Prof. Horst Kessler, Ordinarius für Organische Chemie der TU München in Garching, erhält für sein Forschungslabor eines der weltweit leistungsfähigsten Spektrometer zur Messung der magnetischen Kernresonanz ("nuclear magnetic resonance", NMR). Finanziert wird das Gerät im Wert von 11 Millionen Mark von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Die NMR-Spektroskopie erlaubt in einzigartiger Weise Einblicke in die Struktur und Beweglichkeit von Biomolekülen. Sie stellt eine der wesentlichen Voraussetzungen für die biotechnologische Entwicklung in der Medizin und Landwirtschaft dar. Bei der NMR-Spektroskopie werden Proteine oder Nucleinsäuren (Träger der Erbinformation) in ein starkes Magnetfeld gebracht und durch Einstrahlung von Radiowellen angeregt, d.h. zur Resonanz gebracht. Die Atome der Moleküle geben charakteristische Antworten auf die Anregungen, aus denen Spezialisten die dreidimensionalen Strukturen und deren Beweglichkeit ablesen können.
Bisher war man in der Anwendung der Methode auf relativ kleine Moleküle beschränkt, doch wurden auch in der Arbeitsgruppe von Prof. Kessler neue Techniken entwickelt, mit denen immer grössere Biomoleküle untersucht werden können. Eine wesentliche Voraussetzung für die Anwendung dieser Techniken ist ein möglichst hohes Magnetfeld. Erst vor 6 Jahren hat die DFG ein sog. 750 MHz Gerät für die Arbeitsgruppen an der TUM beschafft. Das neue Gerät arbeitet mit einer Frequenz von 900 MHz und wird es erlauben, grössere und bisher noch nicht erfassbare Biomoleküle zu untersuchen.
Die DFG hat München und Frankfurt als deutsche NMR-Zentren ausgewählt und Spektrometer des neuen Typs für beide Universitäten bestellt. Die TUM wird das weltweit dritte Gerät der neuesten Generation erhalten, das im Juli 2000 ausgeliefert werden soll. An dem neuen Spektrometer werden auch andere Forschergruppen, etwa vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und den Universitäten Bayreuth und Regensburg, arbeiten.
Kontakt:
Prof. Dr. Horst Kessler
Institut für Organische Chemie und Biochemie der TUM
Tel.: (089) 289-13300; Fax: (089) 289-13210
e-mail: Kessler@ch.tum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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