Sanfter Schall statt harte Strahlen - Ultraschall kann Röntgen häufig ersetzen
Bonn/Berlin - Sie ist vielseitig einsetzbar, kostengünstig und strahlenfrei: Für zahlreiche medizinische Fragestellungen erweist sich Ultraschall-Diagnostik als Methode der Wahl - vorausgesetzt der Arzt beherrscht sie. Davon ist jedoch nicht immer auszugehen, wie etwa eine Qualitätsprüfung von Praxisärzten in Nordrhein-Westfalen gezeigt hat. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) macht sich deshalb für ein dreistufiges Zertifizierungs-Modell in der Ultraschall-Ausbildung von Medizinern stark. Wie das 3-Stufen-Modell funktioniert, erläutern DEGUM-Vertreter am 29. März 2006 im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin.
"Mit unserer Qualitätsoffensive wollen wir dazu beitragen, dass noch mehr Patienten von einer hochwertigen Ultraschalldiagnostik profitieren", sagt der Präsident der DEGUM, Professor Dr. med. Christian Arning. Ziel ist es, belastende Untersuchungen mit radioaktiven Strahlen häufiger durch nebenwirkungsfreie Ultraschall-Technik zu ersetzen. Professor Arning: "Ich bin überzeugt, dass sich dadurch zahlreiche Röntgenuntersuchungen vermeiden lassen".
In Bezug auf die Qualifizierung besteht jedoch noch Nachholbedarf: In NRW war die Rate an Fehlbefunden bei der Ultraschalldiagnostik deutlich höher als bei Computer- und Magnetresonanztomographie. Das von der DEGUM vorgeschlagene Zertifizierungs-System soll für einen Qualitätsschub sorgen und Patienten und überweisenden Ärzten die Orientierung erleichtern. Ärzte mit einer guten Ultraschall-Ausbildung können sich dazu einer freiwilligen Prüfung unterziehen, um ein Zertifikat der Stufe 1 zu erwerben. Nach mehrjähriger Erfahrung mit der Methode folgt die Zertifikatstufe 2, die auch zur Ausbildung berechtigt. Stufe 3 weist Zertifizierte als wissenschaftliche Ultraschall-Experten aus. Sie müssen unter anderem 10.000 Ultraschalluntersuchungen oder 5000 Untersuchungen mit klinisch relevantem pathologischem Befund nachweisen. Das Konzept bewährt sich seit Jahren bei der Diagnostik von Missbildungen in der Geburtshilfe und findet international große Beachtung.
Die Ultraschalldiagnostik ist das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Nahezu jedes Fachgebiet nutzt sie, um Gewebe, innere Organe oder auch den Blutstrom und die Beschaffenheit der Gefäßwände sichtbar zu machen. Für einige Anwendungen, beispielsweise in der Schwangerschaftsvorsorge, gibt es keine sinnvolle Alternative. Ausgeübt von erfahrenen Ärzten kann Ultraschall anderen bildgebenden Methoden gleichwertig oder sogar überlegen sein, etwa bei der Früherkennung von Leberkrebs. Die Qualität der Befunde hängt jedoch maßgeblich vom Können des Untersuchers ab und setzt zwingend eine gute Ausbildung voraus. Hier sieht die DEGUM akuten Handlungsbedarf: "Die Ultraschallausbildung im Rahmen der Facharztweiterbildung ist nachgewiesenermaßen unzureichend", mahnt Professor Arning und fordert festgelegte Ausbildungsstandards.
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Terminhinweis:
Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin:
Mit Ultraschall schonend untersuchen, frühzeitig erkennen -
Sichere Diagnosen für Patienten durch hoch qualifizierte Ärzte
Mittwoch, 29. März 2006, 11.00 bis 12.30 Uhr
Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 0107
Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55; 10117 Berlin
Vorläufiges Programm:
- Ultraschall und Qualität: Wo liegen die Probleme und was leistet das 3-Stufen-Konzept der DEGUM für bestmögliche Ergebnisse in der Ultraschalldiagnostik?
Referent: Professor Dr. med. Christian Arning, Hamburg
- Qualität der Ultraschalldiagnostik in der ärztlichen Weiterbildung aus Sicht der Bundesärztekammer
Referentin: Dr. med. Annette Güntert, Berlin
- Das 3-Stufen-Konzept der DEGUM wirkt: In der Geburtshilfe profitieren Mutter und Kind von der Untersuchung durch hoch qualifizierte Ultraschallexperten
Referent: Professor Dr. med. Bernhard-Joachim Hackelöer, Hamburg
- Richtig angewandt, hilft Ultraschall heilen: Wie das 3-Stufen-Konzept der DEGUM Diagnose und Therapie innerer Organe verbessert
Referent: Privatdozent Dr. med. Dieter Nürnberg, Neuruppin
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ANTWORTFORMULAR:
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DEGUM
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
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E-Mail: info@medizinkommunikation.org
Telefon: 0711 89 31 552
Fax: 0711 89 31 167
http://www.degum.de Homepage der DEGUM
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Politik, Recht
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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