Neuartige HEALING-Stents verhindern Folgethrombosen
Mannheim, 22. April 2006 - Mit einer neuartigen Generation von Stents, den HEALING-Stents, könnten sich mögliche Komplikationen nach einer Gefäßdehnung durch die dünnen Drahtgeflechte noch besser vermeiden lassen, berichtete Prof. Dr. Sigmund Silber (München) auf der 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim: "Mit ein Vorteil der HEALING-Stents ist es, dass späte Stent-bedingte Thrombosen verhindert werden könnten, ohne dass Patienten über einen längeren Zeitraum antithrombotische Medikamente einnehmen müssten." Dadurch sind die Folgekosten dieser innovativen Stents unter Umständen geringer als die von Medikamenten-freisetzenden Stents. Weitere Klarheit über den Nutzen soll eine neue Studie bringen.
Seit der ersten erfolgreichen Ballondilatation vor mehr als 25 Jahren hat die Medizin in der Behandlung verstopfter Blutgefäße enorme Fortschritte gemacht. Besonders durch eine neue Generation von Medikamenten-beschichteten Stents (drug eluting stents - DES) konnte das Problem, dass sich Gefäße nach dem Eingriff wieder verschließen, deutlich reduziert werden. "Allerdings ist mit dem Einsatz der DES eine Achillesferse entstanden, nämlich das Problem der späten Stent-Thrombose", so Prof. Silber. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt deshalb, Patienten nach dem Einsetzen eines DES mit Acetylsalicylsäure und dem Anti-Thrombosemittel Clopidogrel zu behandeln.
Ursache für das erhöhte Thrombose-Risiko ist ein verzögerter Heilungsprozess rund um die Medikamenten-beschichteten Drahtgitter. Denn die verwendeten Substanzen verhindern nicht nur einen neuerlichen Gefäßverschluss, sondern auch - was nicht erwünscht ist - die Neubildung von Gefäßinnenhaut, die so genannte Endothelialisierung. Prof. Silber: "Nun wurde ein neuartiges Konzept entwickelt, das diese Endothelialisierung nicht verzögert, sondern sogar beschleunigt. Der neuartige HEALING-Stent sorgt dafür, dass sich für die Gefäßhautbildung wichtige Vorläuferzellen vermehrt auf dem Stent ansiedeln und so zu einem raschen Heilungsprozess an der Gefäßhaut beitragen. Diese speziellen Vorläuferzellen, EPC, kommen aus dem Knochenmark. Blutfettsenkende Medikamente vom Typ der Statine tragen möglicherweise zu einer erhöhten Zahl von EPC im Blut bei."
Die verbesserte Endothelialisierung könnte dazu beitragen, späte Thrombosen und einen neuerlichen Verschluss der Gefäße verhindern, wie sich in zwei Studien gezeigt hat.
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK
Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK, Tel. im Kongresszentrum 0621-4106-5002
Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, 0043 676 6356775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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