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26.10.1999 17:35

Stark im Kommen: Medizintechnik an der TUM

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Mit über 1,2 Millionen Mark fördert die Technische Universität München in den nächsten drei Jahren insgesamt fünf Projekte aus dem Bereich der Medizintechnik. Mediziner und Ingenieure arbeiten bei diesen Vorhaben Hand in Hand. Damit ist es der TU München gelungen, das vorhandene Know-how über die Fächergrenzen hinweg optimal zu verknüpfen. Das TU-Klinikum rechts der Isar und die Hochschulleitung tragen die Kosten für die Projekte je zur Hälfte.

    Zusammen mit Radiologen (Prof. Michael Molls) und Orthopäden (Dr. Reiner Burgkart) des Klinikums rechts der Isar erforschen TU-Informatiker (Prof. Achim Schweikard) die "Navigation in der Strahlentherapie" und die "Weichgewebe-Navigation in der Orthopädie". In der Strahlentherapie wird ein Tumor mit einem Photonenstrahl bestrahlt. Dabei ist die genaue Lagebestimmung und Lageverfolgung des Tumors während der Bestrahlung eines der wesentlichen offenen Probleme der Strahlentherapie. Durch die dreidimensionale Planung der Bestrahlung am Bildschirm kann erreicht werden, dass die Form des behandelten Volumens näherungsweise der Tumorform entspricht. 3D-Planung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die absolute Lage des Zielvolumens im Raum möglichst genau bestimmt und getroffen werden kann. Eines der Probleme in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Atemverschieblichkeit von Organen: Durch die Atmung des Patienten während der Bestrahlung entsteht eine Bewegung die zu erheblichen Ungenauigkeiten führt und das gesamte Ergebnis der Behandlung in Frage stellen kann. Mit Hilfe eines komplizierten röntgenologischen Verfahrens kann die drei-dimensionale Lage des Tumors berechnet werden. Dies ist möglich, obwohl der Tumor in einzelnen (Röntgen-)Bildern nicht oder nicht ausreichend sichtbar ist. Im Hinblick auf klinische Anwendungen ergibt sich die Möglichkeit, intraoperative dreidimensionale Visualisierungen sehr schnell und mit sehr geringer Strahlenbelastung zu berechnen.

    Ziel des Projektes "Weichgewebenavigation in der Orthopädie" ist es, auf der Basis von bildgebenden Verfahren direkte Verbesserungen der eigentlichen Therapie zu erreichen, das heißt die Operation zu unterstützen. Bislang wurden neuere bildgebende Verfahren in der Medizin überwiegend für diagnostische Zwecke eingesetzt. Jetzt soll auf der Basis von Kernspin-Bilddatensätzen eine hochgenaue Ausführung von Eingriffen in der Orthopädie ermöglicht werden. Dabei wird ein Instrument "navigiert", das heißt die Position des Instruments relativ zu einer anatomischen Zielstruktur kann auf dem Bildschirm während der Operation visualisiert und mit präoperativen Planungsdaten verglichen werden.

    Ansprechpartner:
    Prof. Achim Schweikard
    Institut für Informatik der TUM
    Tel.: (089) 48095-113, Fax: (089) 48095-203; E-Mail:schweika@in.tum.de

    Die Medizintechnik an der TUM wird in vier weiteren Projekten gefördert:

    "Entwicklung eines Robotersystems zur computergesteuerten Brachytherapie pelviner Rektumkarzinomrezidive".
    Projektpartner:
    Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (Dipl.-Ing. Hubert Götte)
    Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie (Dr. Frank Zimmermann, Dr. Peter Stoll)

    "Direkte Herstellung von individuellen, sogenannten Custom-Implantaten aus Biokompatiblen Knochenersatz-Materialien (ß-Trikalziumphosphatkeramiken und Calziumhydroxylapatitzementen) mit Rapid Prototyping-Verfahren".
    Projektpartner:
    Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (PD Dr. Dr. Florian Zeilhofer)
    Lehrstuhl für Feingerätebau und Mikrotechnik (Dipl.-Ing. Ingo Ederer)
    Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen (Dr.-Ing. Franz Gütlbauer)

    "Entwicklung eines Multiallergen-Chips zur IgE-Diagnostik".
    Projektpartner:
    Institut für Wasserchemie und chemische Balneologie (Prof. Reinhard Nießner)
    Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie (Prof. Johannes Ring, Prof. Hei-drun Behrendt)

    "Lokoregionäre Tumortherapie mit 'Magnetischen Drug Targeting'".
    Projektpartner:
    Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik (Prof. Wolfgang Arnold, Dr. Christoph Alexiou)
    Physik-Departement, Lehrstuhl für Experimentalphysik - Biophysik (Prof. Fritz Parak)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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