China ist verstärkt ins europäische Bewusstsein gekommen - und ins Gerede. Mit seinem enormen Wirtschaftswachstum und dem Marktpotential gilt China schon jetzt als eine der großen Weltmächte. Die Übernahme deutscher Traditionsunternehmen durch chinesische Firmen wird hierzulande oft als Herausforderung und Bedrohung gleichermaßen wahrgenommen und entsprechend in den Medien kommentiert. Auch auf den Hochtechnologiesektoren ist China dabei, Europa zu überholen. Chinas Transformation zur Werkstätte der Welt, deren Dimensionen und Konsequenzen noch gar nicht absehbar sind, wirft viele Fragen und Probleme auf.
Ist die gegenwärtige Entwicklung in China als eine zwar rasante, dennoch bloß "nachholende Modernisierung" zu begreifen? Trägt sie spezifische, aus der chinesischen Kultur stammende Züge? Inwiefern lässt sie sich als Versuch verstehen, angesichts der in Europa aufgetretenen Modernisierungsprobleme neue Wege zu gehen? Bietet die chinesische Kultur, die als eine der höchstentwickelten Zivilisationen der Menschheit in kultureller wie in technischer Hinsicht gilt, Chancen, auf alte Fragen neue Antworten zu finden?
Um diese Fragen geht es am 13. und 14. Januar 2006 bei einem China-Workshop an der Universität Stuttgart, bei dem Wissenschaftler aus Deutschland und China über chinesisches Verständnis von Wissenschaft(en) und Technik diskutieren werden. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Wissenschaft und Technik von gesellschaftlichen, politischen, aber auch kulturell-weltanschaulichen Rahmenbedingungen mitbestimmt werden. Gerade beim Wissenstransfer spielen kulturbedingte Deutungen eine wichtige Rolle. Andererseits beeinflussen technische und wissenschaftliche Entwicklungen auch die Ausprägung von Weltbildern. Von daher stellen sich Fragen nach den spezifischen Formen der Wissensorganisation in China, sowie nach der Bedeutung sozialer Praxen in Wissenschaft und Technik ebenso wie Fragen danach, welche historischen Veränderungen sich hier vollzogen ha-ben. Das Themenspektrum reicht von Macht und Wissen im politischen Denken Chinas über einen Vergleich europäischer und chinesischer Gesundheitstraditionen bis zu Chinas Biotechnologie aus der Perspektive kulturübergreifender Bioethik. Veranstalter ist das Internationale Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für deutschsprachige Technikphilosophie der Technischen Universität Dalian in China. Medienvertreter sind zu dem Workshop herzlich eingeladen.
Zeit: 13.1.:13.00 bis ca. 18.30 Uhr; 14.1.: 10.00 bis ca. 14.30 Uhr
Ort: Stuttgart-Vaihingen, Internationales Begegnungszentrum der Uni Stuttgart, Robert-Leicht-Str. 161
Weitere Informationen unter Tel. 0711/121-2379, e-mail: info@izkt.uni-stuttgart.de.
http://www.uni-stuttgart.de/izkt/ - Programm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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