitung: Dr. Evgeny Epelbaum Thomas Jefferson National Accelerator Facility, Newport News, USA

    Titel: Electrolytic Production Routes for Titanium Matrix Composites
    Forschungsbereich: Verkehr und Weltraum
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
    Hochschule: TH Aachen
    Leitung: Dr.-Ing. Joachim Hausmann Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln

    Titel: New flow solver technology based on adaptive higher order Discontinuous Galerkin methods
    Forschungsbereich: Verkehr und Weltraum
    Helmholtz-Zentrum: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
    Hochschule: TU Braunschweig
    Leitung: Dr. Ralf Hartmann Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Braunschweig

    Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere durch die Erforschung von Systemen hoher Komplexität. Dies steht in der großen Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

    Ansprechpartner für die Medien:

    Thomas Gazlig
    Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
    Leiter Kommunikation und Medien
    Büro Berlin
    Markgrafenstraße 37
    10117 Berlin
    Fon/Fax: 030/206 329 57/60
    presse@helmholtz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Informationstechnik, Medizin, Verkehr / Transport
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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