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22.09.1999 15:56

Tagung über sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen

Brigitte Nussbaum Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Treffen an der Universität Münster am 28. und 29. September

    Rund 300.000 Kinder werden vermutlich je des Jahr sexuell missbraucht, ein Großteil von ihnen ist zwischen sechs und zehn Jahre alt. Jedes dritte oder vierte Mädchen, etwa jeder zwölfte Junge lernt sexuelle Gewalt am eigenen Leib kennen, oft von Menschen, die ihnen bekannt sind und häufig aus der eigenen Familie kommen. Erste und häufig einzige erwachsene Vertrauenspersonen außerhalb der Familie sind die Lehrerin nen und Lehrer, die die Kinder in der Grundschule betreuen. Um diese für sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen zu sensibilisieren, veranstaltet das Institut für Forschung und Lehre für die Primarstufe der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter Leitung von Prof. Dr. Herbert Ulonska am 28. und 29. das 2. Münsteraner Symposium "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen - Theorie - Reflexion - Transfer".

    Wissenschaftliche Vortäge geben an beiden Tagen einen Einblick in die Theorie der sexuellen Gewalt. Am ersten Tag wird eine Bestandsaufnahme der Darstellungen sexueller und sexualisierter Gewalt im Alltag vorgelegt und die Frage gestellt, inwieweit diese den Missbrauch begünstigen. Am zweiten Tag werden die bisher erarbeiteten Präventionskonzepte einer kritischen Würdigung unterzogen. Dabei steht vor allem die Gewalt gegen und von Jungen im Mittelpunkt, denn Untersuchungen zeigen, dass immer mehr Jugendliche, die als Kind missbraucht worden sind, später selbst zu Tätern werden.

    In Arbeitsgruppen werden darüber hinaus einzelne Themen vertieft. Hier steht die Reflexion über die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer im Mittelpunkt. Nicht ausreichend sei es, so die Erkenntnisse des Instituts, sexuelle Gewalt nur vereinzelt in Projekten behandeln. Vielmehr müsse der ganze Unterricht darauf ausgerichtet sein, dass Kinder lernen, ihre Gefühle auszudrücken und sich in der Gesellschaft zu behaupten. Der interdisziplinäre Ansatz spiegelt sich auch in der Struktur des Primarstufen-Instituts wider: An seiner Arbeit beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fakultäten der Universität.

    Der Transfer in die Schul-Praxis hinein liegt den Veranstaltern des Symposiums besonders am Herzen. Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können sich auch noch kurzfristig unter der Telefonnummer 0251/83-39 332 zum Symposium anmelden. Wer nicht die Zeit findet, an beiden Tagen teilzunehmen, kann zumindest am 28. September um 19.30 Uhr einen Einblick in das Thema erhalten: Die Theaterpädagogische Werkstatt in der Lagerhalle e.V. aus Osnabrück zeigt im Hörsaal Sch 2 in der Scharnhorststr. 100 ihr Stück "Mein - Körper - gehört - mir", ein Präventionsprogramm in drei Teilen. Der Eintritt kostet an der Abendkasse acht Mark.

    Hinweis an die Redaktionen:

    Zum Abschluss der Tagung findet am 29. September 1999 um 16.30 Uhr eine Pressekonferenz im Raum 2.319, Fliednerstr. 21, 48149 Münster, statt.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Primarstufeninstitut/gewalte.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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