Hochschule erforscht in neuem Institut Kürbismoleküle, Gen-Chips und neue Kleber. Mathematische Modelle erleichtern die Forschung an Produkten der Zukunft.
Recklinghausen. Die Zukunft von Biologie, Chemie und Medizin liegt im Kleinen: auf der Zellebene, auf der Molekülbasis. Das betrifft beispielsweise Gen-Chips, die Krankheitserreger schneller und genauer erkennen und so eine schnellere und genauere Behandlung ermöglichen, etwa bei Darmkrankheiten. Oder Chips, auf denen die Arbeit ganzer Labore ersetzt werden kann, weshalb diese Labor-Chips auch englisch als "Lab' on a Chip" bezeichnet werden. Oder bei der Erforschung von Eiweißmolekülen, von denen der Mensch rund 100.000 verschiedene in seinem Körper erzeugen kann und die alle anders wirken: von der Verdauung bis zur Krankheit. Oder bei den sogenannten Kürbismolekülen, an deren Struktur andere Stoffe leicht andocken, wodurch der Kürbis zum Transportmittel wird. Oder bei den Polymeren, einer Molekülgruppe der organischen Chemie, die so vielfältig ist, dass man leicht den Überblick über ihre Fähigkeiten und Kombinationsmöglichkeiten verliert, etwa bei der Rezeptur neuer Klebstoffe im Flugzeugbau. Man könnte die Beispielserie noch lange fortsetzen, für sie und weitere gilt: Sie haben einen gemeinsamen Nenner. Und der heißt Computer. Nicht weil Computer sowieso und in allen Wissenschaften wichtig und gebräuchlich sind, sondern weil Computerprogramme viel schneller und zielgenauer als Menschen oder Bücher Unmengen von Daten durchsuchen, sortieren, vergleichen, filtern und darstellen können.
Und deshalb hat die Fachhochschule Gelsenkirchen in ihrem Recklinghäuser Fachbereich für angewandte Naturwissenschaften ein Institut gegründet, dass sich als Einrichtung für biologische und chemische Informatik mit Rechnerprogrammen und Computerwerkzeugen für diese neuen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen beschäftigt. Da werden beispielsweise Reaktionsbilder ausgewertet, um von ihnen auf Krankheiten schließen zu können. Oder weltweit Datenbanken durchforscht auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für die Klebstoffindustrie der Region Emscher-Lippe. Aber es werden auch Rechnersimulationsprogramme geschrieben, mit denen die Studierenden in Recklinghausen sich die Vorgänge auf molekularer Ebene besser vorstellen können und daher besser und schneller zum Abschluss kommen.
Das Institut ist mit Beginn des Jahres 2006 an den Arbeitsstart gegangen. Zurzeit gehören ihm die Professoren Dr. Achim Zielesny, Dr. Sören Walter Perrey und Dr. Heinrich Brinck an. Zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiter, Mirco Daniel und Rebecca Schabio, verstärken das Team. Doch schon jetzt haben sich mehrere andere Professoren der Hochschule zur Mitarbeit angemeldet. Einen Teil ihrer Forschungsergebnisse wollen die Professoren für alle Welt zugänglich veröffentlichen, um so von Recklinghausen aus die Forschungstrends in die Welt zu tragen und mit der Welt zu diskutieren. Zum Vorteil aller.
Weitere Informationen unter www.ibci.fh-gelsenkirchen.de.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Achim Zielesny, Institut für biologische und chemische Informatik im Recklinghäuser Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (02361) 915-530 oder 915-443 (Dekanatssekretariat), Telefax (02361) 915-484, E-Mail achim.zielesny@fh-gelsenkirchen.de
http://www.ibci.fh-gelsenkirchen.de Details zu den Forschungsvorhaben und zum Forscherteam
Drei, die die Forschung in der biologischen und chemischen Informatik von Recklinghausen aus vorantr ...
Foto: FHG/BL, Abdruck honorarfrei
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
Drei, die die Forschung in der biologischen und chemischen Informatik von Recklinghausen aus vorantr ...
Foto: FHG/BL, Abdruck honorarfrei
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