Für eine sorgfältige Abwägung zwischen offener Operation mit Hautschnitt oder interventionellen Katheterverfahren, bei denen ein Gefäß punktuell geöffnet wird, spricht sich Professor Wilhelm Sandmann anlässlich einer Konferenz zu Gefäßerkrankungen am 26. April aus. Sandmann ist Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation des Universitätsklinikums Düsseldorf. Entscheidendes Kriterium für die Behandlungsmethode bei der Behandlung der arteriellen Verschlusskrankheit, so Sandmann, sei der langfristige Erfolg beim Patienten. Daran müssten sich beide Verfahren kritisch messen lassen.
Die Vasynkon-Konferenz beschäftigt sich im fünften Jahr mit aktuellen Fragestellungen bei Gefäßerkrankungen. Seit der Entwicklung interventioneller Techniken stehen der Gefäßchirurgie Verfahren offen, die schneller und weniger belastend sind. Sandmann warnt jedoch vor zu viel Euphorie und unkritischer Übernahme interventioneller Techniken durch die Behandler.
Ein Beispiel ist die Behandlung des drohenden Schlaganfalls bei Verengung der Halsschlagadern. Über einen Katheter können verengte Halsgefäße erweitert werden und durch zusätzliche Einbringung von Stents besteht die Hoffnung, die Gefäße dauerhaft offen zu halten. Seit über 50 Jahren bewährt ist hingegen die offene Operation mit Entfernung des Gefäßkalkes. Patienten bevorzugen oft das Stent-Verfahren wegen der geringeren körperlichen Belastung und der schnelleren Behandlung. Ein sicherer langfristiger Erfolg mit Vermeidung eines Schlaganfalls ist hingegen zur Zeit nur von der offenen Behandlung belegt.
Kontakt: Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Sandmann, Dr. Dirk Grotemeyer, Tel.: 0211 / 81-17090
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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