idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.10.1999 08:55

Bergbau-Folgeschäden und Ökosysteme

Myriam Hönig Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Einladung zu einem Experten-Rundgespräch

    Aktiver Bergbau ist in Deutschland heute im wesentlichen auf den Abbau von Braunkohle und - zum geringeren Teil - von Steinkohle beschränkt. Im Vergleich zu Umweltbelastungen mit hoher räumlicher Verbreitung (Luft, Wasser, Böden) sind die Eingriffe des Bergbaus, speziell des Tagebaus, lokal sehr begrenzt. Andererseits greift er jedoch viel drastischer in das ursprüngliche Ökosystem ein; in der Regel wird es vollständig beseitigt. Welche Möglichkeiten der Rekultivierung geschädigter Gebiete - hier seien als Beispiele die Hauptbelastungsgebiete Lausitz, Halle-Leipzig, Niederrhein und das Ruhrgebiet genannt - gibt es heute eigentlich? Und auf was ist dabei zu achten bzw. wo liegen akute Gefahren? Mit solchen Fragen wird sich ein Experten-Rundgespräch der Kommission für Ökologie in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am Montag, dem 18. Oktober 1999, befassen.

    Das Problem bei der Rekultivierung geschädigter Bergbau-Gebiete liegt häufig darin, daß völlig neue, zweckgerichtete Ökosysteme in Gebieten geschaffen werden müssen, in denen diese bisher nicht existierten. Die Lösung dieses Problems ging man in der Lausitz, in Halle-Leipzig, am Niederrhein und im Ruhrgebiet, je nach den örtlichen Gegebenheiten und nach der unterschiedlichen Dauer der Rekultivierungsaktivitäten, sehr verschieden an.
    Ganz andere Probleme bereitet der Bereich stillgelegten Bergbaus, insbesondere des Buntmetallbergbaus. Hier ist die Flächennutzung häufig erschwert, weil Wind und Wasser aus dem Abraum über lange Jahre toxische Schwermetalle in den Umkreis der Bergwerke verfrachtet haben.
    Am 18. Oktober 1999 werden Fachleute aus Bergbau, Hydrologie, Ökologie und Landesplanung, die in der Renaturierung langjährig erfahren sind, Kenntnisse und akute Probleme solcher Gebiete diskutieren. Im Namen der Kommission für Ökologie darf ich Sie als Vertreter der Medien recht herzlich dazu einladen und um Ihre Anmeldung an Frau Myriam Hönig, E-Mail:myriam.hoenig@lrz.badw-muenchen.de bis Donnerstag, dem 14. Oktober 1999, bitten.

    Nachfolgend das Programm der Tagung:

    TAGUNGSPROGRAMM

    9.00 Uhr:
    Beginn des Rundgesprächs

    Begrüßung durch den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
    Prof. Dr. Heinrich Nöth

    Einführung in das Rundgespräch
    Prof. Dr. Udo Schwertmann, TU München

    9.25 - 9.50 Uhr:
    Pyritverwitterung - Umweltgeochemische Aspekte bergbaulicher Aktivitäten
    Priv. Doz. Dr. Stefan Pfeiffer, Universität Bayreuth

    9.50 - 10.00 Uhr:
    Diskussion

    Kaffeepause

    Mitteldeutsche Braunkohle

    10.25 - 10.50 Uhr:
    Die Veränderungen der abiotischen Standortfaktoren während und nach dem Abbau von Braunkohle in der Lausitz und ihre Folgen für Wiederbesiedlung und Nutzung
    Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, TU-Bergakad., Freiberg

    10.50 - 11.00 Uhr:
    Diskussion

    11.00 - 11.25 Uhr:
    Vegetationsstruktur und -dynamik auf ehemaligen Bergbaustandorten in Mitteldeutschland und ihre Bedeutung für die Renaturierung
    Dr. Stefan Klotz, Umweltforschungszentrum Halle

    11.25 - 11.35 Uhr:
    Diskussion

    11.35 - 12.00 Uhr:
    Forstliche Rekultivierung im Lausitzer Braunkohlenrevier
    Prof. Dr. Reinhard Hüttl, TU Cottbus

    12.00 - 12.10 Uhr:
    Diskussion

    Mittagspause

    Niederrheinische Braunkohle

    13.30 - 13.55 Uhr:
    Grundwasserabsenkung und Erhalt von Feuchtgebieten im rheinischen Braunkohlenrevier
    Dr. Dieter Briechle, Erftverband, Bergheim

    13.55 - 14.05 Uhr:
    Diskussion

    14.05 - 14.30 Uhr:
    Landwirtschaftliche Rekultivierung im rheinischen Braunkohlenrevier unter besonderer Berücksichtigung bodenkundlicher Aspekte
    Dr. Gerhard Dumbeck, Rheinbraun AG, Erftstadt

    14.30 - 14.40 Uhr:
    Diskussion

    Kaffeepause

    Steinkohle - Ruhr

    15.10 - 15.35 Uhr:
    Neue Landschaften im Ruhrgebiet - Entwicklungen auf ehemaligen Montanstandorten
    Dr. Hans-Peter Noll, Montan-Grundstücksges., Essen

    15.35 - 15.45 Uhr:
    Diskussion

    Sulfidische Erze - Freiberg, Harz

    15.45 - 16.10 Uhr:
    Umweltgeochemische Belastungen durch den Bergbau im Erzgebirge - Bewertung und Lösungsansätze
    Prof. Dr. Peter Beuge, TU-Bergakademie, Freiberg

    16.10 - 16.20 Uhr:
    Diskussion

    16.20 - 16.45 Uhr:
    Auswirkungen von Schwermetallanreicherungen in Böden aus Rückständen des Harzer Bergbaus auf landwirtschaftliche Kulturen
    Dr. Werner Köster, LUFA, Hameln

    16.45 - 16.55 Uhr:
    Diskussion

    ab 17.00 Uhr:
    Zusammenfassung - Folgerungen
    Prof. Dr. Wolfram Pflug, Bispingen

    Abschlußdiskussion
    Moderation: Prof. Dr. Wolfram Pflug

    Ende des Rundgesprächs: ca. 18.30 Uhr

    Tagungsort:
    Bayerische Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8, D-80539 München

    Organisation:
    Prof. Dr. Udo Schwertmann
    Lehrstuhl für Bodenkunde der TU München

    Prof. Dr. Karl Eugen Rehfuess
    Lehrstuhl für Bodenkunde und Standortslehre der TU München

    Prof. Dr. Hubert Ziegler
    Vorsitzender der Kommission für Ökologie,
    Lehrstuhl für Botanik der TU München

    Weitere Informationen:
    Pressestelle der BAdW, Frau Myriam Hönig,
    Tel.: +49 (0)89 23031 141, Fax: +49 (0)89 23031 281,
    E-Mail: myriam.hoenig@lrz.badw-muenchen.de

    Kommission für Ökologie der BAdW, Frau Dr. Claudia Deigele
    Tel.: +49 (0)89 23031 209 (vormittags), Fax: +49 (0)89 23031 100,E-Mail: oekologie@lrz.badw-muenchen.de

    Verkehrsverbindung:

    Die Teilnehmer werden gebeten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.
    U-Bahn U3, U4, U5, U6: Haltestelle Odeonsplatz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).