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22.09.1999 14:58

Darm in Not - Seele im Lot?

Ute Missel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Veranstaltung zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

    Die Medizinische Klinik I mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor Prof. Dr. med. E. G. Hahn), die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e. V). und die Nürnberger Selbsthilfegruppe "Darm in Not" führen gemeinsam am Samstag, 25. September 1999, dem deutschen Crohn/Colitis Tag, von 14 bis 18 Uhr, im Versorgungszentrum der Medizinischen Klinik (Palmsanlagen in Erlangen) eine Fortbildungsveranstaltung für Patienten, Angehörige und Interessierte durch. Das Programm steht unter dem Motto "Darm in Not - Seele im Lot?". Es sollen den Betroffenen Wege aufgezeigt werden, wie trotz der krankheitsbedingten Belastungen die innere Balance und Lebensfreude erhalten oder wieder erlangt werden kann. Voraussetzung für Harmonie in Partnerschaft und Familie, kompetente medizinische Behandlung, ausgewogene Ernährung und Stabilisierung des Immunsystems werden von einem Team von Fachleuten vorgestellt.

    Körper und Seele bilden eine Einheit. Bei Menschen, die körperlich leiden, gerät oft auch die Seele aus dem Lot. Leidet jemand zudem an einer chronischen Erkrankung, die sehr stark gesellschaftliche Tabu-Bereiche berührt, wird der seelische Leidensdruck oft größer, als der körperliche. So bei Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

    Beide Erkrankungen gehören zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Dabei entzünden sich meist große Teile des Magen-Darm-Traktes. Die Auswirkungen sind zeitweise massiv: starke Durchfälle bis hin zur Inkontinenz, Bauchschmerzen und allgemeine körperliche Schwäche gehören dazu. Zum Teil sind aber auch Organe außerhalb des Magen-Darm-Trakts wie Augen, Haut und Gelenke betroffen. Typisch für den Verlauf ist, daß die Krankheiten in Schüben verlaufen: Phasen, in denen die Beschwerden ruhen, wechseln mit Phasen akuter Erkrankung ab. Eine konsequente und kompetente medizinische Betreuung der Patienten ist dringend notwendig, um bereits am Beginn eines neuen Krankheitsschubs entsprechend schnell und gezielt medikamentös gegenlenken zu können. Dennoch beschränken sich die heutigen Therapiemöglichkeiten auf die Bekämpfung der Symptome. Da über die genauen Ursachen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa noch Unklarheit herrscht, ist eine Heilung im eigentlichen Sinn nicht möglich.

    Die Diagnose Morbus Crohn oder Colits ulcerosa trifft die Patienten meistens schwer. Unwissenheit über die Krankheit, Angst vor der Unkontrollierbarkeit des eigenen Köpers, Unverständnis in Familie und Bekanntenkreis zählen zu den Hauptgründen, warum es für die Betroffenen nicht leicht ist, sich trotz ihrer chronisch entzündlichen Darmerkrankung seelische Ausgeglichenheit und Lebensfreude zu erhalten.

    Die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung, DCCV e. V. hat sich daher seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Hilfestellung zu leisten. Das Angebot reicht von Informationsveranstaltungen und -broschüren zu Kontaktvermittlung an örtliche Selbsthilfegruppen und vieles andere mehr. In diesem Jahr werden im ganzen Bundesgebiet am Samstag, 25. September 1999, dem deutschen Crohn/Colitis Tag, Seminare zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen stattfinden. So auch in Erlangen.

    Außerdem soll an diesem Tag der Grundstein für eine Erlanger Selbsthilfegruppe gelegt werden. Denn gerade im Austausch mit gleichermaßen Betroffenen findet der einzelne Zuspruch, Verständnis und Hoffnung und kann so krankheitsbedingte Ängste abbauen und neuen Lebensmut finden.

    Gerd Lohwasser, Bürgermeister der Stadt Erlangen und Schirmherr des Erlanger Gesundheitsjahres, wird die Grußworte sprechen.

    * Kontakt:
    Rotraud Ehler, DCCV e. V., Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit
    Ansprechpartnerin der Selbsthilfegruppe "Darm in Not", Nürnberg,
    Laufer Weg 1, 90552 Röthenbach
    Tel.: 0911/5700180

    Dr. med. U. Hahn, Medizinische Klinik I mit Poliklinik der FAU Erlangen
    Krankenhausstr. 12, 90514 Erlangen

    DCCV e. V.
    Paracelsusstr. 15, 51375 Leverkusen
    Tel. 0214 87608-0


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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